Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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955 (dcccxcix)
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956 (dcccc)
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959 (dcccciii)
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959dcccciiiSubteilen ſachen. den von den jhenigen erhalten/ von wölchen ſie entſtandẽ. Dieweil ſie aber
von der eigenen vnd rechten natur ein groſſen vnderſcheid haben/ deßglei-
chen ſchwach vnd vngeſund ſeind/ leben ſie nit lang.
welche an einan{der} gebo
ren werden/ die lebẽ auch nit mit einan{der}/ dañ dz ein gibt dẽ anderẽ auch ein
theil ſeines lebens.
Wie vyl die wunderzeichẽ von {der} menſchlichen form vnd
natur abtretten vnd den thietẽ gleich ſehen/ ſo vyl weniger leben ſie.
Es ge-
ſchicht auch inn den wunderzeichen kein mißburt/ dann die mißburten ge-
ſchehen ſelten/ die wunderzeichen aber noch vyl ſeltener/ darumb geſchehen
auch jre mißburten ſelten.
Es iſt hie ein frag ob die wunderzeichen allzeyt etwas bedeütẽ? Der hoch
11wüderwerck
bedeütung.
gelehrt Philippus Melanchton ſagt in dẽ anderen bůch {der} nateürlichen Hi-
ſtory/ dz vor diſem dz {der} Keyſer Carolus mit den Ceütſchen gekrieget hatt/
ſeye in einẽ dorff in Franckenland ein kind geborẽ worden/ vnd geleich dar-
noch ein ſchwert auß {der} kindtbettern bauch harfür gangẽ/ wölches man mit
keiner kunſt hat können außhin ziehen/ vor vnd ehe die beermůter erſchwo
ren iſt.
Diſes ſchwert ſolle den trieg gemeiner Ceütſcher nation bedeütet ha
ben.
Es wirt aber vyleicht kein eyſen ſchwert/ ſonder ein herte matery/ wöl
che eines ſchwerts farb geleichet/ geweſen ſein.
Die ringe gebärung iſt ein vrſach der wunderzeichen/ darüb geſchicht es
in den erdgewechſen gar offt/ darnoch in ſchlechtẽ thieren/ dẽnoch in den ed
leren vnd fruchtbarẽ/ zů letſt in vollkom̃enen/ vñ etlicher maſſen vnfrucht
baren.
als in dẽ menſchen vnd elephanten geſch@cht es gar ſeltẽ. Hie zů dienẽ
auch ſeltzame vnd vnnateürliche beyſchlaaffung/ wüſte einbildungen/ vñ
böſe complexionen/ vnd darumb wirt ſolliches dem zorn Gottes nit verge-
gebenlich zůgerechnet.
Es werden auch ſeltzam̃e vñ treffenliche verzümbte leüt geborene/ s ſey-
end diſe geleich Propheten oder weyſen geneñet/ von wegen {der} elteren herrli
cher natur/ o{der} von wegen der cometẽ vnd deß him̃els lauff/ oder auß vorgẽ
dem geſtirn/ oder weil die natur vyler glider krafft in ein art geſchickt hatt.
Wohar kom̃et es daß die verrůmbten menner geſchicktere vnd gelehrtere
ſchůler vnd jungen hinder jnen laſſen?
als Socrates Platonem/ Plato Ari
ſtotelem/ Ariſtoteles Cheophraſtum?
Sie werdend vnderweilen in der er-
findung müd.
Die weil aber die menſchen wie die trummen zů achten/ wölche wañ ſie nit
gerürt vnd geſchlagen werden/ nichts ſeind/ wann ſie aber gerürt vnnd ge-
ſchlagen werden/ bewegen ſie den menſchen über ſein willẽ/ alſo můß einer/
welcher geſehen will ſein/ ſich dapffer laſſen hören/ vnd vyl ding außſpreitẽ.
Solches thůnd der verrümbten menner jünger/ vnd werdend alſo
größer vnd höcher gehalten dann jre ſchůlmeiſter vnd
altuorderen/ wiewol ſie der altuorderen
erfindungen wol wiſſend vnd
warnemmend.

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