Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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921dccclxvSubteilen ſachen. Zofingẽ im Schweitzerlãd/ welche man biß in Engellãd vñ über meer fürt.
Der Agaricus wachßt in dem Lerchenbaum gleich wie ein ſchwam. er iſt
11Agaricus, o-
der dannen
ſchaum.
leicht vnd weiß/ iſt auch nit holtzechtig/ {der} ſüß iſt am beſten.
dañ etlich ſeind
ſüß nach {der} bitterkeit/ als die kubeblein vñ Agaricus/ etlich nach {der} ſüße bit-
ter/ als aloe.
die vrſach der bitterkeit nach der ſüße iſt die düñe jrdiſche ſub-
ſtantz/ mit der überwundenẽ feüchtigkeit.
dañ die düñe verreücht vnd ver-
ghte bald/ vñ die ſüße verghet nit bald/ ſon{der} bleibt/ als in dem aloe/ iſt der
überwundenẽ feüchtigkeit wenig/ aber des jrrdiſchẽ vnd dicken iſt vyl.
Aga
ricus wirt mit der zeit im lufft weiſſer vñ leichter/ alſo dz man vermeint es
breſte jm nichts mehr zů der vollkom̃enheit/ ſo er doch kein krafft hatt.
Es ſeind etliche erdgewechs von natur kalt/ als Cicuta o{der} wietrich/ wel-
22wüterich. che gern in feüchten ſchattechten orthẽ wachßt/ iſt auch deßhalb krefftiger.
alſo hatten ſie gern die Chij/ von welchẽ ſie die rinden hinweg zogẽ/ vñ das
ſafft dẽ übeltheterẽ gabẽ/ damit ſie der todt on ſchmertzẽ an käme/ als Theo
phraſtus bezeügt.
Diſes wz ein todt wie im letſten alter geſchicht. dann der
ſchmertzen den man im todt befindt/ beſchicht von wegẽ des übelmögendẽ
athmens/ o{der} von wegen der reſolution vnd aufflöſung der leblichẽ geiſter.

wañ aber die geiſter von jnen ſelbs reſoluiert werden/ bringẽ ſie kein ſchmer
tzen/ als in großer arbeit.
Die vrſach aber welche den geiſt diſſoluiert/ als
das fieber/ bringt gemeinlich ein ſchmertzẽ.
Darũb dieweil des wütrichs
33Milter todt. ſafft/ ein lieblichen geſchmack hatt/ erſteckt es die geiſter on ſchmertzẽ/ von
wegen ſeiner großen kelte.
deßhalben iſt der ſelbig tod nit bitter/ gleich denẽ
die mit waſſer erſteckt werdẽ/ kompt ſie auch nit ſo hart an/ als die mã hẽckt.
Alſo iſt {der} todt welcher mit wüterich ſafft zů ghet/ vnd mit der ſchlangẽ biß/
von welcher Plutarchus in M.
Antonij leben ſagt/ gleich wie ein ſchlaaff/
vnd wie {der} todt der im letſtẽ alter kompt/ darumb iſt er auch on ſchmertzen.

Es iſt deſſenthalb nit zůuerwunderen/ dz die Chij vñ Athenienſes/ die ge-
waltigẽ meñer/ ſo zů dem todt verurtheilt/ mit wüterich ſafft getödt habẽ/
damit wz jn an jrer würde vñ leben genom̃en wurd/ mit einem ringen todt
zů gienge.
Es ſeind todten öpffel in der jnſel Peru/ in India gegẽ Nider
gang gelegen/ neüwlich erfundenn/ ſie ſeind wie äſchlößlein/ doch wolge-
ſchmackt/ welches zůuerwunderẽ iſt.
Der baum iſt ſteüdechtig/ hatt bletter
wie der birbaum/ welche vyl dicker vñ grün ſeind.
Es iſt auch kein wunder
wañ ſie verendert vñ in ein an{der} land getragẽ/ dz ſie ſchedlich werdẽ.
Dañ die
pferſich in Perſide/ dohar ſie auch jren nammen habẽ/ ob ſie vorhin gleich
44Pferſich. ſchädlich waren/ ſeind ſie in Aegypten vnſchädlich wordẽ.
Der baum iſt wie
ein gantz holtz/ höher dañ der birbaum/ welchẽ er am gleichſten iſt/ hatt für
vñ für grüne bletter/ ein frucht wie {der} Mandelbaum/ lang vnd grün.
Der nußbaum iſt gañtz kalter natur/ ſchmackt übel/ fürnem̃lich aber die
55Nuſsbaum. bletter vnd ſchoß/ dohar kom̃end vyl dämpff/ deren ſeind alweg vyl vnder
dem baum.
dann der bletteren dicke laßt die krafft der Sonnen nit darein
kom̃en/ damit ſie diſe verzerẽ möge.
Daher iſt den jhenigẽ ſo darun{der} ſchlaf-
fend/ der ſchatten ſchädlich/ vnnd auch mehr das orth.
dañ welche ſchlaffen
haben ein kalt hirne/ ſeind auch an außwendigen glideren gar kalt/ dañ die
nateürlich werme zeücht zů dem hertzen.
daß mag man auch darauß erken-
nen/ daß jhnen der Monſchein das blůtſpeüwen macht.
ſolliches geſchicht
den wachenden nicht.
darzů hilfft auch die müde/ die vorgend hitz/ vnd die
ſchwachein feüchten cörper/ wie der kinderen die mit überflüſſigen feüchtig

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