Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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901dcccxlvSubteilen ſachen.
Ein theil werdẽ allein vom waſſer weich/ als etlich ſtein. Es ſagt Agrico
la/ er hab geſehẽ ein ſtuck marmorſtein võ waſſer geweicht/ als er lãg darin
gelegen wer.
Was aber nit bald ſchmeltzt/ iſt ein anzeig/ dz es jrrdiſcher ſub
ſtantz ſeye.
Darumb/ welche überal weich werden/ ſeind wäſſerig/ wiewol
auch/ welche von feüchte nit mögen weich werden/ / jrrdiſch ſeind.
darumb
ſeind alle ſafft weſſeriger ſubſtãtz/ als alun/ ſchwebelkreidẽ/ ſchwebel/ ſaltz/
ſalpeter/ calchant vnd der gleichen.
Wiewolich das ſaltz lieber ein ſafftige
erden neñen wolte.
Es ſchickt ſich aber nit/ von denen allẽ hie zůmelden.
Es ſeind auch noch vyl ſeltzamer ſafft vnd erdgewechs/ als gamffer/ ga-
gates/ Agſtein/ vnd iſt von allen kein zweiffel außgenom̃en von dem gam-
fer.
Etlich nennend es Caphuram/ ich laß es bleiben/ er heiſſe wie er wölle.
11Camphora. Dieweil man aber holtz darin findet/ vermeinet man es ſeye ein hartz eines
baums/ Capar genennet (welcher in der jnſel Buten wachſet/ die von dem
Aequinoctial ſchen circkel gegen Mitnacht/ fünff grad vnnd ein viettel/
von den glückſeligen jnßlen/ hundert ſechs vnd achtzig grad gelegen iſt/ vñ
ſeige deßhalb nit bitumen/ oder ſchwebelkreiden.
Wañ aber der Agſtein
22Agſtein. breñt (dz on allen zweifel ſchwebelkreiden iſt) vñ der rauch mit einem naſſen
thůch auffgefaſſet wirt/ ſchmeckt es wie gamfer.
diſes kom̃et einẽ artzet wol/
das er es wiſſe/ dz gamfer/ agſtein/ vñ Ambra/ ein geſchlecht der ſchwebel-
kreiden ſeyend/ vnd ob ſie gleich auß den bäumen flieſſen/ mag nichts deſter
minder deren gleich en in der erden wachſen.
Doch bedaucht mich es habe
gamfer ſeinẽ erſten vrſprung auß den bäumẽ.
wiewol ſie von natur nit weiß
iſt/ ſonder das abher flieſſen macht weiß/ nicht darũb daß es allen wůſt hin
weg nemme/ ſonder das es die ſubſtantz düñ mache/ vnd durchlüfftig.
Gamfer iſt über die maß trocken/ alſo wañ es in der junckfrauwen bůſen
33Des Ganffer@
krafft.
getragen wirt/ mögen die jungen geſellen nichts mit ſchaffen.
Es dörret
auch die eiſſen/ vñ macht ſie weiß/ dañ es iſt einer dünnen ſubſtantz/ darũb
vertreibt es auch dẽ ſchlaff.
Gagates wirt gemeinlich ſchwartze ambra ge
44Gag@te@. neñet.
Man macht darauß kügelein auff den kauff. er ſcheinet vnd iſt häll/
alſo das er gemeinlich vnder die ſtein gezellet wirt/ ſchwartzer farb.
zeücht
die ſtranwhalm an ſich.
er breñt auch/ das iſt aber einẽ yeden geſchlecht der
ſchwebelkreidẽ gemein.
Man ſagt/ wañ jn ein jũckfrauw mit waſſer trinckt/
ſo treib er ſie nit zůharnẽ/ iſt ſie aber kein jũckfrauw mer/ ſo treibter ſie/ wel
ches einer fabel geleicher dañ der warheit.
Dañ der blaſen halß geth in der
bermůter halß.
darũb welche keine junckfrauwẽ mehr ſeind/ die werdẽ mehr
verletzet von dingẽ die der blaſen überlegẽ ſeind.
Man ſagt auch wañ er an-
zündet wirt/ müß man jn mit öl vnd nit mit waſſer löſchen.
dañ das iſt der
ſchwebel kreiden gemein.
Man hatt auch recht glaubt/ daß er den fallen-
den ſiechtagẽ bringe/ gleich wie der agſtein.
die vrſach iſt/ daß er ein zimli-
che werme hatt/ darneben dünn vnnd trocken.
Von dem Agſtein iſt noch ein großer zanck/ biß auff diſen tag/ es iſt aber
55Agſtein. doch ſchwebelkreidẽ/ vnd ein feißte der erden/ von des meers vngeſtüme/
vnnd bewegung.
Man findet ſein vyl inn Preüſſen/ mit einem kraut das
mitihm wachßt/ gleicb wie Boley.
Der Agſtein iſt ſeer gůt wider die Pe-
ſtelentz/ wann man jn brennt/ vnd beſunder der rauch.
Vyl ſtercker ſchmackt Ambra/ alſo dz man ſie vn{der} die koſtlichſtẽ kauffmã
66Ambra. ſchatz rechnet.
er wachßt in {der} fruchtbaren Arabia/ bey dẽ ſtettlin Sichrim/
iſt dem hirn wũderbarlich gůt.
Man vermeint es ſeie ſamẽ eins grauſamen

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