Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

List of thumbnails

< >
171
171 (cxv)
172
172 (cxvi)
173
173 (cxvij)
174
174 (cxviij)
175
175 (cxix)
176
176 (cxx)
177
177 (cxxi)
178
178 (cxxij)
179
179 (cxxiij)
180
180 (cxxiiij)
< >
page |< < (cviij) of 997 > >|
    <echo version="1.0RC">
      <text xml:lang="de" type="free">
        <div xml:id="echoid-div162" type="section" level="1" n="25">
          <pb o="cviij" file="0164" n="164" rhead="Von mancherley wunderbaren"/>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s3733" xml:space="preserve">Ich hab von Peter Mirarien von Narbon ein guldenẽ Pyritẽ entp fan-
              <lb/>
            gen/ ſo an dem geſtad deß meers gefunden/ wölcher von den wällen vnnd
              <lb/>
            dem gſaltzenen meer vil mehr gar auß gefräſſen dann gewachſſen/ alſo das
              <lb/>
            offenbar/ er ſeye etwan an einem berg vnder dem meer gewachſſen.</s>
            <s xml:id="echoid-s3734" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s3735" xml:space="preserve">Auff dem berg/ ſo nach bey den Brutien am aller höchſtẽ iſt/ wirt der gi-
              <lb/>
            bel von den weyſſen ſteinenn/ die wider grůnend/ gar entplöſſet/ du ſichſt
              <lb/>
            auch an dem orth ſo gegen Brutien gelegen (ſpricht Leo Baptiſta Alber-
              <lb/>
            tus) die ſtein von einan{der} gebrochen/ wölche mitt der conchylien oder meer
              <lb/>
            ſchneck fiſchen figuren gar erfüllet/ doch nitt über ein zwerch hand groß. </s>
            <s xml:id="echoid-s3736" xml:space="preserve">er
              <lb/>
            hatt wol ſolches begirig beſchriben/ aber nitt gnůg kom̃lich. </s>
            <s xml:id="echoid-s3737" xml:space="preserve">dañ er ſolt die
              <lb/>
            waarheit angezeiget haben/ namlich das an ſtatt deß hingenomnen ſteins
              <lb/>
            andre wüchſend/ wölches dann widergrůnende vnd friſche ſeind/ vnd nitt
              <lb/>
            auß den alten harkom̃ende/ es were dann ſach (wie vor geſagt) das die meer
              <lb/>
            ſchnecken etwas daſelbſten verlaſſen vß krafft deß orths zů ſteinen worden
              <lb/>
            weren/ wölche an jnen ſelbs waarlich wider lebendig werdend/ vnnd alſo jr
              <lb/>
            figur/ an den ſteinen/ zů wölchen ſie werden/ behalten. </s>
            <s xml:id="echoid-s3738" xml:space="preserve">dañ er bezüget auch
              <lb/>
            er habe vnder dem marmelſtein äſte geſehen.</s>
            <s xml:id="echoid-s3739" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s3740" xml:space="preserve">Es ſeind die herteſte ſtein/ wölche dẽ feüwr am lengſtẽ widerſtãd thůnd/
              <lb/>
              <note position="left" xlink:label="note-0164-01" xlink:href="note-0164-01a" xml:space="preserve">Herte der ſtei
                <lb/>
              nen.</note>
            vñ dz nitt allein vn{der} dem edlen geſtein/ ſonder auch marmor. </s>
            <s xml:id="echoid-s3741" xml:space="preserve">darumb ver-
              <lb/>
            brennet ein Porphyrit nitt bald in dem feüwr/ er bſchirmet auch die nechſte
              <lb/>
            ſtein/ ſo vmb jn ſeind/ nitt ein klein von dem feüwr. </s>
            <s xml:id="echoid-s3742" xml:space="preserve">Dañ es ſeind mancher
              <lb/>
            ley herte/ fürnemlich ſo dem feüwr/ waſſer ſtreichen/ vnnd hauwenden ey-
              <lb/>
            ſen widerſthond. </s>
            <s xml:id="echoid-s3743" xml:space="preserve">Dañ ein kißling widerſthet dem eyſen ehe dañ {der} marmor/
              <lb/>
            vñ wirt doch ehe gebrochen. </s>
            <s xml:id="echoid-s3744" xml:space="preserve">dañenhar kom̃ent die beſtendigkeit o{der} ſchwach
              <lb/>
            heit wider dz alter/ kelte/ o{der} wind. </s>
            <s xml:id="echoid-s3745" xml:space="preserve">dañ die ſiben ſtuck ſeind die fürnempſten
              <lb/>
            alles anders zů zerſtören.</s>
            <s xml:id="echoid-s3746" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s3747" xml:space="preserve">Es iſt auch ein gemeinſchaffte vnder dẽ geſtein/ auch ein anzeigung der
              <lb/>
            gewächſſen vnnd thieren/ als im cryſtall vnd ametiſch/ im Smarag vnnd
              <lb/>
            Praſien/ im iaſpis vñ onyx. </s>
            <s xml:id="echoid-s3748" xml:space="preserve">Die neßlen/ ſteinbrech/ ſteinrautẽ/ ſchelkraut/
              <lb/>
            vnd politricũ o{der} frauwen iar/ wachſſen faſt gern in den ſteinẽ/ wie auch die
              <lb/>
            feigenbeüm. </s>
            <s xml:id="echoid-s3749" xml:space="preserve">Es iſt aber diſes kein wunder/ weil etliche jre wurtzlen alſo er-
              <lb/>
            kůlen/ etlich die räße an ſich ziehen/ etlich ſicherer vor den würmẽ ſeind. </s>
            <s xml:id="echoid-s3750" xml:space="preserve">Es
              <lb/>
            iſt zwar zeuerwundern daß/ das klein gewürm vñ käfer die ſtein alſo lieben
              <lb/>
            als die eydochſſen vnd etlich gartenkrott/ vnd die ſcorpionen alle/ wölcher
              <lb/>
            natur gantz kaltiſt. </s>
            <s xml:id="echoid-s3751" xml:space="preserve">Doch laſſet es ſich anſehen als wañ die eydochſſen vnd
              <lb/>
            andre dergleichen thierlin vnder den ſteinen ſicherer ſeyend/ dann vn{der} der
              <lb/>
            erden/ darzů als wañ die mehr ein abſcheühen von der feüchte dañ kelte ha-
              <lb/>
            bend/ fürnemlichen weil ſie ſich an denen orthen im ſom̃er erzeigen/ im win
              <lb/>
            ter aber darunder verbergend.</s>
            <s xml:id="echoid-s3752" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s3753" xml:space="preserve">Vmb die inſel Elandiẽ im Getiſchen meer wachſſen große marmelſtein
              <lb/>
            im meer/ alſo das man vermeinet es ſeye mitt ſchönen ſeülẽ vnd kunſtlichẽ
              <lb/>
            pfeylern vmbgebẽ. </s>
            <s xml:id="echoid-s3754" xml:space="preserve">darumb iſt offenbar das nitt ein yeder marmor in dem
              <lb/>
            meer wachſſet/ ſonder der deſſen arth hatt/ als namlich der
              <lb/>
            den geſaltzenen lufft/ vnnd das waſſer erleiden möge/
              <lb/>
            darũb iſt er vil kom̃licher zů deß meerß gebüwen.</s>
            <s xml:id="echoid-s3755" xml:space="preserve"/>
          </p>
        </div>
      </text>
    </echo>