Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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Wir wollen hier nur noch den leichten Umriſſen, die wir
bereits gegeben haben, einige Bemerkungen hinzufügen, die in
kurzem unſern Leſern den Beweis liefern ſollen, wie ſchwierig
es iſt, in dem eigentlichſten Leben der Menſchen die natur-
wiſſenſchaftlichen Grundlagen aufzufinden.
Was den Menſchen zum Menſchen macht, iſt der Geiſt
desſelben.
Nun aber iſt man in der Naturwiſſenſchaft noch
nicht einmal ſo weit, die innerſte Natur jener Kräfte, die in
der toten Natur wirkſam ſind, ſich klar zu machen.
Man kennt
dieſe Kräfte durch ihre Wirkungen, man weiß, daß z.
B. die
Erde eine Anziehungskraft hat, weil man dieſe Kraft in jedem
Augenblicke wirkſam ſieht.
Man hat nun die Geſetze dieſer
Kraft ſo genau wie keine andere kennen gelernt, iſt imſtande,
im Voraus zu berechnen, wo der Mond durch die Wirkung
dieſer Kraft nach tauſend Jahren an jedem beliebigen Tage,
nach Stunde, Minute und Sekunde am Himmel ſichtbar ſein
wird.
Der rechnende Aſtronom kann das Fernrohr hinſtellen
und mit vollſter Sicherheit vorausſagen, wann, zu welcher Minute
und Sekunde man durch dasſelbe nur zu blicken braucht, um dieſe
und jene Erſcheinung am Monde beobachten zu können.
Trotz-
dem aber, daß dieſe Kraft der Anziehung ſo genau in ihren
Geſetzen gekannt iſt, wird der Naturforſcher die Achſeln zucken,
wenn man ihn nach dem Grund, nach der Natur, nach dem
innerſten Weſen dieſer Kraft fragt:
er wird eingeſtehen, daß wir
hierüber noch im Dunkeln ſind.
Keine von allen andern Naturkräften iſt aber ſo genau
ſtudiert und erkannt wie dieſe Anziehungskraft, und doch iſt
man nicht imſtande zu ſagen, was eigentlich Kraft iſt;
wie will
man ſich wundern, wenn man vom Geiſt, deſſen Erſcheinungen
ſelbſt im Tiere noch äußerſt dunkel ſind, deſſen Geſetze man
nur äußerſt bruchſtückweiſe kennt, deſſen Wirken im höchſten
Grade mannigfaltig iſt, wenn man vom Geiſt ſelber nur

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