Ampère, André-Marie, Natürliches System aller Naturwissenschaften : eine Begegnung deutscher und französischer Speculation, 1844

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            Unterſuchungen, welche man bei mineraliſchen Subſtanzen
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            von beſtimmter und unter allen Umſtänden ſich gleich blei-
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            bender Zuſammenſetzung anſtellt, ebenfalls der angeführten
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            Wiſſenſchaft zu vindiciren.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1203" xml:space="preserve">Der Stellung gemäß, welche ich der phyſiſchen Geo-
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            graphie angewieſen habe, kommt ſie vor die Mineralogie zu
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            ſtehen, und da ich das Studium der verſchiedenen Boden-
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            formen und ihre Unterſcheidungsmerkmale auf die erſte der
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            beiden vorhingenannten Wiſſenſchaften gründe, ſo muß dieſes
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            Studium ganz unabhängig von den in der Mineralogie ent-
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            haltenen Wahrheiten gemacht werden können. </s>
            <s xml:id="echoid-s1204" xml:space="preserve">Müßte man
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            freilich die kryſtalliniſchen Formen, die Zuſammenſetzung der
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            Oride, der Chlorverbindungen, der Salze u. </s>
            <s xml:id="echoid-s1205" xml:space="preserve">ſ. </s>
            <s xml:id="echoid-s1206" xml:space="preserve">f.</s>
            <s xml:id="echoid-s1207" xml:space="preserve">, woraus
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            die verſchiedenen Bodenarten beſtehen, erſt in der letztge-
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            nannten Wiſſenſchaft abhandeln, ſo befände man ſich in einer
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            großen Verlegenheit; </s>
            <s xml:id="echoid-s1208" xml:space="preserve">aber alle dieſe Dinge finden, wie wir
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            geſehen haben, ihre Stelle ſchon in der Moleculärgeometrie
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            und in der Chemie; </s>
            <s xml:id="echoid-s1209" xml:space="preserve">ſo verſchwindet nun die ebenbezeichnete
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            Schwierigkeit gänzlich, und wer ſich mit der phyſiſchen Geo-
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            graphie abgibt, hat keine Kenntniſſe nöthig, welche erſt den
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            Inhalt der Mineralogie bilden, um zu verſtehen, daß man
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            mit dem Namen
              <emph style="sp">Granit</emph>
            ein Conglomerat von kleinen
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            Kieſelerdekryſtallen (Quarz), von Feldſpath, der Doppelver-
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            bindung von Kieſelerde mit Alaunerde und Kali u. </s>
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            zeichnet. </s>
            <s xml:id="echoid-s1213" xml:space="preserve">Wenn man von dem Studium der phyſiſchen Geo-
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            graphie zu dem mineralogiſchen übergeht, ſo beſitzt man be-
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            reits die Kunde von den verſchiedenen Bodenarten, welche
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            der Mineralogie unentbehrlich iſt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1215" xml:space="preserve">Die Mineralogie hat dann nichts weiter zu ſagen, als:
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              <emph style="sp">dieß oder jenes Bodenproduct oder Steinart
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              findet ſich in dieſem beſtimmten Terrain und
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              zeigt daſelbſt dieſe und jene Spielarten</emph>
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            <s xml:id="echoid-s1217" xml:space="preserve">Gerade
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            ebenſo ſagt der Anatom z. </s>
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              <emph style="sp">das Knochengewebe
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              findet man nur bei denjenigen Thieren, welche
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              ein inneres Gerüſte haben, und hat bei den mei-
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