Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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233clxxvijſachen/ Das ſibend bůch. weyblein vorhanden etwan jre iunge töden/ wie die weyblein fleyſſig die
iungen
aufferziehen/ vnnd die alten fliehen.
Wann diſe nun ſollicher grauſamkeytt gewonend/ vnnd weiblin gebe-
rend
/ ſeind ettlich den müteren geleich gantz milt/ wölche jre jungen auff-
ziehend
/ ettlich dem vatter/ wölche die junden auch grauſamm vmbrin-
gend
/ ein theil habend ein mittelmeſſige natur/ wölche den iungen nicht
nach
fragen.
Wölche harnach wider auß denen geboren werden/ ſeind ettli-
dem
groß vatter/ ettlich der großmůter/ eintheil dem vatter vnnd můter
geleich
/ vnnd werden der geſtalt milt oder grauſam.
Alſo ſeind ettliche hünd gelernig/ oder vngelernig/ wie ich an einem
andereren
orth hab angezeigt/ durch ein exempel.
Es habend aber die
thaten
auß den geberden/ von natur ein vnderſcheid.
Dann die thaten
ſeind
als eyer geberen oder iunge machen/ vnnd was den gewechſen ge-
mein
iſt.
Die geberden aber/ ſeind natůrlich/ als wañ die füchs grůben machen/
vnnd
die wölff keine.
Alſo verbergen die küngelin jre jungen vnder die er-
den
/ wölches die haſen nitt thůnd/ wiewol ſie faſt geleiche glider habend.
Alſo ghet es in gemein mit denen dingen / ſo den verſtand vnd früntlich-
keytt
antreffend.
Wölches alles inn mennleinen vnnd weyblinen/ inn
landen
vnnd anderen anlaſſen geendert wirt/ wie dann auch die zeytt jres
lebens
.
Dann faſt in einer yedẽ art ſeind die weiblein leblicher dañ die meñlein/
11Der thieren
alter
.
vnnd die kalten/ ſo in warmen orthen/ vnnd die trockene/ ſo in feüchten or-
then
wonend.
Ein haß wirt zehen jar alt/ ein geiß acht/ ein ſchaff zehen/ a-
ber
der wider offtermalen fünffzehene.
Die hünd lebend vierzehen jar/ wie
wol
ſie etwan auch biß in das zwentzigeſt kommen.
ein ſtier wirt fünffzehen
jar
alt/ aber ein ochs/ dem verſchnitten iſt/ lebt zwentzig jar.
ein ſauw vnd
ein
pfauw lebt fünff vnndzwentzig jar.
ein roß zwentzig. das lenger lebt/ iſt
gemeinlich
dreyſſig jar.
man hatt auch ettliche röſſer gefunden die biß in
das
fünffzigeſt jar kommen.
Es bezeüget der groß Albertus/ daß er ett-
liche
geſehen hab/ wölche noch elter geweſen/ aber in vnſeren landen hatt
man
diſes noch nitt erfaren.
Die tauben leben acht jar/ wie auch die turteltauben. Ein rebhůn lebet
fünff
vnnd zwentzig jar/ wie auch die wilden tauben/ wie wol diſe auch biß
inn
das vierzigſt jar kommen.
Ein eſel lebt dreyſſig jar. ſo vyl ſeye von der
thieren
leben geſagt.
Es begerend aber alle arten lenger leben/ dann ſie
mögend
/ die weil in erhaltung des lebens/ ſie ſich aller werchen vnnd wolu
ſten
gebrauchen mögend.
Dieweil aber keinem tödlichen geſchöpfft geben allezeytt leben/
hatt
die natur widerumb den thieren ein andere begird ein geben/ jr art
erhalten
/ vnd vyl mehr ſeines ſelbs/ dann eines anderen.
Darumb wann
die
zeytt vorhanden daß die mennlein bey den weyblin ligend/ ſo ſtreitten
ſie
/ als wölten ſie jr geſchlecht erhalten/ gleich were ein gab der ewigkeytt
jnen
fürgeſtelt.
Vnd werden auch in dẽ ſtreytt grim̃iger/ dann wann ſie
mitt
einem thier ſtreitten/ ſo einander art were.
dann der ſelbigen zeytt
kempffen
ſie allein für jr leben/ wölches für ſich ſelbs wirt auffhören/ aber
in
dem anderen/ für die hoffnung der ewigkeyt.
Es hatt aber die natur hie widerumb ein ziel geſetz/ dann wann der arg-

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