Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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799dccxliijſachen/ Das ſechßzehend bůch. wir dazůmalen geweſen. Wie nun der kranck inn der vnderen kammer gele
gen
/ ſch lieffend wir inn der oberen/ namlich ich vnnd deß kranckenen einer
brůder
.
dann Iſidorus/ wölliches der dritt auß den brüderen geweſen/ was
nitt
zůgegen.
Es was aber an yedem gemach ein thurn. wie dann in der ſel-
bigen
ſtatt gar vyl thürn ſeind.
Wie wir nun die erſt nacht in das beth gan-
gen
/ höretich innerthalben der kammer (ſagt er) ein embſigẽ ſtreich ander
wand
/ als wañ einer mit einem reiff ſtuck/ damit man die feſſer bindet/ dar
an
ſchlüge.
Da ſagt ich/ Was iſt diſes? der jüngling ſprach/ Förcht dir nit/
es
iſt ein anheimiſcher Geiſt/ ſo Folleten genennet/ wölcher ſonſt niemandt
nicht
laid thůt.
er iſt vnns auch ſelten überlegen wie yetzunder/ ich weiß
nitt
was ihm angelegen iſt.
Hiezwiſchen iſt der jüngling entſchlaaffen/ vnd
hatt
ich ein große verwunderung ab dem handel/ deßhalben hab ich gantz
fleiſſiglich
gewachet.
Wie nun diſer ein halbe ſtund ſtill geweſen/ entpfinde
ich
daß er mir denn daumen obereſt auff das haüpt leget/ vnnd diſes vor
großer
kelte/ dann er that die hand gar nitt .
da ſthůnd ich gar in großer
angſt
/ vnnd mercket fleiſſiglich darauff/ alſo leget er den zeigfinger vnnd
mittelfinger
/ vnd hernoch auch die überigen darauff/ daß der kleineſt faſt
biß
auff die ſtirnen gieng.
die hand was wie eines zechen järigẽ kinds/ ſo vyl
ich
auß der größe mocht můtmaſſen/ vnd geleich wie ein goldſtein/ aber al-
ſo
kalt/ daß ſie mir nit ein klein beſchwerlich geweſen.
Ich freüwt mich aber
darneben
daß ich ein anlaß bekommen ſollichen handel erfaren/ darum̃
mercket
ich auff.
da hat er allgemach mit der hand gerucket/ vnnd mitt dem
goldfinger
voranhin biß in das angeſicht/ vnd über die naſen gefaren.
diſes
war
die lincke hand/ wie ich auß der gelegenheit verſtanden/ vnnd faret
letſt
in den mund.
er hat auch ſchon die forder theil der zweyen erſten finger
darein
gethon.
da argwonet ich etwas böſes/ er wölte mir vylicht inn den
leib
ghen/ vnd treib jn mit der rechten hand hinweg.
alſo ſchweig er/ wa
chet
ich nicht deſterminder/ dañ ich wolt diſem geſpenſt nit gar vertreüwẽ.
Wie ich nun auff dem rucken gerůwet/ vnd ſich faſt ein halbe ſtund ver-
loffen
/ iſt er wider vorhanden/ vnd vollbringt alles leyſer dañ vorhin.
doch
nitt
ſo gar leiß (wiewol er mit gantzer ſtille vmbgangen) dann daß ich den
vor
großer kelte mercken mocht.
Wie er mir wider dem mund kommen/
treibe
ich ihn hinweg.
alſo vermercket ich eigentlich/ daß er mir begeret inn
leib
fahren.
Diſes iſt verwunderen/ weil das angeſicht vnnd die zen
deſſen
kelte an fingeren entpfunden/ habend doch die läffzen wölliche ich
hert
gehalten diſen nitt mögen hinderen.
darumb ich gentzlich verſtan-
den
/ daß diſes ein lufftiger leib geweſen.
Alſo bin ich auffgeſtanden/ vnnd vermeinet diſes ſeye vyleicht deß kran
cken
ſehl/ wölliche nach jrem außfaren/ von jr ſelbs auß fründtſchafft/ ſo
der
mir gehabt/ mir kom̃en.
Als ich angefangẽ der thüren ghen/
gieng
diſer vorhin/ klopffet an {der} wand.
wie ich {der} thüren kom̃en/ klopf
fet
er außwendig/ wie ich auffgethon/ klopffet er an dem thurn.
der Mon
ſchein
/ da gieng ich für mich/ damit ich jn ſehe.
da klopffet er an einem ande
ren
orth deß thurn.
da volget ich ihm noch/ aber er gieng an ein ander orth.
wie er mich nun ein gůt weil alſo vmbgetriben/ gang ich dem krancken/
vnnd
find ihn noch lebendig/ wiewol es gar übel vmb ihn geſtanden.
dann
inn
der volgenden nacht iſt er geſtorben.
Wie ich mitt den vmbſtenderen
geredt
/ entpfindẽ wir eines gethöß/ als wann das gantz hauß wölt einfallẽ.

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