Ampère, André-Marie, Natürliches System aller Naturwissenschaften : eine Begegnung deutscher und französischer Speculation, 1844

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4329 geordneten Geſichtspunkten vergleicht? Iſt nicht ganz klar,
daß die Periode, wo das Kind nur die unmittelbaren Er-
ſcheinungen der äußeren und inneren Welt auffaßt, dem
Geſichtspunkt entſpricht, unter welchem man ſich nur mit
dem beſchäftigt, was Natur und Geiſt der unmittelbaren
Beobachtung vor Augen ſtellen;
ebenſo die zweite Periode,
wo das Kind die Eriſtenz körperlicher Dinge und geiſtiger
Weſen außer ſich entdeckt, dem Geſichtspunkt derjenigen
Wiſſenſchaften, welche ſich mit der Erforſchung des in den
Gegenſtänden Verſtecktliegenden beſchäftigen;
die dritte Pe-
riode, wo das Kind, um die Sprache ſeiner Umgebungen
zu verſtehen, die Gegenſtände vergleichen und ordnen, ja
ſeine eigenen Gedanken betrachten muß, und mit der fort-
ſchreitenden Entwicklung ſeiner Vernunft aus bekannten
Wahrheiten unbekannte ableiten lernt, den Wiſſenſchaften
des dritten Geſichtspunktes, welche ſich mit Zuſammenſtellung
und Vergleichung der Thatſachen beſchäftigen;
die vierte
Periode endlich dem vierten Geſichtspunkt, weil die Mittel,
die man ſowohl zur Bewahrheitung als zur tieferen Er-
gründung der Thatſachen anwenden muß, in beiden Fällen
auf das Gleiche hinauslaufen, nemlich die Einſicht in den
nothwendigen Zuſammenhang von Urſache und Wirkung?
Dieſe durchgehende Analogie folgt aus der Natur un-
ſeres Geiſtes;
denn der Gelehrte muß durchaus bei der
Unterſuchung irgend welches natürlichen oder geiſtigen Ge-
genſtandes denſelben Gang befolgen, wie die übrigen Men-
ſchen bei der allmähligen Entwicklung ihrer Einſichten.
Man würde das Ebengeſagte entſchieden mißverſtehen,
wenn man ſich etwa vorſtellen wollte, daß ich die verſchie-
denen Gruppen der in dieſem Werk definirten Wiſſenſchaften
in eine Beziehung mit den ebengenannten Perioden bringen
wollte.
Es iſt klar, daß für das Kind vor Erlernung der
Sprache keine Wiſſenſchaft vorhanden iſt, daß alſo der Menſch
nur in den zwei letzten Perioden eine Wiſſenſchaft oder
Kunſt zu erfaſſen im Stande iſt;
er kann es im Allgemeinen

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