Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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114106 mann bemerkt haben, der einmal eine Fenſterſcheibe anhauchte,
oder dem im Winter der Schnurrbart zu einem Eiszapfen
friert;
daß dieſe Feuchtigkeit aus der Lunge kommt, und zwar
direkt aus dem Blute, das iſt auch erſt durch die Wiſſenſchaft
dieſes Jahrhunderts feſtgeſtellt worden;
daß aber neben dieſer
Bildung von Waſſer in der Lunge auch hier noch der Herd
iſt, worin das Feuer des Lebens angebrannt wird, das iſt
eine Wahrheit, welche erſt die Naturforſchung der neueren Zeit
aufgedeckt hat.
Bei der Ausſcheidung des Waſſers aus dem Blute ſpielt
die Lunge eigentlich nur die Rolle eines Filtrums.
Das
Waſſer iſt urſprünglich im Blute ſelbſt enthalten und tritt
durch die Häute der Blutwege und der Luftwege der Lunge
in Art einer Ausſchwitzung hindurch, wobei die auszuatmende
Luft ſich mit Feuchtigkeit ſättigt.
Ein erwachſener Menſch
verliert in gewöhnlichem Wetter ungefähr ein Pfund Waſſer
täglich durch das Ausatmen.
Dieſe Ausſcheidung des Waſſers
durch die Lunge iſt zwar ſehr verſchieden je nach der Trocken-
heit oder Feuchtigkeit der Luft, die man eingeatmet;
iſt die
eingeatmete Luft trocken, wie im heißen Sommer oder in
Zimmern, die ſtark durch eiſerne Öfen geheizt werden, ſo nimmt
man beim Ausatmen mehr Waſſer aus dem Blute auf, weshalb
man auch unter ſolchen Umſtänden ſtärkeren Durſt verſpürt;
iſt
dagegen die eingeatmete Luft feucht, wie in regneriſchen Sommer-
und Wintertagen, ſo tritt weniger Waſſer aus dem Blut in
die Lunge.
Allein es müſſen hierbei Umſtände mitſpielen, die
man noch nicht erforſcht hat und welche die Ausatmung von
Waſſer hervorbringen, ſelbſt wenn die eingeatmete Luft ſchon
vollſtändig von Waſſer geſättigt iſt, wie z.
B. in unſeren
Waſchhäuſern, wo trotz der überreichen Waſſermenge in der
Luft dennoch täglich 18 bis 24 Lot Waſſer ausgeatmet werden.
Da jedoch bei dieſer Waſſerbildung die Lunge wahr-
ſcheinlich keine thätige Rolle ſpielt, ſo wollen wir in

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