Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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764 dccviij
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768dccxijVon mancherlei wunderbaren ſchuldigung. Die prieſter pflegtẽ die teüfel durch die diſtel anzezeigen/ mitt
dem ſtier ſich zůbeſchirmẽ vor der böſen geyſterẽ anlauff/ mitt {der} ſchermauß
hertz ſagten ſie waar/ mit dem ſchwebel vnd geſaltzẽ meerwaſſer reinigeten
ſie ſich/ den Adamãt/ Iaſpis/ Corallẽ vnd Racinẽ (welches ein dornechtig
geſteüd) brauchten ſie/ die ſelben abzůwenden.
Dañ die böſen geyſter ſtoßẽd
alle böſe begirdẽ in die menſchẽ/ luſt zů reichthum̃en/ vngebürlichen wollü
ſten/ lugẽ/ betrug/ todtſchlag vñ anders {der} gleichen.
Vñ ob ſie wol ſolliche/
wöllẽ ſie doch für götter gehaltẽ werdẽ/ darũb thůnd ſie auch wunderzeichẽ/
begerẽ angebetten zůwerdẽ/ vñ richtẽ alle zauberey vnd hexenwerck an.
Deren ſehl aber/ ſo mit gewalt ertödet/ haben diſes an jnen/ dz ſie die leib
liebend/ darumb berüffend ſie etwan diſe ſo bey den leiben whonẽd/ etwan
gar von den leibẽ/ etwan allein von einẽ orth.
Vñ nit allein diſe/ ſon{der} auch
etwan von anderen thierẽ.
deßhalben welche begerten weißzeſagen/ fraßen
der hirtzen/ ſchermaußen/ adler/ vnd anderer hertzẽ/ mit welchen der ſelbi
gen thieren ſehl/ die menſchliche ſehl lernete/ in der ſelbigen arth zůkünffti
ge ding erkeñen.
alſo auch/ mit dem regẽ der froſchen hertz/ weil die froſchen
zůkünfftiges vngewitter erkeñen.
dañ wañ man das hertz von einẽ thier ge
freſſen/ mochte man nit alles vor wüſſen/ ſon{der} allein die ding/ ſo von dem
ſelbigen thier mochtẽ erkeñet werden.
Es erſtreckt ſich aber diſe vorwüſſen-
heit auch zů anderen dingen/ dieweil die mẽſchliche natur aller dingẽ theil-
hafftig/ vnd ein allgemein ding iſt.
die überigen aber alle/ habend allein jre
gewüſſen arthen.
Diſes iſt nun der Platoniſchen meinung von den teüflen/
geiſteren vnd ſehlẽ/ ſo von Mercurio Trimegiſto ſein vrſprung entpfangẽ/
vnd hernach von Byto deſſelbigen außleger vnd Propheten (wie ſie ſagen)
darzů von anderẽ prieſterẽ eroffnet vnnd gemehret.
Harnach iſt ſie bey den
Griechẽ wider erneüwert/ zůerſt durch Socratẽ/ dañ durch Platonem/ har
nach durch Plotinũ/ Porphyriũ/ Iamblicũ/ vñ Proclũ gemehret vnd zů-
letſt durch Marſiliũ Ficinum den artzet zů Florentz/ biß auff vns kom̃en.
Alſo iſt noch überig/ daß wir ſehen/ durch was vrſachen oder erfarungẽ
diſe ſach möge bewehret werden.
Dieweil aber in erfarung wir nitt mer ver-
nemmen mögen/ dañ die ding ſo vorhin von vns in dem fünffzehendẽ ca-
pitel angezogen/ acht ich vonn nöten ſein/ daß wir etliche gewüſſe zeügnuß
brauchen.
Dergleichen ſeind welche auß einem weyſen vñ auffrechtẽ gemüt
11wie man die
warheit
durch zeügen
erfarë möge.
kommend/ ſo ſich auff kein parthey ergebend/ oder wann alles in der zeüg
nuß zůſammen ſtimmet/ ob wol ein yedes ſtuck für ſich ſelbs examiniert
iſt/ vnnd ob wol diſe nit vonn glaubwürdigen perſonen kommend/ wölche
aber auß marter genötiget die warheit zůſagen/ oder wann man zů mehr
malen fraget/ vnnd offt ein gůte zeit voneinanderẽ.
dann ſo nicht anderſt
dann fablen/ iſt nit müglich daß einer allwegẽ auff ein weyß möge antwor-
ten/ wann er ſchon nicht anderſt/ in mittler zeit/ zůbedenckẽ gehabt.
Mein
vatter iſt ein amptman an dem gericht geweſen/ welcher on alle marter die
warheit hatt mögẽ von den ſchuldigẽ bringẽ/ ob wol andere treffenlich groß
marter darzů bedörffen.
Weil ſich aber diſes nit gezim̃et/ vnd ob es ſich wol
gezim̃et/ begert ich es nit mitt der leüten ſchaden zůwüſſen/ hab alſo deſter
mehr fleiß gehabt/ damit ich nit betrogẽ wurde/ welcher ſelbs ein bůch von
dem betrug geſchriben.
Man můß aber darzů die menner erwellen/ welche
nit gar arbeitſelig/ vnnd nit gar zůfromm ſeind.
dann ſie begeren mehr die
ſelbigen/ dañ dz die jnẽ mit recht zůgeben werdẽ.
Hargegen die glückſeligen

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