Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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716dclxVon mancherlei wunderbaren
Ich acht auch daß Leonardus der ſchůlmeiſter/ welchem ich ein theil
deß
hauß entpfangen hatt/ auch geſtorben ſeye.
dann ich hab in ietz lang nit
geſehen
.
Diſes iſt das einig ding/ ſo mir in allem meinem leben biß auff di-
ſen
tag wider die natur begegnet/ dañ daß ich auch in meiner můter abſter-
ben
ein ſeltzam getöß wachend entpfunden/ vnd vyl größer dann yemand
glauben
möchte/ alſo daß ich noch zweyffel was es geweſen.
doch hab ich
diſem
an anderen orthen auch geſchriben/ weil vyl vermeinen/ daß es auch
nateürlichen vrſachen möge gezogen werden.
Ein wunderbare hiſtorien will ich anzeigen/ die ich von glaubwürdigẽ
11Hörende wun
derſtimmen
.
perſonen gehört hab.
(dann ob ich wol ſelbs auch ein getöß gehöret/ inn der
ſtund
wie Ludouicus Magius ein radsherr/ mein gůt freünd geſtorben/
darff
ich doch ſolliches nit vnder die wunderwerck rechnenn/ dann es was
nacht
vnd faſt finſter.
es ward ein ſtarcker ſtreich auff den trog gethan/ al-
ſo
dz er ſpaltet.)
Ich hatt ein freünd Baptiſta Cardanus/ der vyl elter dañ
ich
geweſen.
diſer ſtudiert Papia/ vnd ſtůnd in der nacht auff ein liecht
zůentſchlagẽ
/ dahöret er diſe ſtim̃/ Behüt dich Gott mein ſun/ ich far ghen
Rom
.
vnd ſach hie mit ein mechtigen glantz/ als wann ein ſtrauw wiſch an
gezündt
geweſen.
da erſchrack er/ ließ den feüwrzeüg fallẽ/ vnd verbarg ſich
vnder
das beth/ vnd blib alſo ligen/ biß ſeine geſellen auß der lection heim
kom̃en
/ vermeineten er were kranck/ klopfftẽ ſie an der thür/ da thüt er
auff
.
wie wir ihn fragten/ warumb er alſo lang verborgen were/ antwortet
der
/ er vermeint ſein můter were geſtorben/ vnnd zeiget an was er geſchen
vnd
gehört hette/ vnd weinet hie mit.
da machten jm diſe ein ſchimpff dar-
auß
/ etliche ſpotteten ſein/ die anderen tröſteten jn.
an dem nachgendẽ tag
wie
er noch nicht von jrer krãckheit verſtandẽ/ ward jm bottſchafft gethan
ſie
were geſtorben/ vnd eben diſer ſtund wie jm das geſicht begegnet.
das
ſtettlin
Cardan ligt zwen vnd viertzig tauſent ſchritt von Papia.
diſer man
was
waarhafftig/ fromm/ gar nit abergläubig/ ſagt auch/ er hette vor
nie
nicht gehört oder geſehen/ daß der natur zůwider geweſen.
Es iſt faſt vngläublich vnnd noch inn friſcher gedechtnuß (welches ein
22wunderbare
frauw
.
große verwunderung bey mencklichem ſo diſes gehört oder geſehen machet)
daß
einer ſchlechtẽ frauwẽ/ mit nam̃en Margred/ Ludwig malers frauw/
begegnet
.
Diſe ghet durch die gantz ſtatt Meyland denen ſo jr rüffen/
whonet
bey Cumana thor/ jetz aber bey dem neüwen thor/ ſprechende ſie ha
be
ein teüfel/ ſo jr geſell ſeye/ bey jr/ aber der gange nit mit jrẽ/ man bette jn
dañ
/ vnd weiche etwan vyl monat lang von jren/ dann komme er wider.
di
ſes
iſt jr gewin vnnd narung.
Wann man diſe inn die kammer gebracht/
ſpricht
ſie man ſoll jr rüffen vnd ſie fragen.
dann verbirgt ſie ihr haupt inn
die
ſchoß/ vnd fragt jr geſellen/ vnd neñet diſen in jrer nateürlichẽ ſpraach
Signor
Caualier/ das iſt/ fürſt der pferden.
dann gibt diſer antwort/ nitt
nach
bey der frauwen/ ſonder weit von jr/ als wañ ein ſtimm auß der mau-
ren
herfür keme.
wann einer diſem orth ghet/ iſt die ſtimm an einem an-
deren
orth.
Diſe ſtimm hatt kein gewüße wort/ bedeüttet auch nichts/ ſon-
der
iſt gantz klein vnnd häl/ als wann man kleine pfeyfflen/ ſo von zweyen
zůſammen
gefügten höltzlinen gemachet/ brauchet/ welche wicken geneñet
werden
.
dann ſie pfeyßet. das weyb aber legt die ſtimm ſo ſie gehöret/ nach
jrem
brauch auß.
vnd ſpricht ſie ſehe jn etwan.
Die weiber bey welchen diſe gewonet/ ſprachẽ/ ſie hette zeitẽ den teüfel

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