Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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921 dccclxv
922 dccclxvi
923 dccclxvii
924 dcccxlviii
925 dccclxix
926 dccclxx
927 dccclxxi
928 dccclxxii
929 dccclxxiii
930 dccclxxiiii
931 dccclxxv
932 dccclxxvi
933 dccclxxvii
934 dccclxxviii
935 dccclxxix
936 dccclxxx
937 dccclxxxi
938 dccclxxxii
939 dccclxxxiii
940 dccclxxxiiii
941 dccclxxxv
942 dccclxxxvi
943 dccclxxxvii
944 dccclxxxviii
945 dcccclxxxix
946 dcccxc
947 dcccxci
948 dcccxcii
949 dcccxciii
950 dcccxciiii
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925dccclxixSubteilen ſachen.
Darumb bedunckt mich/ die natur habe mehr des honig zům tranck laßen
wachſen
/ weder den wein/ dann es wachſet allenthalben honig.
Es macht
auch
wein/ dann mit der zeit wirt auß waſſer vnd honig wein.
Der wein a-
ber
welcher auß den trauben gemacht wirt/ wachßt inn gar kalten landen
nicht
/ mag ſich auch in gar hitzigen nit erhalten.
Der aber auß anderẽ frũch
ten
gemacht wirt/ erhaltet ſich/ wiewol gar küm̃erlich.
dañ man macht wein
auß
kütten/ granatöpffel/ byren/ öpffel/ pflaumẽ/ erbſelẽ/ maulbeerẽ/ für
nemlich
auß den wilden/ vnd überal auß einer yeden frucht/ die ein liebli-
chen
/ geſunden vnnd beſtendigen ſafft hatt.
dann welcher ſich nit behalten
mag
/ dieweil er ſich nit leütert/ {der} mag kein wein geben/ als nuß/ kirſen/
pferſich
/ dann diſe ſeind nit dugenlich.
welche ſafft aber einem rechtẽ zeil
kocht
mögend werden/ die ſeind beſtendig vnnd behaltlich.
welche aber dick
werden
/ ſeind kein tranck/ ich wil geſchweigen wein/ darumb wirt es wie ein
treübelmůß
.
11wein wirt
durch
das al-
ter
ſtarck.
Der wein von weiſſen trauben wirt mit der zeit geel/ dañ dz weſſerig wel-
ches
darin iſt/ wirt reſoluiert/ vnd außgelaßen.
Der rot iſt gar ſtarck/ vnd
(als ich offt geſehen) ſeer lang behalten/ wirt an geſchmack geruch gleich
wie
gebranter wein.
wirt auch mit der zeit ſchier weiß/ hatt minder farb
dañ
der gäl/ dañ der dicker theil wirt daruon geſcheidẽ/ das überig dün-
ner
.
alſo wirt auch der gebrennt wein/ man legt jn an kalte ort.
Es iſt ein frucht in hitzigen landẽ/ welche man Caſſiam fiſtulam neñet/
22Caſsia fiſtula. hatt ein runde hülſchen/ eiſenfarb oder ſchwartz/ einer dannẽ größe/ etwan
lenger
dañ ein elenbogẽ/ ſchlim/ eines ſüſſen ſaffts/ aber vnlieblich/ gleich
wie
klein nußkernen/ oder feigbonen/ aber vyl herter/ ein hoher baum/ mit
bleteren
wie der felberbaum/ doch dicker ſchwertzer/ iſt ſchier bleichfarb.
Ich hab ſie Meyland/ nit vaſt alt/ in Hieronymi Trincherij hauß geſe-
hen
/ welche auff einer ſchönẽ ebnen vnd wolgetribnẽ boden ſthet.
die frucht
hanget
nicht/ ſonder ſtarret auff einẽ gantzen ſtil/ dañ ſie waren zeitig/ vnd
jren
eben etlich vorhandẽ.
ſie hat ein ſteckẽ oder ror gantz knodechtig/ gleich
wie
der holder.
Ein blůmẽ wie ein kleine roſen purpurfarbig/ mag die kelte
nicht
leidẽ/ hat aber gern feücht/ alſo dz jre wurtzlẽ biß auff dz waſſer gond.

Darumb
wachßt ſie in vnſeren landen nit.
dann im anfang iſt jm der rauch
him̃el
zůwider/ hatt auch kein feüchte/ darzů iſt ſie tieff vnden gelegen.
Die böum haben jre krefft auß dem ſchatten wunderbarlich. dañ ettliche
33Beüm ſchatẽ. ſchattẽ ſeind tödtlich/ des Toxicẽ/ des nußbaums/ der großẽ ſpringwurtz
ſo
Tithymalus genẽpt.
des alten feygenbaum/ des Indiſchen äſchloß-
lens
baum.
Etlicher aber ſeind geſund/ als des loten/ der buthen/ vnd des
Indiſchen
Hobien.
Etliche haben ein nutzlichẽ ſchatten/ von wegẽ jres ge-
ſchmacks
/ als roſen/ myrten/ nardus/ pomerãtzen/ weckholder/ der buchß
baum
aber hatt ein böſen ſchattẽ.
Es iſt hie nit wenig zůachten/ wegẽ
44Breſilien. der farb/ die hochberümbt Breſiliẽ/ etlich neñens Verzinũ.
Es iſt Braſilia
ein
Prouintz den welden ſo des holtzes vyl habẽ/ alſo genempt.
iſt nit ein
groſſer
baum/ faſt {der} Enzinen gleich/ aber düñer ſchlim̃er/ hatt ein blat
wie
{der} eich baum/ aber doch nit rauch.
die rinden falt von jr ſelbs ab/ darum̃
daß
ſie dürr iſt.
es iſt gůt ferben vnd ſchreiben.
Man macht die rote dinten auff vylerley weiß/ etlich machen ſie mit ſtar
55Rot dinten
machen
.
cker laugẽ/ vnd weil ſie noch heiß iſt/ werffen ſie der preſilien ſchabẽden dar-
ein
.
etlich thůnd den achten theil preſilien in ein glaß mit wenig alat/ ſetzen

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