Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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974dccccxviiiAußzug von allen
Ein anderer ſteig vod vnden an biß zů oberſt hinauff/ vnnd ließ ſich on
alles gewicht mitt außgeſtreckten armen widerumb hinab.
dann er war ſo
ſtarck inn henden vnnd armen/ das er diſe für ſein gewicht brauchte.
Er
henckte ſich auch mitt einer ſchnůr ſo an den fůß gebundenn/ an das ſeil.
bald darnach erwütſcht er diſes band vnd haſplet ſich wider an das ſeil/ ſol-
liches war jämerlich zůſehen.
was groſſer ſtercke ſie in henden/ nieren/ ruckẽ
vnd anderenglideren gehabt/ iſt auß der that gůt zůmercken.
Ein künſtlich/ vngläublich/ vñ fräuel ſtuck hab ich von zweyen Türckẽ
geſehen.
Es warend zwen jüngling/ nit vaſt großes leibs/ aber ran/ deren
jetweder ein menſchen auff die achſelen nam/ vnnd ſteig biß auff das halb
theil der höhe des ſeils/ on alles gewicht.
darnach namen ſie ſpitz vnd ſchar-
pfe ſchwerter/ dreyer zwerch hand lang/ banden ſie zů der füſſen knodenn/
lüffent alſo wider/ mit dem menſchẽ auff der achßlen/ das ſeil hinauff/ zer-
theten die füß ſo weit/ das kaum müglich were/ auff der erdenn alſo zü-
wandlen.
Diſes iſt zůuerwunderen/ wie Suetonius ſagt/ daß der Keyſer Claudi-
us vnder anderen ſpilen auch Elephanten/ die auff dem ſeil gegangen/ hat
ſehen laſſen.
Welches vyl mehr/ dann in einem knaben zůuerwunderen iſt.
dann ſie haben kein vernunfft/ ſeind überauß ſchwer/ vnd giengen nit auff
einem ſonder auff zweyen ſeilen.
ſo vyl thůt die gewonheit/ vnd die ſchandt
lichen begirden deß menſchen/ vnd die gelernigkeit des thiers/ mit welcher
es nahend zů des menſchen vernunfft ghet.
Die flüß vnd waſſer/ kan man leichtlich mit einem läderen darm o{der} bla-
11Flüſs überze
faren.
teren überſchwimmen.
Alſo das man jn hefftig auff blaſet/ vñ zů beiden or-
then zůſammenn knüpfft/ vnd vnder die achßlen bindet.
Alſo mögend die
reüter vnd fůßknecht inn großen nöten ſicher daruon kom̃en.
Mit liderten
trummen oder ſchleüchen vnder den füſſen/ vnnd einem ſtecken der vnden
auch eine hab/ mag es ſicherer zůwegen bracht werden.
dan man kan nit al-
lein darüber ſchwimmen/ ſonder auch darüber ghen.
Man ſagt wann ein roß ein gůte weil in eines wolffs fůßtritten gange/
werde es erſtaunet.
Zů gleicher weiß ſagt man/ wann des wolffs ſchwantz in
einer roß oder ochſen krüpffen auffgehẽckt werde/ verhüte er daß ſie nichts
eſſen.
vyleicht das ſie von dem geſchmack erſchrocken/ vnnd alſo der ſpeyß/
ob ſie gleich hungert/ vergeſſen.
welches auch dem menſchẽ in großer forcht
geſchicht.
Man glaubt auch wann eines wolffs kopff in einem taubhauß
22wolffs ge-
ruch den thie
rẽ forchtſam.
auffgehenckt werde/ vertreibe er die wiſele/ füchs vnd ylteß.
Diſes iſt auch zůuerwunderen/ ſo es anderſt war iſt/ daß ein vergrabner
wolffsſchwantz die fliegen vertreiben ſolle.
Es iſt aber gewiß/ wanu einer
wolffstreck oder deſſen därm vnd haut iſſet/ oder allein bey jm tregt/ ſol es
den preſten Colicam oder dz krim̃en hinweg nem̃en vñ vertreiben.
dann di-
ſe ſterckend dz yngeweid ſo Colum geneñt.
vnd ſchickend dañ die ſtarckẽ gli-
der (wann ſie kein geſchwer habend) die kranckheit von jnen.
deßgleichẽ ſter
ckend diſe die eingeweid/ darumb dz ſie dörrent/ vñ diſes von eigner natur/
dannethin dz ſie ſtarck ſeind.
dann der wolff mag auch erden verdöuwen/
vnd wirt nim̃er von fräſſigkeit kranck/ wiewol er nach langem hunger zů-
letſt auch vol wirt/ vnd allzeit faul fleiſch frißt.
Ob aber des wolffs růten vnnd menlich glid inn dem ofen gedört vnnd
geeſſenn/ die geilheit geſchwind erwecke/ das hab ich noch nitt erfarenn.

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