Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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647dxciſachen/ Das vierzehend bůch. weyß waar ſagen/ als die Architectur vnd bauwkunſt. dann es iſt ein re-
chnung
etwas erwelẽ vnd vorhin an ſagen.
Als namlich wañ man ein
mauren
in gewiſſer ordnung ſteyffbauwen ſoll/ als wañ ſie auffrecht ſthet/
dann
wann ſie nit auffrecht iſt/ mag der bauwmeiſter ſagen/ ſie werde fal-
len
.
Alſo ghet es auch mitt den lůſten vnnd größe der ſeülen / darzů mitt
der
matery vnnd dicke an ſchwybögen.
doch iſt in diſen fünffen ſo ein gewüſ
ſe
rechnung/ daß man ſie biß hiehar faſt allwegen für heilig gehalten.
Ob a-
ber
wol diſem alſo/ vnnd kein zweyffel daruon entſtanden/ wellen wir doch
von
diſer waarſagung nicht handlen.
Darumb ſoll die frag von denen ſein/ ſo auſſerthalben nateürlichen viſa
chen
erfunden/ als wann zwen mit einanderen kempffen ſolten.
weil auch
offenbar
daß etliche am gericht mehrmalen irren/ iſt auch bekanndt daß
andere
wölliche das widerſpil halten/ recht wurdẽ rathen oder waarſagen.
Es brauchet aber die natur allwegen widerwertige ding. Wann nun etlich
vorhanden
/ ſo von jnen ſelbs jrrend/ werden auch etlich ſein ſo war ſagend.

Deßhalben
iſt gewüß daß etlich vorhanden/ wölliche auß nateürlichem an-
geben
recht von zůkünfftigen dingen vrtheilend/ geleich wie auch etliche
allen
zeyten geſund/ etliche die gar wenig/ oder gar nicht durch der nateren
ſtich
verletzet werdend/ vnnd auch alſo in anderen dingen.
Doch ſeind diſe nitt allwegen dermaſſen geſtaltet/ auch nit in allen zweyf
felhafftigen
dingen/ ſonder in etlichen ſagend ſie eigentlich die waarheit/ in
anderen
aber gar nicht recht/ dañ ſie thůnd diſes nit auß kunſt/ ſonder von
natur
.
doch wirt gůt ſein daß man von diſem auch an ſeinem orth rede. Weil
dañ
nun bekañt/ dz die waarſagung in dreyen dingen ſthet/ iſt nach überig
erforſchenn ob auch ein heimliche weyß ſeye waarſagenn/ wölliche der
kunſtlichen
etwas gleichförmig.
Dann die göttliche anzeigungen vnnd die
Sybillen
bedeüten etwas mehr/ dann die von natur vnnd on gefahr waar-
ſagen
.
dann diſe zeigend allein an was beſchehen oder nitt beſchehen ſoll.
Es zeigend aber die Sibyllen an/ warumb ſie wiſſend was beſchehen ſoll/
vnd
durch was beſondere krafft ſie ſolches erlernet.
Solliches anzeigung iſt/ das Iuſtinus der Philoſophus in der heiden
ermanung
ſpricht.
darumb wöllend wir diſe/ ſo waarſager genennet/ recht
für
göttlich halten.
dann wir werdend diſes nitt on vrſach thůn/ ſonder ſie
ſagend
waar auß anblaſenn vnnd beſitzung Gottes/ dieweil ſie große vnnd
vyl
ding vorhin anſagend/ vnnd wiſſend aber nit was ſie redend.
Deß Pla-
tonis
wort in Memnone legt er alſo auß.
er hatt eigentlich vnd klarlich auff
der
Sybillen weyſſagung geſechen.
dann diſe handlet nitt wie die Poeten/
ſie
hatt gewalt ihre verß corrigieren vnd außzeſtreichen ſo ſie geſchriben/
wie
dann den ſelbigen zůgehört.
wann ſie aber etwan angeblaſen/ ſo ſagt ſie
diſe
ding die weyſſagung gehörten.
wann diſes auffgehört/ höret auch die
gedechtnuß
auff deren dingen ſo geredt warend.
Diſes iſt auch die vrſach/ daß inn Sybillenn verßen kein rechte menſur
vnd
rechnung gehalten worden.
dann wie ich Cumis geweſen/ hab ich di
ſes
ſelbs erfaren auß denen ſo es geredt hand/ wölche auch das orth angezei
get
wo ſie geweyſſaget/ darzů den ſarch auß ertz bereittet/ daihr gebein be-
halten
.
Vnder vyl anderen haben ſie auch diſes angezeigt/ daß ſie von jren
altvorderenn
gehöret/ daß diſe ſo die weyſſagung auffgeſchribenn/ gemein-
lich
vngeleertleüth/ vnnd alſo an vyl orthen in verßen geirret.
vnd

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