Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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924dcccxlviiiAußzug von allen
Darumb brauchend die Moſcowiter waſſer ſo auß haberen gediſtilliert
wirt
/ weil ſie kein wein haben.
es wermbt macht trunckẽ vnd voll/ gleich
wie
der wein.
Dañ dieweil {der} haberen einer dickeren ſubſtãtz/ wirt er auß der
deſtillation
erwerm̃et/ dünnert vnd geſcherpfft/ der maſſen dz er dem bran
ten
wein zůuergleichẽ.
Alſo hanff bletter mäl gemacht/ vnd in dz tranck
gethan
/ machen den trinckendẽ leib voll/ weil ſie überſich zům haupt riechẽ.
gleicher weiß bletter vnd ſaamen/ des hanffs geſottẽ/ vnnd daß waſſer
auff
die erden geſchüttet/ zeücht die würm auß der erden herauff/ weil ſie
entweders
den geruch lieben oder haſſen/ vnd darumb vnderſthand flie
hen
.
diſes brauchen die fiſcher.
Alſo wann die hüner den hanff ſaamen eſſen/ macht es ſie fruchtbar vnd
zůlegen
im winter/ dann er wermbt vnd dünnert.
Man ſagt daß bey den
Tartaren
das waſſer auß gediſtillierter milch voll mache.
darumb můß die
milch
dicker lang bey dem feüwr geweſen ſein.
Es wirt aber vyleicht auß
roßmilch
gemacht.
Auß hopffen ſaamen gerſten/ Rocken oder weyſſen macht man Zetũ
11Bier zůberei-
ten
.
o{der} dz Bier/ auff diſe weiß als Nicolaus Poll/ des Keyſers artzet geſchribẽ
hatt
.
Die gerſtẽ leg in waſſer ſo lãg biß ſie breche auff ghet/ darnach gedör
ret
/ düñ geribẽ/ ja vnder die mül gelegt/ deſſelbigẽ nim̃ zwey theil/ waſſers
ſiebẽ
theil/ ſeüd es miteinander biß auff den dritten theyl/ nimb den halbẽ
theil
des waſſers/ thůn den viertzigſten theil hopffen ſaamen/ ſo vyl
gerſten
als vor darzů/ ſeüd es alles drey oder vier ſtund.
darnach nimb den
anderen
halbẽ theil waſſers geſechtet/ vermiſch jn mit dem erſten/ vnd ſeü-
de
es noch ein mal/ biß auff dz halb ein.
zůletſt thůt man es in ein faß/ oder
höltzen
geſchirr/ vnd mit wenig hebel oder ſaurteig/ zertheilt man es.
Wie
aber
die jhenigen/ ſo gegen Mitnacht whonend/ der noturfft/ bier von
gerſten
vnd weyſſen machẽ/ alſo diſe ſo gegẽ Mittag gelegen/ auß Reiß.
die-
weil
jnen in jrem geſatz weinzůtrinckẽ verbottẽ.
ſolliche tranck machend alle
vol
.
doch iſt dz bier auß Reiß gemacht/ etwas milter/ nit darũb daß die ger
ſten
hitziger ſeye dann der reiß/ oder der reiß kelter dañ die gerſten/ ſonder
darumb
dz die ſelbigen bier kein hopffen haben.
dañ welche mit hopffen be
reitet
/ die ſeind hitzig vn faſt trocken.
Darumb iſt der wolluſt des trancks
keinem
abgeſchlagen/ dann man fmdet allenchalben reiß.
Es iſt auch diſes
tranck
vyl lieblicher vnd geſünder/ dann das ander bier.
Daß alt Oximel iſt geſunder weder alles bier/ wiewol es etwas theürer
22Oxymel zůbe
reuen
.
were/ dann es wirt gemacht auß dreyſſig pfund honigs/ xxv pfund eſſig/
xix
pfund waſſers/ drey pfund ſaltz/ etlich thünd Thymbren oder garten-
hyſſop
darzů/ vnd mehrend daß waſſer.
Diſes ſoll alles miteinander zehen
mal
geſotten/ darnach von einẽ geſchirr in dz ander geſchüttet werden.
vnd
alſo
laßt man es veralten.
Dieweil aber vyl waſſer/ von wegẽ der lieblicheit
darein
ghet (dann man trinckt es mit friſchem waſſer gemiſchet/ gleich wie
den
wein) wirt es ein wenig geringer dann bier/ aber vyl geſünder.
Die Moren (ich glaub daß die wein bey jnen nit mögẽ behalten werden/
33Mörẽ tranck. dann ſonſt verehrend ſie Chriſtum) nemmend die meertreübel/ vnd legẽ ſie
ein
tag in waſſer/ dörrent ſie ein wenig/ vnd truckend ſie dañ auß.
Diß trãck
iſt
vmb ſo vyl beſſer/ daß es nit vaſt lieblich iſt.
es hatt kein ſtercke/ vnd iſt
nichts
böß darbey/ als im wein/ dann des weins lieblicheit/ dienet der
menſchen
verderbnuß/ vnnd der trunckenheit.

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