Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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538cccclxxxijVon mancherlei wunderbaren hand/ biß es ein rauch gibt/ gantze lammel vnnd blech. Demnach wann ſie
dis
metall weich auff ein brett geſchnittẽ/ ſo dar bereitet iſt/ machend ſie
die
warm/ vnnd bereüchend es mit trocknem lerchenbaum hartz/ darnach
leüteren
ſie es mit rebeſchen/ vnnd machend ſpiegel darauß.
darnach ſeübe-
ren
ſie die taflen mit waſſer vnd ſand/ wo der leym daran hanget.
demnach
mit
einem glatten bintz ſtein/ vnnd letßt mit deß zinkalch.
Die ſilberen
ſpiegel
werden mit minder arbeit zůgerüſtet/ dieweil das ſilber allein für
ſich
ſelbs diſes thůt/ ſo wir von den ſpieglẽ begerẽ.
ſie werdẽ auch vyl ſchöner
vnnd
iſt minder gefahr/ daß ſie zerbrechen.
Die ſeül vnnd bildnußen machet man alſo. ſeüd die obereſte rinden vom
11Schöne bild-
nuſsen
.
alberbaum vnd Vlmerbaum/ in dem ſieden thůn reinen kalch darein/ biß
es
einer geſtandenẽ milch geleich wirt/ auff diſes thůn weyßen/ ſubteylen/
geſtoßenen
/ vnnd durchgeredereten marmolſtein darein/ vnd ſchüt in har
noch
in die model/ vnnd laß es am ſchatten trocken werden.
Alſo mag man
auch
treffenlichen ſchöne geſchirr mit ſchlechtem koſten machen.
Geleicher geſtalt mag man auch auß ertz vnnd glaß/ yedes gleich ſchwer/
bildnußen
machen/ die vyl glantzender ſeind/ doch iſt mehr ſorg vnd arbeit
dabey
.
Widerumb auch auß herten vnnd gebachenen zieglen/ kalch/ vnnd
hammerſchlag
.
doch ſoll deßen yeden zweymalen als vyl ſein. diſes ſoll man
mitt
dem weyßen vom ey weich machen/ vnnd vnder der erden laßen dick
vnnd
hert werden.
Es mag auch ein weyße vermiſchung auß weyßẽ wachs/ ein wenig hartz
von
lerchbaum/ vnd ſo vyl bleyweyß gemachet werden.
Solliches brauch-
end
diſe ſo bildnuß/ ſigel/ vnnd model bereitten.
Es iſt zech/ glantzend/ ſub
teyl
/ vnnd langwirig.
Man hatt auch ein matery für die großen ſeülen vnnd werch gar ſtarck
vnnd
nutzlich.
Nim̃ weich kreyden/ vnd ſo vyl roßmiſt/ miſche das wol
durch
einander.
darnach thůn gebuluerten ziegel/ vnnd eſchen den zwölff-
ten
theil darein/ darnach klopff vnd rür es ſo lang durch ein ander/ biß
keins
in ſonders erkennen mag/ vnd laß trocken werden.
darnach thůt
wider
waſſer darüber/ zerſtoſt es/ vnnd laß trocknen.
diſes thůt man vier
oder
fünff malen vnd noch mehr.
darauß wirt ein matery die mag man mit
was
farben man will beduncken.
auß diſer machet man ſtarcke vnd ſubteyl
gewerchete
bilder.
Wer mag aber nit erkennen daß diſes ſubteyle werch ſey-
end
/ wann man die herte/ ſchöne/ langwirigkeit/ vnnd allen dingen ge-
ſchickligkeit
bedencket?
Alſo hatt es auch mit allen anderen
dingen
ſein rechnung/ daß man vemiſchete
wol
durch einander mache.

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