Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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nicht 3 Prozent, bei 33 rief er wenigſtens einen ſchlafrigen
Zuſtand und Schwere der Glieder hervor, bei 100 dagegen
leichten, bei 460 tiefen und bei 232 ſehr tiefen Schlaf, bei
31 leichten und bei 131 tiefen Somnambulismus (worunter er
Erinnerungsloſigkeit nach der Hypnoſe verſtand).
Viele Autoritäten neigen ſogar zu der aus langer Er-
fahrung gewonnenen Anſicht, daß kein Menſch völlig wider-
ſtandsfähig gegen die Hypnoſe ſei, vorausgeſetzt, daß er den
guten Willen hat einzuſchlafen.
Ohne dieſen Willen des Mediums iſt das Hypnotiſieren unmöglich, was
wir zum Troſt für ängſtliche Gemüter ausdrücklich betonen
wollen.
Wer den Willen hat wach zu bleiben oder wer ſich
einſchläfern laſſen will in der Überzeugung, daß der Hypnotis-
mus Schwindel ſei, der iſt nicht zu hypnotiſieren.
Die Schauer-
märchen von Reiſenden, die im Eiſenbahnwagen von ihrem
vis-à-vis durch den Blick hypnotiſiert wurden und dann ſich
willenlos und hilflos ausplündern laſſen mußten, ſind Fabeln.
Es wird manchen in großes Erſtaunen ſetzen, wenn er
hört, daß ganz zweifellos willensſtarke Menſchen weit leichter
zu hypnotiſieren ſind, als willensſchwache, nervöſe und hyſteri-
ſche, eben weil ſie ihren Willen weit mehr auf den Gedanken
an Schlaf energiſch zu konzentrieren imſtande ſind.
Dagegen
ſind nervöſe und willensſchwache Menſchen, wenn ſie erſt ein-
mal in hypnotiſchen Schlaf gebracht ſind, leichter empfänglich
für Suggeſtionen, ſodaß ſie die beſten “Medien” liefern.
Die Herbeiführung der Hypnoſe kann auf die verſchiedenſte
Weiſe geſchehen.
Alles Ermüdende, beſonders alſo alles Ein-
förmige eignet ſich dazu:
das Beſtreichen an gewiſſen Stellen
des Kopfes und das Anſchauen glänzender Gegenſtände ſind
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