Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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701 dcxlv
702 dcxlvi
703 dcxlvii
704 dclxviij
705 dcxlix
706 dcl
707 dcli
708 dclij
709 dcliij
710 dcliiij
711 dclv
712 dclvi
713 dclvij
714 dclviij
715 dclix
716 dclx
717 dclxi
718 dclxij
719 dclxiij
720 dclxiiij
721 dclxv
722 dclxvi
723 dclxvij
724 dclxviij
725 dclxix
726 dclxx
727 dclxxi
728 dclxxij
729 dclxxiij
730 dclxxiiij
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702dcxlviVon mancherlei wunderbaren
Die vrſach diſer hartneckigkeit kom̃et von der Melancholey eigenſchafft
har
(wie vor geſagt) welche ſich wider in ſich ſelbs wicklet.
dañ ſie bilden jnen
für
/ als wañ ſie der teüffel von der ſtraaff vnd marter erlöſen wurde.
Wañ
aber
jnẽ iemãd eine die andere fürwirfft (wie ſich offt begibt) welche ſchõ
vmbkommen
/ antworten ſie/ diſe ſeyend nit darumb verdorben/ daß ſie der
teüffel
nit habe erhalten mögen/ ſonder von ſeines zorns wegen/ weil ſie deſ
ſen
heimligkeit geoffenbaret.
alſo beſthond ſie in der marter auß zwifacher
forcht
daß ſie nicht bekennen/ von wegen der ſtraaff/ vnnd auß forcht deß
teüffel
.
Es iſt zwar ein wunderbare ſach/ den lieben welcher dir nie kein gů-
tes
gethon/ vnd diſen förchten/ welchen du nie geſehen haſt.
doch ſeind diſe
hartneckiger
welche offt ſolchem ſpil farend/ vnd diſer boßheit gar erge-
ben
ſeind.
Sy werden zweymal in der wuchen der geſtalt angefochten.
Man můß aber hie acht haben/ daß wie in nateürlichen dingen/ vnnd ſo
ordenlich
beſchehen/ ſich offt vnnd dick vyl wunderwerck begeben/ als in ge
burten
zwen köpff/ wann man zwo Sonn oder zwen Mön ſicht/ wann der
tonder
ein helẽ klapff laſſet/ in mitten deß winter haglet/ in dem Sommer
ſchneyet
/ an ſtillen orthen ein getöß iſt/ vnd anderſt der geleichen/ alſo ghet
es
auch in menſchlichen ſachen vnnd wercken / die etlichen nateürlichen
dingen
an ihrer zeyt vnnd eigenſchafft/ ſich alſo vergleichen/ daß man ver
meinet
ſie ſeyend von diſen kommen/ vnnd deßhalben billich der kunſt zů-
gemeſſen
werdend.
Alſo weißt man auch daß vnzalbarlich vyl wider Künig vnd beſondere
perſonen
jr zauberwerck geübet/ wölliche doch lang nicht ſchaffen mögen.
In ſolcher menge hat ſich begeben/ daß einer auß diſen/ wölchen man ver-
zauberen
wolt/ auß nateürlichen vrſachen der ſelbigen zeyt in ein kranck
heit
gefallen/ wölliche der zauberey oder hexenwerck gemeß.
wie man diſes
innen
worden/ hatt man vermeinet ſie habe vonn dem hexenwerck jren vr-
ſprung
genommen/ dieweil der kranckheit natur vnnd die zeyt zůſammen
ſtimmet
.
Alſo habend die vrtheilſprecher/ wölliche der nateürlichen kün
ſten
gar vnwüſſend/ diſes in ein hiſtorien geſetzet/ darzů gemehret vnnd ge
zieret
/ auch der geſtalt (wie man pfligt) diſer thorheit ein treffenliche ma
terey
geben.
Ich will darumb nitt darwider ſein/ daß diſe an ihnen ſelbs
inn
dem anrüren/ ſpeyſen/ vnnd anderen dingenn/ vyl wunderbare ding
vollbringen
mögen/ von wöllichem ſchier mehr/ dann ſich gebüret in büche
ren
der Subtiliteten/ vnd hie angezeiget/ doch hab ich auch der ſelbigen vr
ſach
genůgſam dargethon/ wölches doch andere dem teüffel zůlegen.
So vyl aber ihr boßheit vnnd hexenwerck belanget/ will ich erzellen was
11Hexen boſs
heit
.
ſich Caſal in Saliſſter landtſchafft inn Italien zůgetragen.
Anno tauſent fünff hundert vnnd ſechs vnnd dreyſſig/ habend bey den
viertzig
weib vnnd mann zůſammen geſchworen vnnd ein bundtſchů gema
chet
/ vnder wöllichen auch ein hencker geweſen/ an wöllichen orthen die pe-
ſtelentz
ein zeytlang geregieret/ vnnd yetz anfieng noch zůlaſſen/ ſie wölten
ein
ſalbe machenn/ vnnd die rigel an thüren mitt beſchmiren/ damitt/ wer
diſe
angriff/ daruon vergifftet wurde.
Sy machtẽ auch ein bulffer/ wölches ſie heimlich den leüthen auff die klei
der
ſprengten/ vnd alſo verdarbtẽ.
Diſer handel iſt lang verborgen blibẽ/ es
ſeind
auch vyl daran geſtorbẽ/ vnd habẽ auch etliche fründ (wie ich vernim)
den
hexen gelt gebẽ/ damit ſie das erb bekom̃en möchten.
Wie ſie aber eines

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