Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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              <pb o="dcccxi" file="0867" n="867" rhead="Subteilen ſachen."/>
            auß der rechten ſeitten des hertzen/ verleürt der maßen ſein krafft/ dz man
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            kümmerlich noch etwas daran ſpüren mag/ zů der zeit ſo man ſeinen am
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            notwendigeſten were.</s>
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            <s xml:id="echoid-s25699" xml:space="preserve">Wie nun durch das queckſilber/ als wir angezeigt/ da wir von den böſen
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            blateren vnd frantzoſen gehandlet/ alle raud vñ wůſt mit ſampt der böſen
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            vnd ſchedlichen hitz außgetriben (wie diſes durch ſein ſubteyle durch trin-
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            get/ durch die werme kleineret vñ außtreibt) alſo geth es auch mit dem gifft
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            zů/ dann was auffgeſtrichen/ fahret durch die pulßaderẽ geſtrackt auff die
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            linck ſeiten des hertzens. </s>
            <s xml:id="echoid-s25700" xml:space="preserve">Daß auch diſe den gantzen leib enderẽ mögen/ vnd
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            alle feüchtigkeit bewegen/ enderen/ vnd außtreiben/ zeiget die erfarung in
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            böſen blateren an/ da man auch die bein möchte außtreiben/ wann es nütz
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            lich were. </s>
            <s xml:id="echoid-s25701" xml:space="preserve">du ſprichſt aber diſes ghet ſpat zů. </s>
            <s xml:id="echoid-s25702" xml:space="preserve">Solliches beſchicht/ weil es zů
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            keinem ſubteylen öl bereittet/ ſonder das queckſilber nach ſeiner ſubſtantz
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            darzů gehalten wirt/ wir richtẽ diſes auch nit zů dẽ hertzen/ wie aber in dem
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            gifft beſchicht. </s>
            <s xml:id="echoid-s25703" xml:space="preserve">Wie aber die ding ſo mann auff die pulßaderen ſtreicht/ kom̃
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            lich zů dem hertzen kommend/ zeigt faſt auff die weiß Galenus an/ in dem
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            achten bůch von Nippocratis vnd Platonis leer in dem lxxx Capittel.</s>
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            <s xml:id="echoid-s25705" xml:space="preserve">Der lufft ſo vnſere leib vmbgibt/ tringt durch des leibs ſchweißlöchlin
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            hinein. </s>
            <s xml:id="echoid-s25706" xml:space="preserve">dann weil der athem von dem hertzen zů dem mund hinauß ghet/
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            wirt der lufft von den pulßaderen zů dem hertzen gezogen/ vnnd wirt alſo
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            der athem auff zweyerley weg hinein genom̃en/ wiewol nit zů einer zeit/ ſon
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            der zů dem mund vnd den pulßaderen hinein/ eines vmb das ander. </s>
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            halben bekannt/ daß die ding ſo auffgeſtrichen/ inn geleicher behendigkeit
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            zů dem hertzen gezogen werden/ vnd ſteyff anhangen/ es ſeye gifft/ oder ſo
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            dem gifft hilffet/ oder das gifft vertreibt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s25709" xml:space="preserve">Ich bin zů weit von meinem fürnemmen abgetretten/ dann ich hab wöl-
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            len anzeigen/ daß der lufft an einem offnen orth/ vnnd deßhalben auff den
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            bergen alle zeit bewegt werde/ dieweil der růwend lufft faulet. </s>
            <s xml:id="echoid-s25710" xml:space="preserve">auß diſem
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            bin ich zů der Peſtelentz/ vnd von dannen zů dem gifft kommen/ vnd alſo
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            etwas zů lang geweſen/ wiewol es treffenlich nutzlich iſt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s25712" xml:space="preserve">Nun wellend wir wider zů des lufft bewegung vnnd růw kommen. </s>
            <s xml:id="echoid-s25713" xml:space="preserve">Es
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              berg in der
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            zeiget Solinus an daß der berg Olympus in Theſſalia ſo treffenlich hoch
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            ſeye wann man das järlich opffer darauff beghet/ daß die äſchẽ vnbewegt
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            beleibend/ biß zů des zůkünfftigen jars opffer/ dieweil in dem gantzen jar
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            der oberſt gübel/ von des bergs höhe wegen/ gar kein wind hatt. </s>
            <s xml:id="echoid-s25714" xml:space="preserve">Wann
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            diſes die vrſach were/ warumb beſchicht es nitt auch auff dem berg Cauca
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            ſo/ welcher die Albaner vnnd Colchiden vonn Sarmatia ſündert? </s>
            <s xml:id="echoid-s25715" xml:space="preserve">Ariſto-
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            teles ſagt er ſeye alſo hoch/ dz man jn bey der Meotiſchen ſeen außgang ſehẽ
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            möge/ es ligen auch der Soñen ſtreimen darauff/ biß zů der dritten ſtund {der}
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            nacht. </s>
            <s xml:id="echoid-s25716" xml:space="preserve">Vnd ob wol diſes durch die kugel nit müglich/ will ich doch nit dar-
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            wi{der} ſein/ es ſeye ein faſt hocher berg/ wölchẽ eben begegnẽ ſolt/ wie wir von
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            dẽ Olympo geſagt haben. </s>
            <s xml:id="echoid-s25717" xml:space="preserve">Solches wurde auch auff dẽ berg beſchehen ſo in
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            Teneriffa ligt. </s>
            <s xml:id="echoid-s25718" xml:space="preserve">diſes iſt eine auß den ſiebẽ glückhafften Inßlen/ wie ſie Pto-
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            lemeus neñet/ auſſerthalben Nercules ſeül. </s>
            <s xml:id="echoid-s25719" xml:space="preserve">dañ wann man es glaubẽ will/
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            ſoll er bey ſechßtzig tauſet ſchritt hoch erhebt ſein/ alſo dz er geſpitzet wie ein
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            adamant iſt. </s>
            <s xml:id="echoid-s25720" xml:space="preserve">In Beregua iſt auch einer fünffzig tauſet ſchritt hoch. </s>
            <s xml:id="echoid-s25721" xml:space="preserve">In Gai
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            ra ligt auch ein hoch er/ wölliche doch zů obereſt mit ſchnee bedeckt ſeind/ ob
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            ſie wol nur 10 grad vom Equinoctial ligen. </s>
            <s xml:id="echoid-s25722" xml:space="preserve">Diſe beide landtſchafft ligend
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