Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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936dccclxxxAußzug von allen. drey von jm ſelbs. Deß weibs tugenden ſeind daß ſie jung ſeye/ das ſtrecket
ſich
in den roſſen von dem vierten biß auff das acht oder zehend jar.
Das an
der
daß ſie milt/ gütig/ vnnd gůter geberden ſeye/ es ſoll nitt beiſſen/ nitt
ſchlagen
/ ſoll ſich nitt in das waſſer legen/ es ſoll nitt ſtettig/ vnnd vngehor
ſam
ſein/ es ſoll jederman mit jm vmb laſſen ghen/ vnd ſich von jederman
füren
laſſen.
das dritt daß ſie hüpſch vnd ſchön ſeye/ alſo ſoll auch ein pferd
ein
ſchön angeſicht/ ein breite bruſt/ vnnd wol geformte glider haben.
Deß
adlers
tugent daß es ein ſchön geſicht hab/ ein kleinen kopff/ vnd den auff
rechtig
trage.
Von einer jungen ganß/ daß es wol vnnd geſchwind eſſen möge/ vnnd
ihm
alles ſchmecke/ das es nit ein zamen gezogenen/ ſonder auffgeblaſenen
bauch
habe/ vnnd mitt den füſſen weit von einander gang.
Deß Löuwen/ daß es můtig dapffer ſeye/ dz es da vornẽ hoch ſeye/ in
der
mitten nit eingebogen/ vnd dahinden nit höher/ das es auch ſtarck von
beinen
ſeye/ dann alſo iſt auch ein Löuw.
Von einem hirtzen/ das es wol
lauffen
möge/ wol ſpringen/ vnd auch gantz leichtferig ſeye.
Von dem eſel/
das
es ein gůten herten hůff habe/ ein herte dicke haut/ vnnd ein ſtarcken
rucken
/ dañ du ſolt das roß meiden/ wölches/ ſo du auffſteigeſt ſich beügt/
vnnd
der burde weicht.
Von einem fuchs ſoll es haben/ das es ein hüpſchen
ſch
wantz trag/ welcher es nit allein ziert/ ſonder iſt ein zeichẽ der ſtercke.
daß
er
jm an dem ruckengradt anheb/ das es auch jn leichtlich hin vnnd wider
wenden
könne/ inn diſem faal iſt kein thier dem fuchs vergleichen/ das
auch
ein ſchönere haut habe.
Von dem ochſen das es ein großen fůß habe/
vnd
zimliche dicke bein/ dañ die kleinen ſollẽ nichts.
Es ſoll auch gůte ſtar-
cke
kneübiegen habẽ/ auch kurtze/ damit es ſicher gange/ dañ ein ochs ſtoßt
oder
ſtraucht gar nit.
Seine eigenen tugenden ſeind/ ſchnell vnnd ſanfft inher ghen/ fröw-
dig
ſein/ demm zaum vnnd ſporen können gehorſammen.
Sie ſollend aber
vorab
alle geſund ſein.
wañ ſie große arbeit haben vnd wenig daruon ſchwi
tzen
/ iſt ein gůt zeichen der geſundtheit.
Das es fröwdig ſeye/ erkennet man
darbey
/ wann es ſchreyet/ vnd nit ſtill ſthen kan/ vnnd wann es můß ſthen
daß
es das biß kifflet/ vnd mit dem fůß ſcharret.
Man findet in Hiſtorijs von zweyen gewaltigen roſſen. Das erſt iſt Ale-
11Bucephalus
Alexandri
.
xandri Magni/ wölliches Bucephalus genennet war/ darumb das es ein
großen
vnnd ſchönen kopff gehabt/ dann das wörtlin β{οῦ} bey den Griechen
heiſſet
diſe beide.
da diſes roß inn India ſtarb/ weil Alexander mitt demm
Künig
Poro krieget/ bauwet er ihm lieb ein ſtatt mitt nammen Buce-
phalus
.
ſo vyl hatt der Künig auff das roß gehalten/ vnnd darmitt wöl-
len
anzeigenn/ daß er verſtand/ wie vyl einem Fürſten an einem roß gele-
gen
ſeye.
Das an{der} roß iſt C. Iulij Ceſaris geweſen/ ſo menſchen negel gehabt/ vnd
hatt
ihm bedeütet/ das reich der gantzen erden.
Doch ſoll man nitt meinen
das
es ein hůff mitt fingeren gehabt/ dann es hette niemandts mögen er-
tragen
.
Sonder wie von demm Elephanten geſagt/ es hatt vnderſcheid on
zertheilung
inn dem hůff/ geleich wie menſchen negel.
Bucephalus ließ kei-
nen
auffſitzen außgenommen den Alexandrum/ nit auß greüwlichkeit/ ſon
der
auß ehrgeittigkeit/ die in dem roß ſtecket.
Dahar iſt es dem ehrgeittigen
Künig
ſehr lieb geweſen.

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