Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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852dccxcviAußzug von allen
Wölliche dick vnnd warm/ bekommend ein vngeleich vnnd böß waſſer/
als der wermůt.
Wölliche dick vnnd kalt/ bekommend auch ein vngeleich
waſſer/ wölches doch nit böß iſt/ als die kürbſen.
Alſo magſt du vff diſe weyß
der waſſeren natur/ wölliche durch ein klein feüwr bereitet werden/ leicht-
lich erlernen.
Dann wölliche eines großen feüwrs bedörffend/ die trücknend alle gar
faſt/ vnnd wermend auch der mehrtheil.
Deßhalben hie wider ein zweyffel entſthet/ ob man möge ein getemperie
11@ünffte eſsẽtz
zů bereiten.
ret waſſer zů bereiten/ wölliches man die fünffte eſſentiam vnnd weſenlich
keit nennet?
diſes wirt ein lufft ſein (als ich will anzeigen) das iſt ein ſubtey
le bewegliche ſubſtantz/ wöllicher in ſeiner bewegung ein getemperierte wer
me behaltet/ ſo zimlich groß iſt.
Diſes mag alle krefft erhalten vnnd auch
das leben lengeren.
dann weil diſes gantz ſubteil/ vermiſchet es ſich zů erſt
mitt der feüchte/ durchtringet ſteyffe oder gantze ding/ vnnd ſünderet al-
le vnreinigkeit daruon/ wölliche an den ſelbigen orthen erfunden werden.
Weil diſes auch vyl werme hatt/ wirffet es alle vnlauterkeit hinweg/ vnnd
erneüweret alſo die nateürliche werme.
dañ das alter iſt nicht anders dann
ein abgang der nateürlichen werme.
Sie ghet aber darumb ab/ daß die be-
wegung verhinderet/ als ich von dem feüwr angezeiget.
dann es iſt eben hie
ein rechnung.
Die bewegung wirt verhin deret auß vyle der jrrdiſchen ſub-
ſtantz.
dann es hat allein die erden vyl matery/ vnd wirt gar nit bewegt.
Deßhalben weil diſes waſſer ein getemperierte werme/ wirt es dem her-
22wider iung
werden.
tzen oder leberen gar kein ſchaden zů fůgen.
darumb mag auch allein diſes
waſſer ſolches zů wegen bringen.
Man ſagt dz in der Inßel Bonicca/ welche
zweyhundert tauſet ſchritt weyt von Hiſpaniola in der neüwen welt gelegẽ/
ein bronnen zů obereſt auff dẽ berg ſeye/ welcher alt leüt wider jung macht/
doch endert er die grauwen har nit/ vnd nim̃et die runtzlen nit hinweg.
Es
bezeüget auch diſes/ über das vorgend geſchrey/ Petrus Martyr Angerius
von Meyland/ deß Künigs auß Hiſpaniẽ Secretarius/ in denen büchern
ſo er von der neüwẽ welt geſchriben.
Es iſt aber Ouiedus gantz vnd gar dar
wider.
Mir zweyfflet aber nicht/ daß es wol ſein möge/ vnnd will doch
nit ſagen daß es ſeye.
Es iſt aber nitt wol gleüblich/ vorab weil in gantz we-
nig tagen diſes beſchehẽ ſolte/ wie man daruon redt.
Dann es wirt {der} menſch
auß vyl jaren alt/ deßhalben můß er auch in vyl jaren erſt wider jung wer-
den/ darumb iſt diſes gar ſchwerlich zů erforſchen.
In dẽ gůten lufft ſoll das gůt waſſer ſein. es iſt aber der beſt lufft (wie ich
geſagt hab) zů obereſt auff den bergen.
daſelb ſten aber haben die menſchen
vyl vnkomligkeiten.
darumb begegnet wenigen daß ſie diſe hilff von der na
tur erlangend.
Damitt ich aber wider zů dem handel komme/ vnnd es nitt
ſo weyt harnemme/ wañ der brent wein auß langwerender vmbtreibender
bewegung ſein ſubteyle behaltet/ vnd aber ſein werme/ ſtarcken geſchmack
vnnd geruch hingelegt/ wirt es lufft.
Doch hatt es zů erſt ein lieblichen ge-
ruch.
Dann ein lieblicher geruch/ ſo meßig/ iſt nicht anders dañ ein ſcherpf
fe.
Solches zeiget an dz der pfeffer oder Imber nit faſt reücht/ weil ſie gar
ſcharpff ſeind.
wann aber deſſen wenig iſt/ hat es ein gůten geruch.
Alſo noch dẽ widerſpil haben ein gůten geruch der cim̃et/ amomlin/ ſaf-
fran/ negelin/ liliẽ/ biſem/ weil ſie einer meſſigen ſcherpffe.
wañ du auch deſ
ſen zů vyl zů der naſen hepſt/ ſchadend ſie dem hirne/ vnd habend kein gů-

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