Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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411 ccclv
412 ccclvi
413 ccclvij
414 ccclviij
415 ccclix
416 ccclx
417 ccclxi
418 ccclxij
419 ccclxiij
420 ccclxiiij
421 ccclxv
422 ccclxvi
423 ccclxvij
424 ccclxviij
425 ccclxix
426 ccclxx
427 ccclxxi
428 ccclxxij
429 ccclxxiij
430 ccclxxiiij
431 ccclxxv
432 ccclxxvi
433 ccclxxvij
434 ccclxxviij
435 ccclxxix
436 ccclxxx
437 ccclxxxi
438 ccclxxxii
439 ccclxxxiij
440 ccclxxxiiij
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416ccclxVon mancherlei wunderbaren ding ongefahr angerichtet/ iſt bekanndt/ daß dem nit alſo/ ſonder daß ſolli
ches Gottes ordnung iſt.
Darũb ſo ich mich an alle orth wend/ wirt diſe ma
tery alſo eingefaſſet verhinderet/ die ſonſt ein him̃eliſche natur hat.
deßhal-
ben begibt ſich das einer diſes/ der ander ein anders baß verſthet.
Alſo ver-
ſthet ein verſtand alles/ vnnd wirt mit vollfürung aller theilen gar außge-
machet.
Darumb iſt ein gemüt/ aller deren ſo geweſen/ ſo ſeind/ vnnd ſein
werdend.
Es ſeind auch etliche zů einem/ die anderen zů anderem geſchickter vnd
tauglicher/ weil ſie andere theil deß gemüts/ vnd andere inſtrumenten be-
kom̃en/ alſo daß diſe ſo krefftiger am gemüt/ zů dem wercken minder geſchi
cket ſeind.
dann wie der ſo ſpeculiert vnd alles bedenckt/ alle krefften der ſee
len allein zü dem vntödtlichenn zeücht/ alſo hargegen der/ ſo mitt wercken
vmbghet/ braucht alle krefft ſo er im verſtendlichen theil hat/ zů den ſinnli
chen vnd beſonderen handthierungen.
Weil dann der ein von diſem theil
gar nicht hat/ vnd der ander alle krefften deß gemüts zům ſelbigen zeücht/
was ſoll für ein wunder ſein/ wann der ein an dem orth/ ſo die werck antrif-
fet/ den anderen überwindet?
es ſeye dañ ein beſondere würckung vnd voll
kom̃enheit deß gemüts darwi{der}/ als in Hippocrate/ Ariſtotele/ vñ Galeno.
Damit ich aber den handel ſelbs wie er ſeye eröffne/ wann alle menſchen
für vnd für biß in ewigkeit gelebt/ wurde einer zů einem Gott werden/ die-
weil alles überein keme/ vnd nach weyter hinauß füre.
Wir vnderſthend di
ſes wolin vnſerem ſchreibẽ/ es ſeye aber diſes wie es welle/ ſo man es zů dem
vnendtlichen rechnet/ iſt es gar nichts.
Es mag auch nitt wol behalten wer
den.
dann die bücher haben auch jr alter vnd welt/ wie die menſchen ſelbs/
doch etwas lenger.
Solliches zeigt an/ daß man nicht gewüſſes deren ſachẽ
hat/ ſo ſich vor der ſtatt Troy zerſtörung zůgetragen.
Diſes iſt faſt M M-
D C C L.
jar vor vns beſchehen. vnd von der ſelbigẽ zeyt har gedencket man
allein vergangner thatẽ.
vnd doch der ſelbigen nit wol/ ſonder vyl ding iſt
einer fabel geleicher dann einer hiſtorien.
dann der elter Homerus/ Heſio-
dus/ Dictis/ vnd Dares haben alſo geſchribẽ/ daß es mehr einer fabel dañ
hiſtorien gleichet.
alſo ghet es mit der zeyt zů/ ſo ſich in zerſtörung der ſtatt/
vnd lang harnach zůgetragen.
Die menſchliche natur aber iſt jren ſelbs der vntödtlich keit gewüß/ vnd
ſtellet darnach/ darumb ſchreiben ſie mit großer arbeyt hiſtorien/ nit allein
der thaten/ ſon{der} auch der natur.
Alſo har Plinius ſeinen büchern ein gantz
hoffertigen tittel gegeben.
Darumb mag das verſtendtlich gemüt wol das
höchſt ſein/ wölliches doch nimmer zů dem end kommet.
Alſo mag es auch
mitt der erden zůghen/ aber mit keinem ſeinem theil.
alſo mögẽ die iar ſein/
aber keine für ſich ſelbs.
Wann nun diſes ewig/ wölliches ein ſtuck von dem
ewigen/ ſo iſt vnſer gemüt auch ewig.
Weil aber das gantz ein arth mit ſei-
nem theil/ iſt beſſer man ſage das gemüt ſeye ewig/ wie auch die erſt matery
aller dingen.
Dann es iſt gewüß/ wann die gedechtnuß vorhandẽ/ oder wir
alle zeyt bücher hetten/ vnd die leibliche krefft nit abnemend/ wurde ein ye
der in einem vnendtlichen leben ſelig werden/ vnnd faſt glückhafftig ſein/
wie er auch in ſeinem höchſten weſen iſt/ ſo vns in einem augenblick begeg-
net.
es wurde namlich das gemüt ſich ſelbs erkennen/ was es were/ vnd von
wannen es kommen.
dañ die vntödtliche natur iſt das gemüt vnd verſtend
liche ſeel.
In denen dingen/ in wöllichen die theil von dem gantzen vnder-

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