Böckler, Georg Andreas, Theatrum machinarum novum, Das ist: Neu vermehrter Schauplatz der Mechanischen Künsten, handelt von allerhand Wasser-Wind-Ross-Gewicht- und Hand-Mühlen ... beneben nützlichen Wasserkünsten

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3519 Papyr-und Oehl-Mühlen.
Die LXXIV. Figur.
Eine
Papyr-Mühl.
Nota. Bey den Papyr-Mühlen kommen
vielerley
Sachen zu bedencken vor/ ſolte man
vieſelbige
ausführlich tractiren, würde es einen
eigenen
tractat erfordern/ hat ſolches derowegen
hiebey
zuverbleiben nothwendig ſeyn müſſen.
78[Figure 78]
Die LXXV. Figur.
Eine
Oehl-Mühl.
DIeſe Mühl/ welche ſehr nützlich/ kan
auch
/ wie die vorige/ an einem Waſſer-
fluß
/ angeordnet werden/ nemlich es
wird
an den Wellbaum A. des Waſſer-Rads
B. ein Kam-Rad S. angemacht/ welches mit
ſeinem
Kam/ in die Spindeln des Rads T. ein-
greiffet
/ und ſolches mit ſampt dem Wellbaum
N. herum treibet.
An den Wellbaum werden
forne
Heb-Arme O. befeſtiget/ welche die
Stämpffel
P. auffheben/ und wieder fallen laſ-
ſen
/ die Stämpffel können unten mit eiſernen
Schuen
beſchlagen werden/ wie dann auch
die
ausgehauene Löcher/ unten am Boden mit
ſtarcken
eiſernen Blechen ſollen gefüttert werdẽ.
Wann man aus der geſtoſſenen Materi
Oehl
machen will/ ſo wird dieſelbige erſtlich/
in
einem Keſſel über dem Feuer geröſtet/ und alſo
warm
zwiſchen zwey Haar-Tücher V. T. in die
Form
B. C. gelegt/ hernach die Forme in die ge-
vierte
ausgehauene Löcher des Eich-Baums
A. gethan/ darauff ein ander gevierter Klotz D.
geſetzet
/ und von hinden einen Keil durch geſtoſ-
ſen
/ welcher vornen et was ſchmähler/ als hin-
ten
bey E. iſt/ darnach ſtecket man den Keil F.
darzwiſchen
/ und richtet den Schlägel durch
den
Arm G. welcher Löcher hat/ (wie der Bal-


cken
daran der Schlägel iſt) auff den Keil/ ſo
er
greiffet das eine Horn an dem Wellbaum das
eine
Holtz/ an der Wand M. und zeucht das un-
terfich
/ und in ſolcher Bewegung er greifft dos
ander
Horn das obere Holtz/ dardurch der
Strick
zu dem untern auch/ und zeucht es her-
nach
/ hebet den Schlägel hoch auff/ daß er wie-
derum
loß ſchnappet/ und alſo den Keil hinein
treibet
/ dardurch alſo das Oehl heraus getrie-
ben
wird/ an den Eich-Baum A. kan ein gevier-
tes
oder rundes Loch/ unter welches man ein
Geſchirr
ſtellet/ darein das Oehl ablauffet/ ge-
macht
werden.
79[Figure 79]
Die LXXVI. Figur.
Eine
Bohr-Mühl zu Deicheln.
DIeſe Mühl kan durch eine Perſon regie-
ret
werden/ nemlich wann man durch die
Ziehſtange
A. die gekröpffte Kurbe B. ſamt dem
Trillis
C. herum treibet/ und iſt zu leichterm
Trieb
und Umlauff das Schwung-Rad G.
angeordnet
/ der vorige Trillis C. aber ergreifft
mit
ſeinen Spindeln das Kam-Rad D. welches
alsdann
ferner den Trillis E. mit dem zweyten
Stirn-Rad
F. herum führet/ und ſolle der Böh-
rer
in der Mitte des Rads Nabe F. befeſtiget/
und
alſo damit umgetrieben werden/ die Dei-
cheln
aber ſo man bohren will/ ſollen in eine
Nuet-Rahme
eingeſchoben/ undmit einem Ge-
wicht
I. durch das Sail L. ſo über die Rolle R.
gehet
/ herbey gezogen werden.
Nota. In der Figur ſeynd zwey Böhrer ange-
deutet
/ ſolle nur einer ſeyn/ ſonſten müſte man
mehr
Räder haben/ wo man mehr Böhrer an-
richten
wolte/ gleich wie bey den Bratenwendern.
80[Figure 80]
Die LXXVII. Figur.
Eine
Pohr-Mühl zu Deicheln.
DIeſe Bohr-Mühle kan an einem flieſſen-
den
Waſſer angeordnet werden/ und wird
an
den Wellbaum G. des Waſſer-Rads F. ein
Kam-Rad
angeordnet/ demſelbigen gibt man
viel
oder wenig Käm/ je nach deme es geſch wind
oder
langſam gehen ſoll/ welches Kam-Rad
alsdann
mit ſeinem Kam in die Spindeln des
Trillis
H. (an welchem Trillis der Böhrer A.

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