Ampère, André-Marie
,
Natürliches System aller Naturwissenschaften : eine Begegnung deutscher und französischer Speculation
,
1844
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der Zahl nicht ändern. </
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">Dieß iſt der erſte Geſichtspunkt,
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wobei wir uns blos mit dem beſchäftigen, was Gegenſtand
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der
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sp
">unmittelbaren Anſchauung</
emph
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werden kann. </
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echoid-s662
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preserve
">Bei der
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/>
mathematiſchen Analyſe handelt es ſich nicht mehr um die
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Rechnung mit Größen, deren Zuſammenſetzung wir kennen;
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lb
/>
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echoid-s663
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">man muß dieſelben vielmehr zerlegen, um die Werthe der
<
lb
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unbekannten Größen zu
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sp
">beſtimmen</
emph
>
, welche in den auf-
<
lb
/>
zulöſenden Gleichungen gewiſſermaßen verhüllt und verbor-
<
lb
/>
gen ſind; </
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echoid-s664
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">dieß iſt der zweite Geſichtspunkt. </
s
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echoid-s665
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preserve
">Der dritte Ge-
<
lb
/>
ſichtspunkt, der in der Theorie der Funktionen zur Geltung
<
lb
/>
kommt, iſt charakteriſirt durch die allmähligen
<
emph
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="
sp
">Verände-
<
lb
/>
rungen</
emph
>
der Größen, welche mit einander zu- und abneh-
<
lb
/>
men, und durch die
<
emph
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="
sp
">Geſetze</
emph
>
, die man aus der
<
emph
style
="
sp
">Verglei-
<
lb
/>
chung</
emph
>
der beiderſeitigen Zu- oder Abnahmen ableiten kann. </
s
>
<
s
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echoid-s666
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preserve
">
<
lb
/>
In der Theorie der Wahrſcheinlichkeitsrechnung endlich, welche
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lb
/>
den vierten Geſichtspunkt ausmacht, ſucht man unbekannte
<
lb
/>
Größen zu entdecken, welche ſo zu ſagen noch verborgener
<
lb
/>
ſind, als die Unbekannten der mathematiſchen Analyſe, und
<
lb
/>
welche mit der Wechſelbeziehung von Urſachen und Wirkun-
<
lb
/>
gen in Zuſammenhang ſteht, dem großen Geſetz, dem das
<
lb
/>
ganze Weltall unterworfen iſt.</
s
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echoid-s667
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"/>
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echoid-s668
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">Dieſe vier Geſichtspunkte gelten nicht allein hinſichtlich
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der Zahlen; </
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s
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echoid-s669
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">es wird ſich zeigen, daß ſie bei ſämmtlichen
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lb
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Objecten der ſpäter noch abzuhandelnden Wiſſenſchaften vor-
<
lb
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kommen werden, weil es, wie ſchon früher gezeigt wurde,
<
lb
/>
für die menſchliche Vernunft weſentlich iſt, ſich nur allmählig
<
lb
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bis zu der vollſtändigen Erkenntniß eines Gegenſtandes zu
<
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erheben. </
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<
s
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echoid-s670
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">Sie muß mit dem anfangen, was uns in dem-
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/>
ſelben gleichſam unmittelbar in die Augen fällt; </
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echoid-s671
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">dann muß
<
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ſie aufſuchen, was in denſelben Gegenſtänden tiefer verborgen
<
lb
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iſt. </
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echoid-s672
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preserve
">Mit dieſen beiden Geſichtspunkten wären unſere Unter-
<
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ſuchungen zu Ende, wenn die Objecte zu allen Zeiten und
<
lb
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an allen Orten dieſelben wären. </
s
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echoid-s673
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preserve
">In der Natur iſt jedoch
<
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Alles ununterbrochenen Veränderungen unterworfen, wir
<
lb
/>
vergleichen dieſelben, und leiten aus dieſer Vergleichung die
<
lb
/>
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