Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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950
950 (dcccxciiii)
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942dccclxxxviAußzug von allen dem ſig heim ſetzen/ vnnd von vnderſcheid der landtſchafften ſagen.
So vyl bringt die enderũg des orths/ daß vnder beyden Polis ein nacht
11Landſchafftẽ
enderung.
oder die finſternuß ſechs monat aneinanderen weret/ vnnd ſo vyl tag auff
die nachuolgend.
In denen orthẽ ſo gar nach darbey/ weret ſie nur vier mo-
nat/ welche gar weit gelegen/ haben zwen oder nur ein monat.
Daſelbſten
whonend vnder dem Borealiſchen polo gelegen/ die Laponer/ die Nordwe
gen vnd Schwedier.
Vnder dem Mittägigen polo/ die Braſilier/ vnd An-
tilaponer.
Nouogrodia iſt ein große ſtatt/ auch wol bekannt/ vnd der Mo
ſcouiten Küniglicher ſitz vnd hauptſtatt.
In der ſelbigen weret ſommers
zeit die heittere vnnd Sonnenglantz vyl tag.
daſelbſten wachßt das honig
von jm ſelbs on alles bauwen in den weldẽ.
Diſe ſtatt iſt gezieret mit einem
ſchönen werden Tempel.
welches alles in der Sphera mag gezeigt vnd be-
wiſen werden.
Diſes iſt zůuerwunderen (als Naitonus ſagt) es ſeye inn
der Gorgianer reich ein landſchafft Nanſem genennt/ welche in jrem vmb-
kreiß bey hundertmal tauſent ſchritten begreifft/ ſo er geſehẽ hatt.
diſe ſeye
alſo finſter/ wie die nacht/ darumb dörffe auch niemãds darein ghen/ man
höret aber doch die hanen kräyen/ die roß vnd menſchen ſchreyen.
Diſe land
ſchafft ſthet in der dritten tafel Aſie/ zwiſchen dem berg Antitauro vñ Mo-
ſchico/ nit weit von der ſtatt Zoriga.
Es iſt auch ein anderer vnderſcheid vnder den landtſchafften vonn hitz
vnnd kelte.
dann welche nach bey den Polis ſeind/ die ſelbigen geſtarrend
võ kelte/ welche vnder dem Aequinoctial oder der Zona ſeind/ do die Soñ
für vnnd für ligt/ die brennent vor hitz.
Alſo ſeind die mittelechten den
rechtmäſſigen am nechſten.
Vnder den Polis mügend keine volckreichen ſtett ſein/ dañ das erdtrich
iſt vnfruchtbar/ vnnd mögend die frücht nit kommlich gefürt werden.
da-
rumb müſſend ſie vmbher ſchweiffen/ oder in kleinen ſtettlin vnd dörfflei
nen whonen.
Welche in einer rechtmeßigen landſchafft ſeind/ die habend
auch mittelmeßige ſtett/ dann ſie mögend kümmerlich die frücht darein fü
ren/ whonend auch beſſer vnd ſicherer dann in den dörfferen vnnd meyer-
höfen.
von vyle der menſchen vnnd mauren ſeind ſie geſterckt/ es mögend
auch die künſt vnd handwerck einander baß zůhilff kommen.
Rom iſt vnſeglich groß geweſen/ darumb daß ſie das Reich der welt inn
gehebt hatt/ deßhalben iſt ſie nit durch die rinckmaurẽ/ ſonder von wegen
des volcks alſo groß worden.
Inn hitzigẽ landen müſſend groſſe ſtett ſein. dañ dz erdtrich iſt vnfrucht
bar ſo es kein waſſer hatt/ oder es iſt fruchtbar wo es vyl hatt.
Von ſolli-
cher vngleiche wegen/ dieweil das orth vyl volcks zůerneren geſchickt iſt/
ſo můß auch ein große ſtatt gebauwen werden/ vnnd vyl volcks zůſamen
kommen.
Die ander vrſach iſt/ dieweil die kauffmanſchatz weit her kompt/ vnnd
durch einödige vnnd geferliche ort gefürt wirt/ iſt auch von nöten daß zů-
mal vyl kauffleüt kommen/ wie die ſcharen/ von wegen der ſichere.
Darũb
wañ ſie ſich in ein ſtatt nider laſſen/ were es daſt böß das ſolliche geſelſchafft
vmbeinander ſchweiffete/ nit allein den kauffleüten/ ſonder auch den ſtet-
ten.
daher iſt es vyl beſſer/ vnd leichter/ das alle nach bauren in ein orth zů-
ſam̃en kemend/ ſo es dann lange jar weret/ wirt auß einem kleinen dorff ein
volckreiche ſtatt.
Dergleichen ſeind Quinſai/ Singui/ Cãbala vñ Cairum.

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