Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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411 ccclv
412 ccclvi
413 ccclvij
414 ccclviij
415 ccclix
416 ccclx
417 ccclxi
418 ccclxij
419 ccclxiij
420 ccclxiiij
421 ccclxv
422 ccclxvi
423 ccclxvij
424 ccclxviij
425 ccclxix
426 ccclxx
427 ccclxxi
428 ccclxxij
429 ccclxxiij
430 ccclxxiiij
431 ccclxxv
432 ccclxxvi
433 ccclxxvij
434 ccclxxviij
435 ccclxxix
436 ccclxxx
437 ccclxxxi
438 ccclxxxii
439 ccclxxxiij
440 ccclxxxiiij
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417ccclxiſachen/ Das acht bůch. ſcherden/ mag das gantz vntödtlich ſein/ vnd die theil zerſtörlich/ wie man
diſes in den Elementẽ/ beſonderen arten der thieren vñ gewechſen erfaret.
Darumb haben alle die ſo nateürlich geredt/ vnd die ſeel für vntödtlich
gehalten/ angezeigt/ es ſeye nur eine/ als Theophraſtus/ Themiſtius/ vnd
Auerroes.
Wie dann nur eine vnnd ein theil an dem gantzẽ/ alſo iſt ſie auch
ewig/ vñ dem höchſten gemüt zůgeeygnet.
kommet alſo von auſſen herzů/
wie eines jeden ſeel/ darzů an der eigenſchafft des leibs ſo tödtlich ſeind.
da-
rumb hatt es an einem orth ſein ſubſtantz/ an dem anderen ſein würckung.
Das gemüt hatt vier habitus oder gebreüchliche eigenſchafften. zůhand-
len/ ſo fürſichtigkeit oder weißheit genennet.
zů würckẽ/ vnd heißet kunſt.
zů erkennen allein/ vnnd heißet ein Sciẽtia oder erfahrung.
oder iſt in den
angebornen erkantnuſſen/ vnnd dreyen vorgenden notwendigen dingen/
vnd wirt der Verſtand genẽnet/ als nam̃lich/ daß das gãtz allwegẽ größer
dann ſeine theil ſeind.
Ariſtoteles theilet die einfache erkantnuß in zwo ar-
then.
dann es iſt eintweders diſes/ ſo zům theil den ſinnen vnderworffen/
vnnd heißet ein ſcientia oder kunſt/ oder ſie ſeind ihnen nit vnderworffen/
vnd heißet die weißheit.
Vnnd ob diſes wol vngewiſſer dann die kunſt/ iſt
ſie doch vyl edler.
Alſo werden in gemein fünff Habitus vnd gebreüchliche
eigen ſchafften des gemüts/ durch wölche es faſt beſteth vnd erkẽnet wirt.

Die aller edelſte iſt/ derẽ man den minſtẽ theil hatt/ nam̃lich die Weißheit.
Darumb iſt das gemüt der beſſer theil an der ſeel/ ſo an der ſubſtãtz vnd
11was glaub
ſeye.
ſeiner würckung ewig iſt/ vnd iſt etwas anders dañ die vorbereitung/ dañ
es mag etwas ſein/ wie auch die erſt matery.
Wie auch der leblichen geyſterẽ
růw ein ſchlaaff/ alſo iſt diſem der glaub.
wie auch der vollkommẽ ſchlaaff
ein vollkommen růw der geiſteren/ alſo iſt diſer ein vollkommene růw des
gemüts.
dann der vernünfftigen ſeel würckung höret zů beyden theilen vff.
darũb haben die ein kleineren glaubẽ/ ſo einer ſterckerẽ vernũfft ſeind/ wie
auch in dem ſchlaaff/ die ſeel faſt frey/ ſich zů dem höchſten gemüt thůt/ zů
künfftige ding ſicht/ vnd nicht handlet/ alſo wirt auch im glaubẽ ein einig-
keit des vnſeren vnd des höchſten gemüt.
darumb handlet es etwas/ vnnd
ſicht nit zůkünfftige ding.
Wie aber auch ehe ein berg ſich verſetzet/ dañ daß yenen ein lere ſtatt ſein
ſolte/ oder die matery ſich auſſerthalben die natur ſtrecken/ alſo wirt diſe ei-
nigkeit che laſſen die gantze welt zergehn/ dann das ſie nit wolt eins ſein vñ
ſich von einanderen ſünderen.
Wie aber das warhafft gemüt den willẽ hat/
alſo iſt alle ding recht abgetheilet.
darum můß alle ding dem glauben noch
beſchehen.
Wie aber in dem ſchlaff nit alle zeyt die ſeel hinauß faret/ auch
nitt zůkünfftige ding rathet vnnd ein wider glantz hatt/ alſo vyl minder
iſt ein einigkeit jm glauben.
Dann wañ die ſeel vnrein/ oder von außerlich
en anfechtungen betrübt/ vereinbaret ſie ſich nit/ faret auch nit hinauß.
doch wellend wir von dem zů anderẽ zeyten reden. darũb iſt diſes die höchſt
vollkommenheit diſes zergengklichen ſthats.
zů erſt namlich als jm leib/ da
mit es ein ſolliches ſeye.
zů dem anderen daß es diſes ſeye/ ſo in dem iſt. dann
die ſeel iſt menſchlich.
demnach daß ein ewig gemüt darinnen. zů letſt daß
es ſich als durch einen ſchlaff mit dem göttlichen vereinbare.
Bey dem ei-
nen iſt es/ als wann die geiſter vnnd leipliche vnrůw geſtillet.
bey dem an-
deren aber kommet es gar über ein/ als wann ſeine eigenſchafften faſt hin-
genommen.

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