Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
page |< < (cxx) of 997 > >|
176cxxVon mancherlei wunderbaren war / ſich allgemach hinauff etwas außſpitzet/ faſt wie ein tañenkernẽ/
ſchwartz
/ an welchem ettliche figuren natürlichen vorhandẽ.
darumb ſagt
man
es were der Sonnen ſtein/ habe auch deren warhaffte bildnuß/ vnnd
deßhalben
nitt allein bey den ſelbigen völckerẽ in hochen ehrẽ/ ſonder auch
bey
den vm̃ligenden herrſchafften.
Sy rümeten ſich auch es were diſer ſtein
von
himmel gefallen/ do mit ſie ſolliche verehrung mehren köndten.
Diſes ſoll niemands verwunderen/ warumb ich deß ſteins hyſtorien an-
zeige
/ wölchen ich bey Wilhelmen Caſanaten dem artzet Byſantz geſehẽ
hab
.
Diſer war mit läderfarb vnnd duncklen ſpreüwerfarb gemiſchet/ als
groß
wie ein degenknopff.
an dem orth do die ſpreüwerfarb geweſen/ hatt
er
mancherleyen bildnuſſen eigentlichen geſtellet.
Vnder anderẽ hatt er die
bůchſtaben
G.
vnnd C. mit welchem deß ſelbigen nammen vnnd zůnam-
men
bedeütet.
demnach ein ſägen/ ein breitſchwert/ ein delphin/ vnnd ein
ſchwanen
/ alles wol außgemachet/ wölche durch den gãtzen ſtein giengen.
Wañ diſer etwas herter geweſen/ were billich daß man in lobet/ weil er ſich
aber
leichtlich hauwen ließ/ vnnd nit leüchtet/ was er nit gar köſtlich.
Wir haben ein anderen bey ihm geſehen/ der Carneolẽ gattung als groß
wie
ein ärpſen/ welches eigentlich ein edelgeſtein gewäſen.
in der mitten a-
ber
war ein weyſſer vnnd gemeiner ſtein/ als groß wie ein linſſen/ ſie gaben
diſen
für ein Alecktorien auß.
aber ich achten es ſeye in der mitte der wüſte
vnnd
vnreinikeit gewäſen.
dann ich mag nitt dohin gebracht werden/ daß
ich
das vngeſeüber für gůt halte.
Vnd wie allwegen beſchicht/ wachſen die
edlẽ
geſtein in den weicheren vnnd vnreineren ſteinen/ dañenhar beſchicht
daß
ſie aneinanderen wachſen.
Boethius zeigt an/ daß Faſt in einem Schottlendiſchẽ ſchloß ein ho-
ler
ſtein ſeye/ ſo außwendig einẽ ſchwum geleichet/ durch wölchen das meer
waſſer
/ wañ es geſächtet/ ſüß wirt.
Er můß zim̃lich dick on geſchmack ſein/
dann
weil es ſich do verzeücht/ wirt das verbreñet theil abgezogẽ/ welches
wir
auch angezeigt/ mit dem wachs vnd leim zůghen.
Er ſagt es ſeye auch in Atholien ein Cronen auß groſſen ſteinen/ welche
wañ
man ſie ſchlecht ein thon gend/ wie das ertz (es iſt Atholien ein land in
Schotten
) dz ertz erſchallet/ dann es iſt iñwendig hol.
dorumb ſchallet das
bley
vnnd das gold nit.
Es hatt aber auch der bintzſtein kein thon/ wie wol
er
hol iſt.
Wie ghet es dann daß ettlichs widerſchallet/ vnd ettliches nit?
vnnd ettliche metall mehr dañ die ſtein? vnnd der kaat gar nicht? vnnd die
ſtein
der mehrteil allſammen/ doch mehr dann die metall?
vnnd vnder dem
metall
das kupffer?
Es iſt offenbar daß ein ſchall vnd gethön wirt/ wañ der lufft mechtig ge-
11Thons vnder
ſcheid
.
ſchlagen.
Wañ nun der ſubteil iſt/ gibt es einen hälen thõ/ wañ er aber trüb
iſt
.
einen ſchweren thon. Darumb mag alles das ſo weich iſt kein mächtigen
thon
haben/ als der kaat iſt.
dar nit/ wañ allein der ein theil hert iſt/ dañ
der
lufft wirt nit zůſam̃en geſchlagen.
auß dem einẽ aber/ wie in den kuglẽ/
ſo
auß den büchſen geſchoſſen werden/ ein ſchnelles pfüßen.
Wañ die ſtuck
hert
vnd aber lär ſeind/ ſo wider thönen ſie/ aber der bintzſtein widerthönet
nit
/ dann er iſt zart.
Was aber hol vnd hert iſt/ das gibt einẽ ſchall. wañ die
höle
klein iſt vnd die ſubſtãtz hert/ als in dem kupffer/ ſo thönet es lenger/
vnd
das ſo vyl mehr/ wann ſie ein figur habend daß der lufft ſich zůſam̃en
ſamlet
/ vnd dẽ offterenmalen widergeſchlagen wirt/ als in den ſchällen.

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index