Ampère, André-Marie, Natürliches System aller Naturwissenschaften : eine Begegnung deutscher und französischer Speculation, 1844
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10793 gehört die Anwendung der Methode auf dieſe oder jene be-
ſtimmte, im Handel vorkommende Pottaſche, in das Gebiet
der induſtriellen Gewinnlehre.
Ebenſo gibt uns die Chemie
eine allgemeine Methode der Analyſe der Mineralwaſſer;
aber die Anwendung dieſer Methode auf die Beſtimmung
der näheren Zuſammenſetzung der in den verſchiedenen Län-
dern vorkommenden Mineralquellen gehört in die phyſiſche
Geographie, welche uns die Eigenthümlichkeiten dieſer ver-
ſchiedenen Länder ſchildert.
Ebenſo wird das Verhältniß
der Chemie zur Probirkunſt beſtimmt, welche die Art und
die Menge der in einem Mineral enthaltenen Metalle zu
unterſuchen hat;
ebenſo ihr Verhältniß zur landwirthſchaft-
lichen Gewinnlehre, welche die chemiſchen Proceſſe auf die
Analyſe der verſchiedenen Bodenarten anwenden muß.
Anders verhält es ſich jedoch, wenn es ſich um eine
beſtimmte Zuſammenſetzung handelt, die ſich unter allen
Umſtänden gleich bleibt;
in dieſem Fall gehört die Beſtim-
mung der Proportionen der einzelnen Beſtandtheile ganz
allein der Chemie an.
Es iſt dabei ganz gleichgültig, ob
die Verbindung mineraliſchen, pflanzlichen oder thieriſchen
Urſprungs iſt;
denn den Fortſchritten, welche die Chemie
durch die Entdeckungen eines Bercelius, Chevreul, Dumas
u.
ſ. f. gemacht hat, verdankt man es, daß man weiß, eine
ſolche Verbindung ſei entweder eine Säure, oder ein Orid,
oder eine Chlor- oder Schwefelverbindung, oder ein Salz
u.
ſ. f. ; und aus welchem Naturreiche dieſe Verbindung
auch abſtammen mag, ſo muß der Chemiker die Stellung
derſelben in der Reihe der übrigen nachweiſen, gerade wie
es ſeine Aufgabe iſt, die Eigenſchaften der Salpeterſäure,
des Eiſenorids, der Eſſigſäure, des Zuckers, des Weingeiſtes,
der Harnſäure, der Margarinſäure u.
ſ. w. zu beſchreiben;
deßwegen hat auch die Chemie und nicht die Mineralogie
das Geſchäft, die Zahl der Atome des Sauerſtoffs und Si-
liciums zu beſtimmen, aus welcher die Kieſelerde beſteht;
ſie,
die Chemie, muß angeben, daß die primitive Geſtalt der

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