Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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732 (dclxxvi)
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733 (dclxxvij)
734
734 (dclxxviij)
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735 (dclxxix)
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736 (dclxxx)
737
737 (dclxxxi)
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738 (dclxxxij)
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739 (dclxxxiij)
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740 (dclxxxiiij)
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731dclxxvſachen/ Das fünffzehend bůch. wann diſes bekannt/ vnd er darauff verharret/ mag man jn wol haſſen als
einen
gottloſſen/ vngerechten vnnd ſchedlichen mann deß menſchlichen ge
ſchlecht
/ wölcher ein boßhafftiger halßſtarriger knecht Gottes iſt.
doch
ſoll
man diſes allzeyt gedultiglichen leiden.
Es iſt aber von diſem heitterer
in
den bücheren von den ewigen heimlich keiten geſagt worden.
Nun wöllen wir den Göttlichen weyſſagungen kom̃en/ wölliche auch
11Götliche wyſ
ſagung
.
ein zwifachen vrſprung/ wie die andere habend/ der gůten vnnd der böſen.
wir haben aber von den gůten teüfflen/ oder Götterẽ/ oder geiſteren/ oder
anblaſungen
nechermalen meldung gethon.
Vnder den böſen iſt das Del-
phicũ
ſo Apollo gehört das fürnemmeſt.
dann es was in Phocide darbey
Boetia
der berg Parnaſſus ſich in zwen gibel erhebt/ namlich Thitoria
Hyampeo
.
obereſt auff dem einẽ was Niſa dem Baccho/ auff dem ande
ren
Delphos dem Apollini/ vnd niderſt Cyrrha bey dem meer geweycht
vnd
geeignet/ wölches alles ſtett geweſen.
Es was auch diſer tempel gar
verrümpt
gab herrliche weyſſagung/ wölcher Delo einer Inſlen auß
den
Cycladen geweſen.
Man gab auch in dem traum in vylen templẽ weyſ-
ſagung
/ als in Amphiarai tempel/ vnd in Serapen bey Canopen/ vnnd in
Eſculapien
bey Pergamen/ vnnd in der kirchen Paſiphaes/ vnd in Ardali
altar
/ vnd in Narbaca bey den Hyrcaneren/ vnd in Iſidis tempel bey den
Egyptieren
/ vnd in Melopidis in Bubaſten.
Diſe beſchabẽ zum theil von
natur
/ zum theil durch anblaaſung/ oder von dem teüffel/ oder durch zůſa
men
fügung deß gemüt/ noch dem vnd einer die götter mit teinerem gemüt
verehret
/ ob er wol betrogen ward/ weil er die knecht für den herren vereh-
ret
.
Es ſeind auch vyl ding durch der prieſterſch afft betrug erdichtet. Doch
ſeind
vns diſe ding nit von nötẽ wüſſen/ ſonder vyl mehr noch fragẽ/
wie
man ſie haben möge.
Es hat aber hie eben die geſtalt wie in anderen opf
feren
/ wann man mit reinem gemüt Gott verehren will.
Man ſoll aber nit
mehr
fragen dann ſich gebüret.
Die überigen ding alle ſeind voll ſchmertzẽ/
gefahr
/ lugen/ aberglauben/ abgötterey/ ſtinckend/ traurig/ ſchantlich
eytelkeit
/ wölches ein gewüſſe anzeigung der Heidenſchafft.
Die nateürlichen aber entſthond auß ſpeyß/ tranck/ hüle/ waſſeren/ reü
22Nateürliche
weyſſagung
.
chung/ kranckheit/ ſteinen/ geſtirnen/ vnd auffmerckung der geſichtẽ.
wañ
diſe
on verehrung der teüfflen vnd alles aberglaubẽ beſchehẽ/ ſeind ſie nutz
lich
.
In ſpeyſen/ wann ſich einer vor allen thieren enthaltet. In tranck/ wañ
einer
deß wein oder milch müſſig ghet.
In hülenẽ/ von wegen deß lufft der
erden
.
In waſſeren/ die von jnen ſelbs entſpringen/ wölche durch die erfa-
rung
bekanndt werden/ wie vor zeytten bey der hüle Trophonien/ vnd vor
zeytten
Helicona.
In reüchung/ als in dem weyrauch. In kranckheitẽ/ als
in
der Melancholey (das gemein volck vermeinet es ſeye der teüffel/ ob wol
ein
offenbare vrſach alles böſen.
etliche vermeinen diſe ding beſchehen von
dem
teüffel/ ſo doch die kranckheit nit von Gott/ ſonder die geſundtheit
met
.
es iſt aber vyllicht etwas darhinder/ damit die ſeel/ als in dem ſchlaaff
von
dem jrrdiſchen band gelediget wirt) darzů in geſteinen/ von wöllichen
wir
als auch von auffmerckung deß geſtirn/ etwas redẽ wöllen.
Es iſt aber
nicht
ſo krefftig als die geſichten/ vnd geſpengſten.
Wann auch et-
liche
Cometen auffghond/ werdend vyl waarſager/ von
wölchem
an ſeinem orth ſoll geredt werden.

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