Ampère, André-Marie, Natürliches System aller Naturwissenschaften : eine Begegnung deutscher und französischer Speculation, 1844

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II. Die objectiven Begriffe beſtehen hinſichtlich der
ſinnlichen Vorſtellungen in dem Begriff der Materie und
der Atome, aus welchen letztere zuſammengeſetzt iſt;
hin-
ſichtlich der Vorſtellungen der geiſtigen Selbſtthätigkeit, in
dem Begriff von der Subſtanz, welche unſeren Körper be-
wegt, und der Träger unſeres Denkens und Wollens iſt,
die wir zuerſt an uns ſelbſt erkennen, und dann auch, um
der Analogie willen in Anderen unſeres Gleichen, und am
Ende in allen belebten Weſen annehmen.
(Ampère bemerkt
dabei, daß der erſte Begriff, den wir von dieſer Subſtanz
haben, das Ergebniß unſerer Fähigkeit iſt, unſern Körper
ſelbſtthätig zu bewegen, und daß dieſes auch der Grund ſei,
warum ſie in faſt allen Sprachen den metaphoriſchen Namen
Hauch oder Wind bekommen habe, was nichts anderes be-
deute, als unſichtbare bewegende Urſache.
Daher komme es
auch, warum im Anfange der menſchlichen Geſellſchaft die
Menſchen überall das Daſein einer Seele angenommen ha-
ben, wo ſie Bewegungen ohne augenfällige Urſachen be-
merkten, warum Iupiter den Donner gerollt, Apollo den
Sonnenwagen geführt, Aeolus die Winde entfeſſelt, und
Dryaden die Bäume haben wachſen laſſen.)
Dieſe beiden erſten Arten von Begriffen ſind unab-
hängig von der Sprache, und es iſt klar, daß dieſes große
Mittel für die Entwicklung des Denkens nicht eher ins Le-
ben treten kann, als bis das Kind in den umgebenden Per-
ſonen ebenfalls eine bewegende, denkende und wollende Sub-
ſtanz vorausſetzt, gleich der, welche es in ſich ſelber fühlt;
und nur der Sprache wiederum verdanken wir die beiden
anderen Arten von Begriffen, zu denen wir jetzt übergehen.
III. Zuerſt kommen die Begriffe, welche das Kind durch
ſeine Anſtrengungen, die Sprache der Eltern zu verſtehen,
erhält.
In Betreff der ſinnlichen Vorſtellungen ſind dieß die
von Ampère ſogenannten comparativen Begriffe, welche
man ſonſt die allgemeinen Vorſtellungen nennt.
Hört das

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