Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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411 ccclv
412 ccclvi
413 ccclvij
414 ccclviij
415 ccclix
416 ccclx
417 ccclxi
418 ccclxij
419 ccclxiij
420 ccclxiiij
421 ccclxv
422 ccclxvi
423 ccclxvij
424 ccclxviij
425 ccclxix
426 ccclxx
427 ccclxxi
428 ccclxxij
429 ccclxxiij
430 ccclxxiiij
431 ccclxxv
432 ccclxxvi
433 ccclxxvij
434 ccclxxviij
435 ccclxxix
436 ccclxxx
437 ccclxxxi
438 ccclxxxii
439 ccclxxxiij
440 ccclxxxiiij
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415ccclixſachen/ Das acht bůch. vnd wirt diſe zůſamenfügung nit zerſtöret/ wie dann ſolliches im Iulio Ce
ſare
/ vnd Auguſto bekanndt/ die ſich doch mit vyl tauſendt menſchen tod-
ſchlag
beſudlet.
Es iſt auch der weyſen leüthen ſeel nit allein von der ſinnen
vnd
leiblichen befleckungen rein/ ſonder auch {der} mehrtheil voll laſteren.
wie
nun
in einem lauteren ſpiegel etwas ſchön/ alſo wirt auch der verſtand inn
der
ſeel/ ſo in gůtten künſten vnd vyler dingẽ erfarnuß geübet/ gantz rein.
Diſer iſt dann vntödtlich vnd das höchſt liecht. Darumb verhinderend die
laſter
der vntödtlich keit diſen ſinn nit/ ſonder verſtören die geſichten.
man
legt
auch ſolliches den teüfflen / wölliche man anfenger der lugen erken-
net
/ weil ſie von einer vnreinen ſeel harkom̃en.
Weil aber ſo vyl krefften/ in
ſtrumenten
/ glider/ vnd wirckungen zůſamen kom̃en/ mag man deß men-
ſchlichen
gemůts weſenlich heit ſchwerlich erkennenn.
darumb wirt das ge-
müt
abgeſünderet/ wölches auch offenbar iſt.
Ob aber diſes möge abgeſün-
deret
werden/ iſt ein großer zweyffel.
dann wann wir aller dingen ordnung
bedencken
/ auch die vereinbarung vnſerer wercken/ die vergleichung vnſe-
rer
ſchwach heit/ vnd kleine kunſt vnd vnwüſſenheit anſehẽ/ bedunckt vns
nit
daß ſie ab zůſünderen.
Solliches habend wir vor angezeigt auß krefftigen vnd gůten gründen.
Es ſeind aber die anfeng der cõtemplation vnd beſichtigung nechſt bey
den
ſinnen.
doch fahret ſolliche treffenlich weyt für/ vnd kommet weit von
den
ſinnen hinweg.
man ſicht auch diſes bey dem himmel/ dann ob der wol
ewig
/ ſtoſſet er an die zergenckliche Elementẽ.
ſolliches zeiget an daß diſe/ ſo
am
aller weyteſten vonn den ſinnen abgetrettenn/ vermeinend ſie wüſſend
gar
nichts.
Darumb begibt es ſich daß geleert leüth vermeinend ſie wüſſend gar we-
11Die v@geleer-
ten
memen ſie
können
mehr
dan
die geleer
ten
.
nig/ die vngleerten aber glaubend ſie können vyl.
ſo doch das widerſpil be-
ſchehen
ſolte.
dann die vngleerten/ was ſie wüſſend/ behalten ſie gar ſteyff/
dann
ſie beleiben an den ſinnen/ vnd fahrend nit weyter dem ewigen für.
darumb vermeinend die/ ſie habend ein große erkanndtnuß. Die geleerten
aber
bedenckend der ewigen dingen größe vnd vyle/ vnnd daß in den nide-
ren
dingen ein ſchlechte erkanndtnuß/ tretten auch etwas weyters von den
ſinnen
hinweg/ vnd meynen alſo ſie wiſſen gar wenig.
Iaich ſelbs/ von wöl
lichem
doch vyl völcker ein große verwunderung/ halt gar nicht hochs
vonn
mir ſelbs/ alſo daß ich lieber will meines gröſten feind/ dann meines
ſelbs
vrtheil vernemmen/ wañ man von der leer exiſtimation vnd anſehen
handlẽ
.
Es iſt ein böß ding vmb die kunſt/ wölche/ ye mehr ſie zůnim̃et/ auß
jrem
vrtheil kleiner wirt.
doch gehören diſe ding mehr den ewigen heimlig
keiten
.
nun aber wöllen wir wider vnſerem fürnem̃en kommen. Die ſeel
verſthet
ſo vyl mehr/ ye mehr ſie in übung iſt.
es iſt auch deren kein ziel geſe
tzet
.
darumb wie in einem ſpiegel/ ye lauterer der iſt/ die bildtnuſſen baß er-
kennet
werden/ alſo ghet es auch mit der ſeel .
Oder wir wöllend diſe mitt
dem
leim vergleichen/ dann ye mehr der ge würcket/ ye ſubteyler er wirt/
auch
kom̃licher die geſtalten an ſich zůnemmen.
Es wirt das gemüt in dreyerley weg reiner. wann man ſich in gůten kün
22Gemüt min
durch
drey
ſtuck
rem.
ſten übet (wölches dann das fürnemmeſt) als in den weyſen offenbar/ oder
durch
abſtinẽtz vnd faſtẽ/ als in denẽ ſo an einödenẽ wonẽ.
o{der} in dapfferkeit
deß
lebẽs/ als in denẽ ſo mit burgerlichẽ geſchefftẽ vm̃ghend.
Weil aber ſolli
ches
nit allein auß dẽ werckẽ/ ſon{der} auch dẽ willẽ Gottes bſchicht/ faſt die

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