Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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915dccclixSubteilen ſachen.
Es iſt aber darumb nit ſicher daß er ein geſchnitzten ring hat/ ſonder der
ring
wirt es thůn müſſen/ dann er iſt deſſen/ wöllicher das glück auß anſchi
ckung
Gottes erlanget hatt/ oder daß wir alſo von natur ſolliche ſeind/ ge-
ſchwind
/ mannlich/ geſcheyd/ nitt von wegen deß geſchnitzeten ſtein/ ſon-
der
von wegen der natur deß menſchen.
oder/ ſo wir vns freuenlichen in ge-
ferligkeit
begebẽ vnd vns gelinget/ geben wir es dem ſtein / vnd nit dem
glück
.
Alſo habend die gemacheten figuren jr krafft.
Warumb aber der Cryſtall ſechs breite oder fleche habe (dann er hatt ſel-
11Cryſtallen @i-
gur
.
ten minder oder mehr) iſt auch zůſagen.
Die vrſach iſt/ das geleich wie die
jmmen
heüßlin vonn den anderen vmbgeben werden ſechs eckechtig/ alſo
auch
Cryſtall ſtuck/ weil ſie mitt anderen vmbgeben/ wölche auch ſechs eck
habend
.
Warumb ſeind aber diſe wölliche von andern vmbgeben/ ſechs eck-
echtig
/ dieweil ein Sphera oder kugel/ mitt vierzehenn ihres geleichenn/
vnnd
nitt je mitt ſechſen vmbgriffen wirt?
es iſt beſſer man gebe es der na-
tur
vnnd eigenſchafft deß Cryſtalls .
Dann ein jetlich corpus oder greiff
lich
ding das mitt geraden vnnd ebenen breiten vmbgeben iſt/ wirt inn die
lenge
/ breite vnnd höhe getheilet.
Aber diſe hatt je ſechs breitenen gegen ein
anderen
/ darumb hat auch der Cryſtall vnnd andere ſeines gleichen edelge
ſtein
/ als Beryllus/ je ſechs breitenen.
geleicher weiß kan man auch nitt ſagen/ daß der Cryſtall auß eyß
22Cryſtall i@@
kein
eyſs.
werde/ wiewoler in dem ſchnee gefunden wirt/ ſonder auß einer feüchtig-
keit
ſeines geſchlechts.
Dann das eyß/ wölliches an den bergen hanget/ ſo
es
herab fallet/ ſchmeltzet von demm feüwr/ das thůt der Cryſtall nitt/ er
werde
dann mitt vyl feüwr vmbgeben/ vnnd das feüwr on vnderlaß vmb-
geblaſen
.
Daß er aber auß den hohen güpfflen der bergen außher gucket/ geſchicht
nitt
darumb daß er alſo gewachſen ſeye/ oder eyß geweſen/ ſonder weil das
erdterich
/ vnnd die weicheren ſtein von dem regen/ wind/ vnnd ſchnee ge-
ſchmoltzen
/ herab flieſſend/ vnd wirt der felß entblößet.
Darumb beſchicht
daß
der Cryſtall wöllicher vnder den ſteinen/ vnnd vnder dem erdterich ge
wachſen
/ ſcheinet/ als ob er hienge/ er hebe geleich wie er wölle.
Der Amethyſtus iſt mitt lieblichkeit/ vnnd farb demm wein geleich/ iſt
33Ametbyſtus. nitt faſt koſtlich/ ob er geleich wol Orientaliſch.
Man glaubet auch ſo der
verhüete
die trunckenheit/ werde er über den nabel gebunden/ mache auch
treüm
/ wie oben geſagt.
Der Corall iſt kein edelgeſtein. er iſt weiß vnnd rot/ auch ſchwartz/ wölli-
44Corallẽ krafft che doch all an einem aſt geſehen werdend.
Darumb habend ſie kein vnder-
ſcheid
/ weder an demm alter/ noch an der geſtalt/ ſonder werdend von dem
dampff
deß meers geſerbet/ geleich wie andere ſtein.
Corallus iſt faſt hart/
vnnd
wachſet inn demm meer/ geleich wie ein geſteüd/ vndereſt/ zwi-
ſchen
den ſteinen vnnd den felßen.
Der edelſt vnd beſt iſt rot/ vnd der ſchier
purpurfarbig
iſt/ wöllicher ein feüwrigen glantz hat.
So er gerad über den
magen
gehencket wirt/ ſtercket er ihn mechtig/ wölches Albertus Galeno/
vnnd
Auicenne zůſchreiben will.
Er iſt einer dünnen ſubſtantz/ vnnd vn-
der
denen/ ſo in dem meer zůſammen wachſen/ der aller dünneſt/ darumb
ſtercket
er die glider/ vnd milteret die lebliche geiſter/ machet ſie auch recht
meſſig
.
Wöllicher alſo iſt/ wie wir ihn oben beſchriben/ der ſtercket das
hertz
vnnd hirne/ er erfreüwet das gemüt/ vnnd iſt auch treffenlich gůtt

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