Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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311 cclv
312 cclvi
313 cclvij
314 cclviij
315 cclix
316 cclx
317 cclxi
318 cclxij
319 cclxiij
320 cclxiiij
321 cclxv
322 cclxvi
323 cclxvij
324 cclxviij
325 cclxix
326 cclxx
327 cclxxi
328 cclxxij
329 cclxxiij
330 cclxxiiij
331 cclxxv
332 cclxxvi
333 cclxxvij
334 cclxxviij
335 cclxxix
336 cclxxx
337 cclxxxi
338 cclxxxij
339 cclxxxiij
340 cclxxxiiij
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318cclxijVon mancherlei wunderbaren
Das hertz war rund geſpitzet/ vnnd gieng der ſpitz gegen dem haupt/ vnnd
nit
gegen der bruſt/ es war rot vnd noch deſſen proportz klein/ an welchem
ein
weiß vnd feißt fäle hieng/ mit ſampt einer rören/ welche biß den fiſch
ſchoren
auff beid ſeytten gieng.
dañ die fiſchſchoren ghond vnder dem kopff
ſammen.
Es ſthet auch das hertz darumb oberſt an der bruſt/ vnd
nit
wie den vöglen oder andern irdiſchen thieren/ weyl ſie keinẽ halß hand/
demnach
auch kalte thier ſeind/ vnnd ein kleine werme haben/ hatt ſich ge-
büret
daß die drey fürnemeſte glider/ das hertz/ die läber/ dz hirn nach
bey
einanderen ſtünden.
Die fiſch hand darumb keinen halß/ weil in ande-
ren
thieren/ der halß vmb des ſchlunds willen/ vnnd damit ſich das haupt
kom̃elich
vmbwendẽ möge/ geordnet.
Es bedörffen aber die fiſch dz haupt
nit
zůwenden/ weil ſie in dem waſſer dohär farend/ vnd ſich leichtlich in al-
le
orth keeren mögen.
darzů bedörffen ſie keiner gurgel oder ſchlund/ dann
der
ſchlund iſt von nöten ein ding hinab zůſch lucken/ wann der magẽ weit
von
dem hertzen ſthet.
den fiſchen aber war nicht nutzlich daß der magen
weit
von dem hertzen were.
ja es were beſſer das ſie nahe beyeinanderẽ ſtün-
den
/ weil wenig hitz vorhanden/ demnach weil die inſtrumenten nitt zůge-
gen
/ namlich die muſculen/ ſo die ſpeyß von dem ſchlund in den magen tri
ben
.
dann wie gemeldet/ ſo ſtießen die fiſchſchorẽ ſolliche von dem maul in
den
ſchlund/ wann einer vorhandẽ.
deßhalbẽ habẽ ſie weder ſchlund/ halß/
noch
gurgel/ dañ allein was den athem hatt/ als die Delphin vnd Balenẽ.
diſe haben die gurgel vnd ſchlund/ darumb auch kein fiſchſchoren.
Deßhalben iſt der magen den fiſchen darumb dem maul geſetzet/ daß
ſie
die ſpeyß leichtlich verſchlucken/ demnach beſſer vertöuwen möchten/
weil
das hertz vnd leberen nach darbey ligt.
Es mochten aber die fiſch auch
alſo
die ſpeyß nitt wol verteüwen/ zům theil auß kelte/ zům theil weil die
ſpeyß
faſt hert vnd vnteüwlich/ als die Algen vnnd meerkraut/ darzů der
ſchnecken
vnnd meerfiſch ſchalen/ vnd alle feüchtigkeit/ dann ich darff
dem
waſſer nit ſagen.
Darumb ſeind ihnen auch etlich appẽdices oder an-
heng
verordnet/ in welchen die teüwũg eigentlichẽ beſchicht/ welches auch
in
der warheit jre mägen ſeind.
ſonſt iſt der fiſchen magẽ der vöglen gurgel
geleich
/ in wölchẽ ſie die verſchluckte ſpeyß behalten.
dañ die ſpeyß werdẽ in
der
fiſchen magẽ weich vnd zergond/ demnach they len ſie ſich voneinande-
ren
/ wirt der beſſer theil in diſen anhengen vertöuwet.
alſo habẽ diſe ein
dryfache
nutzbarkeit/ dañ ſie entpfahen die abgeſünderte ſpeyß/ verzee-
ren
mit der zeit derẽ dicke.
es iſt aber allein die gůt vnd rein ſpeiß dariñen/
weil
die fiſch ſonſt alles verſchluckẽ/ die grädt/ ſchüppẽ/ bein/ ſo ſie doch
nit
verzeerẽ mögen.
darũb haben die fiſch mãcherley anheng/ nach dem
ein
jeder ſtarck iſt.
dañ die Delphin Balenẽ hand gar keine/ weil jnẽ der
ſchlũd
/ dz geblüt an{der}s behilfflich iſt.
hargegẽ hatt der Molua ye bey
den
ſeiten 35.
die Trutta oder meerforenen über hun{der}t/ alſo dz man diſe
küm̃erlich
zelen mag.
dañ die fiſch hand einen großen magen/ weil ſie gantz
fräßig
ſeind.
ſie ſeind aber von natur alſo/ weil ſie kalt/ nit alwegen die
ſpeiß
bekommen mögen.
Dañ weil die natur vyl fiſch geordnet/ hatt ſie diſe
ſo
grimmiger arth ſeind freßig gemachet/ damitt wann ſie alles gefreßen/
nicht
verdurbe/ vnnd ſie der übrigen auch wider jen willen verſchonen
ſten
.
welches doch bey den vöglen nitt beſchicht/ als vor gemeldet. Vmb
diſer
vrſach hatt jnen die natur den magen vnnd ſolliche anhẽg verordnet/

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