Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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73 xvij
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69xiijſachen/ Das erſt bůch.
Darzů iſt wol zůuerwunderen daß allwegen ſo vil dämpff wärend/ da-
mitt
ſy die gantze welt erfüllten.
dañ ein windt wäyet in einer ſtund tau-
ſent
malen.
Deßhalbẽ ſoll man ſagen es ſeyend zweyerley wind. der ein eigẽt
44[Handwritten note 4]55[Handwritten note 5] lichen/ ſo von den dempffen enſthat/ vnd küm̃erlich über ein landſchafft
ghet
/ auß mangel der dämpffen.
diſer wind iſt von natur warm vnnd tro-
cken
.
doch ſicht dẽ nitt dar für an/ dieweil der lufft darmitt vermiſchet
iſt
.
darum̃ ye kälter vnd feüchter der wind/ ye reiner er gemeinlich iſt.
Der ander wind iſt gemein/ ſo auß der einigen bewegung des luffts ent
44[Handwritten note 4]55[Handwritten note 5] ſtath.
es wirt aber {der} lufft bewegt auß dem lauff des geſtirns als wañ er auf-
getriben
vnd geſchittlet were/ gleich wie ein růten geſchittlet wirt pfey
ſet
.
dañ wie das waſſer von dem Mon/ alſo wirt der lufft von dem anderen
geſtirn
on vnderlaß vm̃getriben.
weil aber der lufft vil gröſſer iſt dañ das
waſſer
/ iſt billich das er auch von mehr geſtirn bewegt werde.
Er wirt den merentheil bewegt von dem oberen theil dem vnderen.
ſolliche anzeigung iſt/ das die fendlin ſo oberſt auff den thürnen vm̃ein
anderen
lauffen/ darzů die wolcken ſelbs/ vor dem das die wind wäyend/
bey
der erden bewegt werden.
Es werden auch ettlich geſtracks bewegt/ als dann von natur alle ding
thůnd
ſo mitt groſſem gewalt bewegt ſeind/ dañ ſolliche farẽd alle gſtracks
dohar
/ ſy ſeyend dañ gantz/ wie der him̃el/ oder ſy werden dañ bewegt vm̃
ein
gantzen corpus oder weſenlich ding als das meer.
es iſt auch ein anzei-
gung
das die ſchwäre ding/ als die ſchiff/ wañ der wind wäyet nitt vnderge
trncket
/ ſonder wañ die ſegel auffgeſpañen/ mehr auff gerichtet vnd erhal-
ten
werden.
darzů wañ der wind beſtath/ ſo farend die wolcken herab/ zum
theil
von wegen jrer eigenen ſchwere/ zum theil weil ſye geſtracks dohar fa
rend
das ſye ſich mehr der erden nähen.
Deßhalbẽ farend die wind nit noch
der
rotũde dohar wañ ſie ſtarck ſeind/ ſonder geſtracks.
wañ die aber abnem
men
/ ſo ſtoſſend ſie an/ wie auch andere ding.
Es iſt aber beſſer wir laſſend ſolliches bleiben/ vnd diſputieren von jrer
natur
vnd vrſachen.
dañ es iſt mencklichẽ bekannt dz diſe von allen orthen
harkom̃en
/ doch kom̃end die nitt dem polo antarctico har ſo mittag
wäyend
/ dañ es kommet auch der vnſer ſo von mitternacht wäyet/ nitt biß
dem Aequinoctia/ ſonder wirt durch die groſſe hitz der Soñen geendet.
der wind aber ſo von mittag vns kommet/ iſt vil ſtercker/ dañ bey jnen
vnſer
Boreas/ dañ die ſtercke vnnd der trib enſtath auß dreyen vrſachen.
Die erſt/ ſo die dempff mitt groſſer krafft hinauff farend/ wañ die wind
von
den dämpffen entſthand/ die ander/ wañ vil wind in ettlichẽ klüfften
erhalten
ſeind vnd herauß farend/ ſo iſt er vil ſtercker/ dañ er vor geweſen/
welches
dañ/ auch den waſſeren vnd den bächen gemein iſt.
Wie ich nechſt
mal
in Schottland war/ wie thet der wind der maſſen das wir nitt hetten
mögen
fürziehen/ wo wir nitt an ein orth geloffen wärend/ dz zehẽ ſchritt
niderer
geweſen/ wie wol ſolliches etliche ſtarcke jüngling als einen kampff
vnderſtůnden
.
Wid näher aber der wind an dem anfang iſt/ ſo vil iſt er auch ſtercker/
11ſchöne wind deßhalben ſeind bey vns die mittnacht wind als der Boreas/ Circius/
Corus
die ſterckeſtẽ/ darum̃ ſeind diſe auch die ſchönſtẽ/ es wäre dañ ſach dz
ſie
von wegen jrer groſſen kelte/ wañ ſie ſchwach ſeind/ etwas feychtetẽd.
Es
wäyend
aber nim̃er mitt einanderen/ ſo geſtracks gegen einander/ dann es

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