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Diphtheriebacillus, der Eiterkokkus und der Tuberkelbacillus.
Der Cholerabacillus iſt gebogen, daher auch ſein Name Komma-
bacillus, der Tuberkelbacillus iſt gerade, der Diphtheriebacillus
eingeſchnürt, der Eiterkokkus kugelrund. Wir müſſen nun noch
die von den Bakterien erzeugten Stoffwechſelprodukte
erwähnen.
Der Cholerabacillus iſt gebogen, daher auch ſein Name Komma-
bacillus, der Tuberkelbacillus iſt gerade, der Diphtheriebacillus
eingeſchnürt, der Eiterkokkus kugelrund. Wir müſſen nun noch
die von den Bakterien erzeugten Stoffwechſelprodukte
erwähnen.
Manche Bakterien beſitzen die Fähigkeit feſte Nährböden
(wie Peptongelatine) durch die von ihnen ausgeſchiedenen Stoff-
wechſelprodukte zu verflüſſigen. Andere erzeugen auf der Höhe
der Vegetation Farbſtoffe. Am längſten bekannt iſt dieſes Ver-
halten wohl beim Bakterium des Blutwunders (Mikrococcus
prodigiosus). Das intenſiv rote, blutähnliche Ausſehen dieſes
Farbſtoffes und das dem Unkundigen völlig rätſelhafte Auf-
treten ſeines Erzeugers haben namentlich im Mittelalter Anlaß
zu dem wunderlichſten Aberglauben wie dem der blutenden
Hoſtien gegeben.
(wie Peptongelatine) durch die von ihnen ausgeſchiedenen Stoff-
wechſelprodukte zu verflüſſigen. Andere erzeugen auf der Höhe
der Vegetation Farbſtoffe. Am längſten bekannt iſt dieſes Ver-
halten wohl beim Bakterium des Blutwunders (Mikrococcus
prodigiosus). Das intenſiv rote, blutähnliche Ausſehen dieſes
Farbſtoffes und das dem Unkundigen völlig rätſelhafte Auf-
treten ſeines Erzeugers haben namentlich im Mittelalter Anlaß
zu dem wunderlichſten Aberglauben wie dem der blutenden
Hoſtien gegeben.
Gewiſſe Bakterien ſind bei der Erzeugung von Gährungs-
prozeſſen thätig; andere verurſachen Fäulnisprozeſſe.
prozeſſen thätig; andere verurſachen Fäulnisprozeſſe.
Einzelne Arten ſcheiden bei ihrer Vegetation ſtark riechende,
oft abſcheulich ſtinkende Gaſe aus; ſo erzeugt z. B. der eben
erwähnte Mikrococcus prodigiosus, wenn er auf Kartoffeln
gezüchtet wird, einen eigentümlichen, dem der Salzheringslake
ähnlichen Geruch.
oft abſcheulich ſtinkende Gaſe aus; ſo erzeugt z. B. der eben
erwähnte Mikrococcus prodigiosus, wenn er auf Kartoffeln
gezüchtet wird, einen eigentümlichen, dem der Salzheringslake
ähnlichen Geruch.
In vielen Fällen erzeugen die Bakterien Stoffwechſel-
produkte, welche ihnen ſelbſt ſchädlich ſind und ihre Entwicke-
lung verlangſamen oder ſie zum Stillſtand bringen. Ähnlich
wie die Hefearten in der Bierwürze oder im Moſt durch ihre
Vegetation den in dieſen Flüſſigkeiten enthaltenen Zucker in
Alkohol, einen für ſie giftigen Stoff, verwandeln und ſich ſchließ-
lich wie man zu ſagen pflegt “zu Tode gähren”, ſo erzeugen
die Bakterien vielfach organiſche Alkaloïde (Pflanzengifte), die
ebenfalls für ſie giftig ſind. Um auf künſtlichen Nährböden
eine zu große Anhäufung derartiger Stoffwechſelprodukte
produkte, welche ihnen ſelbſt ſchädlich ſind und ihre Entwicke-
lung verlangſamen oder ſie zum Stillſtand bringen. Ähnlich
wie die Hefearten in der Bierwürze oder im Moſt durch ihre
Vegetation den in dieſen Flüſſigkeiten enthaltenen Zucker in
Alkohol, einen für ſie giftigen Stoff, verwandeln und ſich ſchließ-
lich wie man zu ſagen pflegt “zu Tode gähren”, ſo erzeugen
die Bakterien vielfach organiſche Alkaloïde (Pflanzengifte), die
ebenfalls für ſie giftig ſind. Um auf künſtlichen Nährböden
eine zu große Anhäufung derartiger Stoffwechſelprodukte