Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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863 dcccvii
864 dcccviii
865 dcccix
866 dcccx
867 dcccxi
868 dcccxii
869 dcccxiii
870 dcccxiiii
871 dcccxv
872 dcccxvi
873 dcccxvii
874 dcccxviii
875 dcccxix
876 dcccxx
877 dcccxxi
878 dcccxxii
879 dcccxxiii
880 dcccxxiiii
881 dcccxxv
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866dcccxAußzug von allen
Es můß auch ein große zertheilende krafft an jm haben/ vnnd harge-
gen
auch etwas widerwertigkeit mit dem gifft/ welche beyde inn dem laſur
ſafft
erfunden werden.
Deßhalben was das gifft vertreiben ſoll/ müſ-
ſend
metalliſche gifft ſein/ doch nit ſo ſtarck/ demnach warm/ vnnd ein zer-
theilende
krafft habenn/ darzů dem gifft etwas widerſthen.
Alſo mag
dem
ſelbigenn ein dienſtliche matery ſein/ das Myſi/ auripigment/ laſur-
ſafft
/ gentiana/ vergiffter ſchlangen feißte/ vnnd Aconitum oder Wolffs
kraut
.
Wann aber einer auß diſen vyl jrrdiſch were/ mag man durch des
feüwrs
krafft ein ſtarck öl darauß ziehen/ welches gantz ſicher vnd durch o-
ben
außbrechung das gifft vertreibt.
Was aber angeſtrichẽ/ můß gemeinlich metalliſcher art vnd ſtarck ſein.
diſes zeigt die erdẽ an/ welches die landſtreicher auß der Inſel Melitea brin
gend
/ wider die ſchlangen biß vnnd ſtich.
doch ſagend ettliche ſie habend er-
faren
wann man ein öl auß ſcorpionen/ ſchwebel/ chamelea/ vnnd hypperi-
co
machet vnnd auff ſtreichet/ erledige es von dem gifft vnd peſtelentz.
Sy
nemmend
lebendige groſſe ſcorpionen in den hundßtagen/ dann der ſel-
bigen
zeyt iſt diſes thier faſt trocken/ wie alle andere.
das gifft hatt aber ein
trockne
art in den ſchlangen/ wie wir wellend anzeigen.
diſe machend ſie in
einer
bratpfannen bey einem feüwr warm/ biß ſie ſchwitzen.
wañ nun öl dar
über
geſchüttet/ zucket es der ſelbigen ſchweyß an ſich.
doch iſt auch in di-
ſem
öl ein metalliſcher ſchwebel.
Wann man nun auß der Metalliſchen erden ein öl machet/ wirt es tref-
fenlich
gůt wider alles gifft ſein.
dann was dem gifft widerſthen ſoll/ můß
ein
Metalliſche/ des giffts art an jm habẽ.
Was nun das gifft purgiert/
můß
an ſeiner ſubſtantz gifft ſein.
alſo wann die Rheubarbara die gallẽ nit
purgieren
/ oder durch den ſtůlgang auß füren mag/ wirt ſie einer gallẽ.
diſes heiſſet man einer gleichen ſubſtantz ſein/ welches darein mag verkeert
werden
.
Hie möchte aber wider yemand zweyflen/ wie man doch das gifft
allein
durch anſtreichen außtreibẽ möchte?
ob diſes das fürnemeſt ſeye?
Zwar
ich achte es nit für das fürnemeſt/ dann wann du über diſes auch ein
triackers
oder milch/ oder nuß ſafft/ ſo durch das feüwr herauß gezogen (di
ſes
wirt an der farb wie ein waſſer/ aber nit an geruch oder geſchmack) oder
wann
du etwas beſſers haſt/ als vyleicht dz antidotum/ welches der land-
ſtreicher
für gifft verkaufft/ weil ich diſes bůch gebeſſeret/ magſt du etwas
nutzlicher
außrichtẽ.
Diſes darff ich wol ſagẽ/ wañ man etwz auff die pulßa
deren
ſtreichet/ oder von auſſen har darzů thůt/ das ſeye vyl köſtlicher vnd
beſſer
/ dañ welches man trincket.
allein außgenom̃en/ daß dz gifft noch in
dem
magen ligt.
diſem iſt die milch/ laugen/ öl/ nuß waſſer/ welches wir
vorhin
ein ſafft geneñet/ wz oben herauß zůbrechẽ machet/ trefflich gůt.
Deßhalbẽ ſeind die hilff ſo auſſen harzů gethã treffenlich gůt/ wi{der} giff
tige
biß/ {der} anglen ſtich/ gifftige ſalb/ gifft trãck/ welches dem hertzen
tringt
.
darũb laßẽ ſich etliche in lebendige eſel ſtoßen/ welchẽ dz eingeweid
harauß
genom̃en wordẽ.
dañ die werme zeücht dz gifft herauß/ nim̃et jm
ſein
krafft.
Es tödtet auch das gifft/ weil ſein krafft dem hertzen trin-
get
.
was man nun auff ſtreicht/ das tringet ſchnelliglich dem hertzenn/
vnnd
behaltet faſt ſeine krefft all.
Was man aber trincket/ über diſes
daß
es ſpat würcken mag/ vnd langen verzug hatt/ erſt inn dem magen/
dann
inn den aderen die der leber ghond/ harnach inn der läber/ zůletſt

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