Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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403cccxlvijſachen/ Das acht bůch. Alſo (wie geſagt) bringt deß jamers gedechtnuß/ in denẽ/ ſo von natur et-
was
frölicher/ vnnd auß langem gebrauch verſtendiger/ auch ein groſſe ge-
legenheit
wol vnnd ſäliglich leben.
wie auch hargegen/ den thorechtigen
vnnd
bekümertẽ die gedechtnuß vergangener freüden gantz beſchwerlich/
welche
inen billich ſolte angenem ſein.
Deßhalben hatt Epicurus/ welcher ein engen weg vnnd ein arbeitſeligẽ
haußradt
mẽſchliche glückſeligkeit beſtim̃en gehabt/ ſo der götter fründ
ſchafft
/ hohen verſtand/ tuget/ vnnd was ehrlich hingenommen/ nothal-
ben
müſſen/ in ſollichem mangel der materien/ weil gegenwürtige freüd
faſt
kurtz/ vnnd zůkünfftige vngewüß/ den gröſſeren theil ſeiner glückſälig
keit
in gedechtnuß deß vergangenen woluſt ſetzen.
11vnglück
dreyen
ding@.
Die menſchen ſeind faſt vnglückhafftig auß jren laſteren/ on gefahr/ o-
der
von natur.
gemeinlich aber von natur/ wañ die leib nit mit den gemüte
ren
ſtimmen/ als wann ein dapffer gemüt in einem ſchwachen cörper iſt/
ſo
ſich ſelber friſſet.
oder wann ein ſtarcker vnnd ſchöner leib ein ſchlecht ge-
müt
hatt/ ſo verachtet vnnd geſchmecht wirt.
dann es vermeinend vyl/ es
ſtande
gar wol/ wann ſie diſe/ ſo einer ſchönen geſtalt/ beleidigen/ damitt
man
ſie für ſtercker halte.
alſo daß man ein ſchöne geſtalt nit begeren ſoll/ ſie
iſt
auch nicht nütz/ wann nit ein ſtercke darbey iſt.
wie gröſſer auch die ſter-
cke
/ ye vnglücklicher ſthet es vmb inn.
Wir reden aber ietzund von gſunden
leiben
/ wiewol auch in krancken eines dapfferen gemüts gedult/ nit ſo vyl
bringt
/ alß der ſchmertz/ dan es entpfacht ſchaden/ wañ es gedenckt daß deß
gemüts
tugeten verhindert ſeind.
22Ob zwergen
ſeyen
.
Auß diſem ſo nun geſagt/ wirt diſe frag vnderſcheiden vnnd auffgelöſ-
ſet
/ nammlich ob auch mögend zwergen ſein?
Es ligt aber vyl daran daß
man
glaube/ es ſeyend zwergen vnnd kleine leüt/ dañ man iſt deren gewüß.
ich hab auch in dem xi. bůch von den Subtiliteten bey dem end/ von einem
wunder
ſchönen meldung gethon.
der anderen leib ſeind dicker/ dann daß
ſie
jre kleine an der proportz recht mögend verglichẽ werden.
diſer aber hatt
glider
/ ſo ein rechte glidmaß allen theilen gehabt.
Doch war er kein Pyg
meus
oder rechter zwerg.
dañ bey einem Pygmeen verſthet man ein volck/
ſo
allein acht jar lebet/ vnnd nit/ wann on gefahr etwan einer klein wirt.

Darumb
vermeinend ettlich es ſeyend menſchen/ wie auch Ariſtoteles dar-
uon
gehalten.
es mag aber deß menſchen leben vnder einem volck nitt alſo
kurtz
ſein.
Die Garamanten/ ob ſie wol vyl vnd treffenlich beſchweret/ le-
bend
doch bey vierzig jaren/ welches faſt das kürtzeſt leben bey einem volck
iſt
.
wañ nun die Pygmeen allein acht jar lebten/ müſten auch ettliche völck
er
/ ſo nechſt vmb ſie gelegen/ allein xx oder xxx jar leben.
welches doch
Ariſtoteles
ſelbs nit angezeigt.
Dẽnach wann ſie ſo kürtze zeit lebten/ wur-
den
ſie auch nit lang in můter leib ſein.
dann die tragung jm leib/ ſtimmet
nothalben
mit der zeyt deß lebens.
Vnnd ob wol ein kalb neün monat/ wie
ein
kind/ im leib ligt/ lebt es doch biß in fünffzehen jar/ wiewol von der ar-
beit
vnnd anderen vnkommlichkeiten wegen vyl rinder vnnd / nit über
zähen
jar alt werden.
ſolliches zeiget aber ir übelzeyt vnd arbeit an/ dañ wie
vorgemeldet
/ lebet ein rind xx jar.
Es iſt aber noch einandere vrſach/ warumb ein ſolliches kurtz leben/ ei-
ner
langenn außbereyttung deß menſchen inn můterleib nitt gebüre.
doch
möcht
ſie inn groſſen thieren woll gelaſſen werden.
dann wan ſie lang jm

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