Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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3325 des Atmens iſt genau ein und derſelbe. Nicht nur der Vor-
gang iſt ſich ähnlich, ſondern auch der Zweck.
Ganz ſo wie
man durch den Ofen die Erwärmung desſelben erzielt, ſo
erzielt man durch das Atmen die Lebenswärme des Körpers.
Atmen iſt zur Erwärmung des Körpers ganz ſo notwendig,
wie Zugluft zur Erwärmung des Ofens.
Wir wollen von dieſem merkwürdigen chemiſchen Vorgang
einiges mitteilen.
X. Atmen und Einheizen.
Wir haben geſagt, daß das Atmen des Menſchen ganz
ſo die Erwärmung des Körpers, wie das Heizen die Erwärmung
des Ofens hervorbringt.
Alle Menſchen haben einen ganz beſtimmten Grad von
Körperwärme, der ſich ganz gleich bleibt, es mag Sommer
oder Winter, Hitze oder Kälte herrſchen.
Man nennt dieſe
Wärme Körper-oder Blutwärme, und ſie beträgt im normalen
Zuſtand circa 37 Grad Celſius.
Dieſe Wärme im Innern des
Körpers darf ſich weder ſteigern noch darf ſie abnehmen, wenn
nicht Krankheit oder gar Tod folgen ſoll, ſie muß ſich viel-
mehr ſtets gleich bleiben, und dies iſt auch beim geſunden
Menſchen immer der Fall, ſo lange er eſſen und atmen kann.
Alles Fett, das der Menſch genießt, wie alle Stoffe, die
im Körper ſich in Fett umwandeln, dienen hauptſächlich dazu
dieſen Grad von Wärme zu erhalten.
Das Fett nämlich beſteht
aus Kohlenſtoff und den Beſtandteilen des Waſſers.
Der Kohlen-
ſtoff iſt das Heizmaterial, und die Beſtandteile des Waſſers be-
wirken unter Umſtänden die Abkühlung durch Schweiß.
Das
Atmen, wobei man Sauerſtoff in den Körper einführt, veranlaßt
die Verbindung des Sauerſtoffs und des Kohlenſtoffs zur
Kohlenſäure, und bei dieſer Verbindung wird Wärme

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