Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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214clviijVon mancherlei wunderbaren wann mann einerley mäß zů dem wein öl oder honig braucht/ dann ein ſex-
tarius öl haltet xviij.
vntz/ deß weins aber xx. vnnd deß honigs xxvij. alſo
daß deß weins proportz gegen dem öl vnnd honig ein treffenliche enderung
bringt.
diſe rechnung iſt in allen mäſſen offenbar vnnd beſtendigw) ie auch
Galenus bezeüget) vnnd vermiſche ſolliches mit einem halben acetabulen
oder Polenta vnd mäl mäßlin.
Es halt ein acetabulum weins faſt bey xx.
drachmen oder quintlin/ das iſt faſt drithalb vntz. Deßhalben wirt es von
dem mäl nitt alſo ſchwer/ als wann es mitt wein erfüllet wurde/ vnd heiſſet
eines acetabuli mäß.
deßhalben nim ein halb acetabulum vorgemeldeten
mäl oder gemüß/ vnd vermiſche es vnder den wein.
Ein Polenta iſt wann man gerſten dörret vnd malet/ demnach ye zů xx.
11Polenta. pfunden dreü pfund leinſaamen/ vnd anderthalb pfund coriander/ vñ dry
vntzẽ ſaltz/ vñ dreü pfund hirß thůt.
Diſes wirt nach meinẽ verſtãd dz groß
Polenta genennet/ zů vnderſcheid deß ſchlechtẽ/ wölches für die knecht be
reitet ward.
Oder er hatt ein reich acetabulum verſtandẽ/ wölches ſexs vn-
tzen haltet/ weil er dz wörtlin granden oder groß darzů gethon/ er ſolt vil-
licht grandis geſagt haben/ als wann es ſich zů dem Caliculum oder becher
hielte/ vnd einen anderen verſtand brechte.
Doch achten ich der handel ſeye
an jhm ſelbs gnůgſam bekañdt.
Deßhalben ſpricht er/ ſetz diſes auff ein ko-
len/ vnd lůg daß ein waal oder dreü darüber gange/ demnach ſecht es durch/
wirff die Polenta hinweg/ vnd verſůch den wein/ wann er eſſelet/ ſo wirt er
nitt beleiben.
Wañ du diſes gebott von {der} Römer o{der} Hiſpanieren wein ver-
ſtheſt/ iſt es waar/ da die land warm/ vnd die wein ſtarck ſeind.
Doch werdẽ
ſie zů Meyland vnd in Teütſchlanden baß mögen erhalten werden/ ob ſie
wol etwas eſſelecht wurden/ dañ ſie ſeind leicht vnd ſchwach/ vnd werdend
auß kelte deß lands erhalten.
Darumb wañ man in bey vns wol ſeüdet/ vñ
eſſelet/ mag er nitt beſthen/ wo aber nit/ ſo beſthet er.
Der Cato hat auch ge
22Rauch wein
wirt milt.
lernet daß der rauch wein milt/ lieblich/ angenem/ wol geferbt vnd wol ge-
ſchmackt werde/ faſt mit diſen worten.
Nim vier becher mitt wein/ vnd vier
pfund ärpſen mäl vnd beſpreng die mitt geſottenẽ moſt/ dẽnach mach tefe-
lin darauß/ vnd laß ein tag vnd nacht dariñen ligen/ auff diſes vermiſch es
mitt dẽ wein im faß/ vñ mach das faß wol zů/ vñ laß alſo ſechtzig tag ſthen.
Es laſſet ſich anſehen als wañ deß weins wenig were/ dz man alſo dz erpſen
mäl könte zů täfelin machen/ er verſthet aber ſo vil gſotnen moſt/ dz es wol
beſchehen mag.
Der geſtalt zeiget er nitt allein diſes an/ ſon{der} auch wie man
gůte vnd geſunde wein allerley geſtalt machen möge.
Deßhalben vermeint
man/ es möge auff die weiß/ auch {der} pfäffer vnd die Piſtaciẽ den wein ſchön
darzů den ſautẽ ſüß machen.
Die weyß iſt daß mã in x. pfund wein x. pfäf-
fer körnlin/ vnd xx.
zerſtoſſen piſtacien lege. doch ſoll man diſes alle zeyt be
haltẽ/ daß man die allwegẽ mitt wenig wein temperier vnd zertreib/ damit
man es wol vermiſchẽ möge/ daß ſie nitt zů boden fallen.
dẽnach ſoll mã dz
weniger theil vn{der} alles miſchen.
ſolliches iſt ein gemein gebot in denẽ dingẽ
ſo mã vnder einandern bereiten ſoll.
Was nun {der} geſtalt mit einandern ver-
miſchet/ die dienen auch zů artzney vnd geſundtheit/ vnd iſt nitt von nötẽ
dz man von einẽ yetlichen vrſach anzeige/ als auß dẽ neüwen/ ein alten/ wol
geſchmackten/ ſüſſen/ ſchönen/ weißen vnd dergleichen.
Es iſt genůg dz ich
allein zweyexẽpel gebe/ wölche am aller nutzlicheſtẽ vnd fürnembſtẽ ſeind/
namlich wie man ein Griechiſchen wein bereiten ſoll/ dañ wir haben an einẽ

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