Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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855dccxcixSubteilen ſachen. chet/ dann es zeüchet von ihnen harauß. was aber gebiret/ das zeücht alles
hinein
.
dann das feüwr trücknet/ vnnd was geboren wirt/ bedarff der feüch
te
/ wölliche wie ein leym alles zůſammen füeget.
Darzů ſünderet das feüwr
von
einanderen/ vnd zertheilet/ es bedarff aber die geburt einer dick/ vnd
nit
allein ein vermiſchung.
Es bringet auch das feüwr die qualiteten dem höchſten/ was aber
der
geburt dienſtlich vnd ſich mit einander vermiſchend/ zerſtören in jneu
ſelbs
die qualiteten.
dem gehöret der himmeliſchen werme / etwas
gebären
oder harfür bringen/ vnnd nitt dem feüwr.
dann es magkein
ben
in dem feüwr ſein.
Es vermiſchet wol das feüwr alle ding/ theilet aber
die
ſubſtantzen von einander.
deßhalben wirt das brot van dem feüwr geba
chen
/ aber das fleiſch zerſtöret.
weil wir aber nit im brauch haben das fleiſch
rouw
eſſen/ ſieden wir diſes bey dem feüwr.
Wann wir aber das fleiſch vnnd die eyer rouw eſſen gewonehettend/
11Rouwe ſpeyſs
beſſer
dann go
kochete
.
wurde es vnſers leben langwirigkeit faſt dienſtlich ſein.
Weil nun diſes
bey
vns nitt in dem brauch/ eſſend wir doch r@uw was vns müglich/ nam-
lich
milch/ honig/ öl/ ancken/ zucker/ vnnd der mehrtheil kölkraut/ ſo einer
ſubteylen
ſubſtantz ſeind/ wölliche geſundtheit vnnd langwerendem lä-
ben
faſt nutzlich.
Dann ob wol das feüwr die liebliche ding vermiſchet/ vnd
auß
ſchwebel vnnd queckſilber/ cinaber machet/ theilet es doch der narung
ſubſtantzen
von einanderen/ vnnd weil es das ſubteyl vonn dem dicken ab-
ſünderet
/ machet es diſes böſer.
Deßhalben wann man kein verdruß darab
neme
/ were vyl beſſer/ man eße die eyer vnnd ſchnecken rauw/ dann geſot-
ten
.
Vnnd zwar wann wir ſtarck genůg/ vnnd die menſchen kein abſcheü-
hen
oder verdruß ab etlichen dingen hettend/ bedörffte man deß feüwr/ die
ſpeyß
zůbereiten gar nit.
Es haben aber die menſchen lieber wöllen wol vnd nit lang leben/ dann
wie
die wilden thier vnnd bauren ein gůtte zeyt.
Ich acht auch es habe den
Einſidlern
ſo in der wüſte gelebt/ ihrem alter gar wol gethon/ daß ſie ron
we
ſpeyß geeſſen.
dann wann rouwe ſpeyß verdeüwet/ iſt ſie vyl beſſer dann
die
gekochete/ wölliche etwas von dem feüwr beſchediget worden.
doch můß
man
deſſen von jugent an gewonen.
Man hatt ein kunſt erfunden/ daß man die fiſch auff einem papeyr ko-
22Fiſch auff ei-
nem
papeyr
kochen
.
chen mag/ geleich wie in einer pfannen.
Nimb ein einfach papeyr/ ſchütt al
lenthalben
öl darauff/ vnnd beüg es wol überſich das nicht herab lauffen
mag
/ vnnd ehe das ölaußtrocknet/ leg es auff feüwrigekoolen ſo kein flam
men
haben.
dañ das öl lauffet nit hindurch/ ſonder fleücht dz feüwr/ es bren
net
auch das papeyr nicht/ dañ es mag nit trucknen/ weil öl vorhanden.
Es
mag
auch das feüwr kein ding/ wölches nitt wol außgetrocknet/ verzeeren/
doch
wirt es allgemach heiß/ vnd facht an ſieden/ alſo daß die fiſch ſo dar
auff
ligend fein gekochet werden/ wölliches wol verwunderen iſt.
Wie ghet es auch wann man ein faden vmb ein ey bindet/ vnnd auff
die
koolen oder in das feüwr legt/ daß er nit verbrennet?
darumb daß kein
feüwr
ſein krafft mag haben/ es komme dann die werme dem höchſten.
es
weret
aber das ey der werme daß die nitt zům höchſten komme/ weil das ey
nitt
verbrennen mag.
was aber nitt verbrennet/ das kület etlicher maſſen/
was
faſt warm iſt.
Weil aber die werme inn einer feüchtigkeit etwas ge-
birt
/ warumb begibet ſich diſes auch nitt inn einem ſiedendenn waſſer?

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