Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

List of thumbnails

< >
751
751 (dcxcv)
752
752 (dclxxxxvi)
753
753 (dcxcvij)
754
754 (dcxcviij)
755
755 (dcxcix)
756
756 (dcc)
757
757 (dcci)
758
758 (dccij)
759
759 (dcciij)
760
760 (dcciiij)
< >
page |< < (dcciij) of 997 > >|
759dcciijſachen/ Das ſechßzehend bůch.
Doch iſt mir auch nitt wüſſen/ daß ich ye ein lug geſagt hab/ ich wölte
auch
keinen ſagen/ wann ich ſchon der geſtalt mir möchte mein leben friſtẽ.
aber das leben/ ehr/ kinder/ vnnd reichtumb/ hab ich vyl lieber dann So-
cratem
.
alſo daß es kein vngeſchickt argument gweſen ſo Plato gebraucht/
uamlich
Socrates habe angezeiget vnd darfür gehalten daß teüffel ſeyen.

dann
es hat Socrates kein vrſach ein lug ſagen/ wañ allein vns bekañt/
was
er durch den teüffel verſtanden hette.
etlich vermeinend er habe bie die
vernunfft
verſtandẽ/ etlich andere ein weiſſagung/ oder die nieſſung durch
wölliche
etwas bedeüttet werde.
Weil dañ Socrates ſich hiemit eroffnet/ vnd wir bißhar nicht gewüſſes
11wie die frag
ob
teüffel ſey-
en
an greif
fen
.
erfunden/ ob wir gleich fleyſſig nochgeſůcht/ wirt gantz gůt ſein dz wir den
handel
ernſtlichẽ (doch allein noch menſchlicher vernunfft/ vnd auſſerthal
ben
der waaren lehr Gottes) erforſchen.
wir wöllẽ auch diſes noch Ariſtote-
lis
exempel thůn/ wölcher im erſtẽ bůch von der fürnempſten Philoſophey
zům
erſten deren meinung eroffnet/ ſo die Ideas vnd einbildungen ſetzen/
vnd
was ſie dardurch verſtanden/ namlich was die teüffel o{der} geiſter ſeyen/
vnd
wo für ſie won denen gehalten/ wölche die zůlaſſen.
dẽnach was vrſachẽ
man
handen nem̃en můß/ vnd was für erfarungen/ wölche gar kein arg
won
haben/ dieweil (als vor gemeldet) diſen ſo vyl wider.
vnd letſt wel
chen
zeügnuſſen man glauben ſolle.
dann wann man gar keinen glauben ſol
te
/ were gantz vnbreüchlich/ man köndte auch gar nicht der alten ſachen/ o-
der
ſo abweſend/ wölche wir nit geſehen/ glauben.
wañ man aber allen glau
bẽ
ſolte/ fallet man in ein andre vnkomlichkeit.
Es iſt aber nutzlich dz man
erſtẽ wüſſe warũb etliche dẽ whon von dẽ teüfflẽ eingefürt/ wañ die ſchon
gar
nit werẽ/ wie dañ mancherley geſatz glauben gethon/ darzů die Pla-
toniſchẽ
vnd Stoiſchẽ.
Doch habẽ ſie nit alle einerley geſtalt diſe eingfüret/
ſon
{der} die glaubẽ religion einẽ ſchrecken/ deren ſachẽ beſtetigung
ſo
über die natur/ vnd gemeine entpfintlichkeit {der} ſiñen ſeind.
Die Platoni-
ſchẽ
aber/ dz ſie etwz höcher dañ andre geacht wurdẽ/ als wañ ſie die ding
verſtündẽ
/ ſo anderẽ vnbekañt/ auch dermaſſen {der} gůtẽ hendlẽ gewont werẽ.
hiemit auch habẽ ſie ſolches erdicht in wölchen ſie ſich beluſtigetẽ/ damitt ſie
ein
frölicher lebẽ fürtẽ/ troſt {der} trübſalẽ/ wölche vns in diſer zeyt on zal be
gegnẽ
.
{der} geſtalt tröſtẽ ſich die Alchimiſtẽ alte böſe weiber welche ein ar
beitſam
lebẽ füren/ durch ein vnütze hoffnung.
Sie redẽ auch ſachẽ ſo vn
müglich
ſeind/ als wañ ſie gegenwirtig werẽ/ vnd verendern {der} geſtalt wun-
derbarlich
die begirdẽ jres gemüt hoffnung vnd forcht/ vergeſſende aller
jrer
trübſalẽ.
Die Stoiſchẽ aber thůnd diſes auß liebe verehrũg/ ſo ſie
Socrati
habẽ/ vnd dz ſie vnſer gemüt als ein götliches vnd heiliges ding be
ſtetigen
.
dann alſo mögen ſie jr meinung komlicher erhalten/ namlich daß
die
waare glüchſeligkeit allein in tugenden ſtande.
dann andere ding halten
ſie
alle für mittel ding/ ſo man recht oder mißbrauchen mag.
ſie habend ſich
auch
in diſem handel keiner lugen beſchem̃et/ ob ſie wol diſe geredt habend.

die
weil der whon von den teüfflen/ dem ſo alſo haltet/ vnd andern nutzlich
iſt
.
zwar jm/ weil es ein großer troſt aller trübſalen/ vnd weil er gegen ande
ren
gerechter vnnd früntlicher iſt/ auß hoffnung zůkünfftiger widergelt-
nuß
/ vnnd weiler glaubet daß alle ſeine thaten offenbar ſeyend.
diſe ſeind
auch
dapfferer für das vatterland vnd die gerechtigkeit.
Es iſt aber gemein
lich
bey allen/ daß ſie vermeinend ſie ſagend die waarheit.

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index