Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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111 lv
112 lvi
113 lvij
114 lviij
115 lix
116 lx
117 lxi
118 lxij
119 lxiij
120 lxiiij
121 lxv
122 lxvi
123 lxvij
124 lxviij
125 lxix
126 lxx
127 lxxi
128 lxxij
129 lxxiij
130 lxxiiij
131 lxxv
132 lxxvi
133 lxxvij
134 lxxviij
135 lxxix
136 lxxx
137 lxxxi
138 lxxxij
139 lxxxiij
140 lxxxiiij
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149xciijſachen/ Das dritt bůch. wir auch ein yeden nach ſeiner gattũg mit einẽ ſonderen nam̃en neñen. Ein
Meyeroniſchen
/ wölcher vn{der} dz gewürtz gezellet wirt.
Der Müntz geruch/
ſo
ein Antherimus/ iſtder Müntziſch.
Ein ſolliche ſubſtantz wöllend wir ſub
teil
/ warm vnd feücht wolzeittig neñen.
In wölchem wol zůuerwunderẽ
das
Galenus will/ es ſeye die feüchte nitt wol zeyttig/ wiewol er die in einer
ſubteilen
warmen ſubſtantz ſtellet/ die auch wol ſchmecket.
Ich weiß
wol
man wirt ſagen die feüchte ſeye rauw/ dann wie er ſagt/ ſo reitzer ſie {der}
geillheytt
.
doch ſeye der trockẽ theil wol zeyttig/ dañenhar ein gůter geruch
entſthet
.
die feüchte iſt wol zeyttig/ die weil ſie aber mitt {der} ſubteilen werme
vermiſchet
wirt/ ſo reitzet ſie der geillheytt/ die weil ſie den ſaamẽ nit ver
zeert
/ wie wol die frag nitt von dem ſelbigen iſt.
# In ſummu es iſt
gar
kein anzeigung/ daß die feüchte in der Müntz nitt ſolte zeyttig ſein/
weil
ſie den magen ſtercket/ vnd wol ſchmecket.
Man můß aber acht haben/
11Dreyerley
geruch
.
das in dem geruch dreyerley vnderſcheid ſeind.
Dañ ettliche mag man küm
merlich
vermercken/ dañ in dem geſchmack/ als der ſchim̃lechten feiſtẽ/
ſo
in den geſottenen ſpeyſſen iſt.
Dañ des feißten geruch in dem brotes ent-
pfindet
man on den geſchmack.
vnnd diſes iſt der elfft geruch/ ſo ſie noch
jren
geſchlechten abtheilet.
Den thieren iſt diſer gar gemein vnnd (wie man
ſagt
) faſt angenem̃/ dem menſchẽ nitt ſo faſt/ doch hatt er in auch gern.
Der
ander
vnderſcheid iſt/ wölche nitt riechen ſie werden dañ angezündt/ als {der}
weyrauch
vnd das leder.
Dann die anderen ſo wol riechend/ die riechen nitt
mehr
wañ man ſie dem feüwr thůt/ oder nitt wie vorhin/ als die roſen
alle
blůmen.
Deßhalben ſeind die feißte ding faſt in dem drittẽ vnderſcheid/
dañ
ſie riechen weder wol noch übel/ ſonder bleibend bey dem temperamẽt.
Die andere ding aber ſo kalt ſeind vñd des köl oder ſpeiß kraut geſchmack
habend
/ als des lattich/ Portzelen/ Milten/ vnd der geleichẽ.
ſo nitt faſt rie
chen
/ ſeind weder gůt noch böß an dem geruch.
Was jrdiſch iſt/ hatt ein jr-
diſchen
geſchmack/ als die erden/ der mehrentheil gemüeß/ vnnd die geko-
chet
linſen.
von dem warmen vnnd trocknen/ ſo zim̃lich zeyttig/ wirt ein ho
niglicher
ſüeſſer geruch.
Alſo iſt {der} zucker/ ſalbeyen/ vnnd anderer ſo warm
vnnd
trucken/ wölche einen zim̃lichen geruch habend vnnd klein.
dañ ein ye
der
zim̃lich geruch iſt klein.
Das brot aber iſt getẽperiert. Des weins geruch
iſt
honigſch/ dañ er iſt auch {der} ſelbigẽ gattung/ aber nitt gar geleich.
Deßhalben ſeind drey der gröſten geruchen/ der fürnem̃en fünffzehen/
der
gattungen vnzalbar.
In der zim̃lichen art ſthend alle ding ſo narung dienſtlichen. dañ was
vnzim̃lich
iſt/ das mag der menſch nitt brauchen.
ſolliche ding übertreffen
aber
von einer vnzim̃lichen werme oder kälte.
dann ein feiſte feüchte gehö-
ret
auß notwendigkeytt der narũg.
Es laſſet aber diſe kein deüwung /
wölche
durch die trockne beſchicht/ auch kein kälte vnnd rauwe.
Alſo ſeind
alle
ſpeyſſe bey dem mittle ſten geſchlecht der geruchen geſtellet.
Warumb riechen aber die ſüeſſe ding (ſo doch wol zeyttig) gar wenig? als
die
milch/ honig/ zucker/ ſüeßwein/ ſeyffen/ feygen/ maulber/ ſüeßtreibel/
vnnd
roßeinlin.
Es iſt kein ſüeß ding wol vnnd recht/ ſonder allein zim̃lich
(als vor angezeigt) zeyttig.
die feiſte ding ſeind wolzeyttig. diſes zeiget an dz
kein
ſüeß ding wol fůret.
Wie hatt dañ Galenus ſeinẽ ſelbs vergeſſen/ do er ſagt/ die ſüeſſen ſpeißẽ
22Galenus ge-
irret
.
alle wol?
weiler doch ſagt/ dz honig ſeye dz ſüeſſeſt vñd ſpeyſſe doch nit wol.

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