Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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576dxxVon mancherley wunderbaren mag wol kein argwon darhinder ſein. Sy iſt auch nutzlich die bůben vn-
derweyſen
/ wölche in den heüſeren dienen.
Zům ſechßten wann wir wenig
wort
brauchẽ/ wölcher weg nit ſpötlich/ vnd einẽ dapfferen mann ſthet/
dieweil
ein zweyffelhafftiger verſtand dabey iſt.
er iſt auch alſo zierlich/ daß
jn
weydlich leüth in jrem ſchreiben gemeinlich brauchen.
Man verbirgt aber die geſchrifften/ nach gemeiner rechnung/ wañ man
11Oſchrifft
verbergen
.
etwas in die ſpelt ſtoſſet/ vnd demnach mit gleichem bedeckt als mit holtz o-
der
eyſen.
oder durch ein bekannte weyß/ wann man waſſer/ oder feüwr/ o{der}
puluer
darzů thůt/ vnnd dann erſt anfacht erſcheinen/ von wölchen in
bücheren
von der Subtilitet gehandlet worden.
Ich will aber yetz eines
ten
fründs brauch hie ſetzen.
Man vermiſchet die dritten mit waffer/ al-
ſo
daß kaum ſo vyl ſchwertze bey der geſchrifft beleibt/ dz man ſie ſehen mag.
wann diſes trocken worden/ ſchreibt man auff die ſelbige wort mit einer wey
den
kolen vnd regen waſſer/ ſo einer dinten geleich iſt.
Wann diſes trocken
worden
/ vnnd überſchicket/ alſo daß man es leßen will/ ſeüdet man gallöpf
fel
in waſſer/ netzet ein ſch womm darinnen/ trucket ihn zimlich auß/ vnnd
wüſchet
den brieff mitt/ ſo neüwlich geſchriben/ dann alſo beleibt weder die
glůt
/ nach feüchte/ nach gallöpffel daran/ ſonder es kom̃et die erſt geſchriffe
harfür
/ vnnd erzeigt ſich gar fein in dem papeyr/ von wegen der gallöpffel
farb
vnnd zäche.
Er ſagt auch (wie gemeldet) er habe diſes erfaren. Es iſt
auch
kein wunder daß man mit der kolen ſchreiben kan/ weil auch vonn der
kirßen
ſafft ein grüne geſchrifft wirt.
alſo werdend auch von anderen früch-
ten
gleiche/ oder anderer farben geſchrifften.
Der dritt weg iſt/ wann die ding ſo geſchriben/ ein anders bedeüten/ dañ
ſie
anzeigend.
diſes beſchicht auff fünff weg. als namlich wann die ding ſo
nichts
heiſſen/ etwas anders bedeüten/ oder mehr oder minder/ oder wann
die
bůchſtaben nit verſetzt/ aber die wort geendert werdẽ.
Es ſeind die zwen
erſt
weg faſt gemein/ vnnd habend treffenlich vyl vnderſcheid.
Vnder die
erſte
weyſe werdend die Hieroglyphice vnnd ſeltzamen bůchſtaben gerech-
net
/ von wöllichen Horus Apollo gehãdlet.
Nach der anderenn weyß ſeind
faſt
der Fürſten brieff/ wölche ſie wöllend heimlich ſein/ wa ſie etwan nider-
gelegt
wurden.
Der Ceſar hat ſich offt deren gebraucht/ wiewol er liederlich
genůg
mit vmbgegangen.
von diſem vnnd anderem das minder bedeütet
dann
geſchriben/ iſt in vorgenden bücheren angezeigt.
darumb iſt nach ube
rig
/ daß wir von den verendereten wörtern etwas eroffnen.
Ein klein vor vnſeren zeytten bat Abt Trithemius gelebt/ wöllicher lu-
22Thritemij er
finduug
.
genhafftiger dann Agrippa/ vnnd leichtfertiger dann Raymundus Lul-
lus
geweſen/ ſo ein zimlich groß bůch allein mit diſem thantwerck gefüllet/
vnnd
doch nitt gar end bracht hatt.
darmit er auch diſem fabelwerck etwz
glauben
machet/ ſagt diſer er ſeye der ſchwartzen kunſt angeklagt worden/
ſo
man ihn doch mehr ein narren ſolt genennet haben.
Er iſt ein ſchãtlicher
bůb
geweſen über alle menſchen.
aber merck doch was ſein wüderbare kunſt
ſeye
.
Er ſetzet gegen einem yeden bůchſtaben deß alphabets ein wort/ vndzei
get
einen kurtzen ſinn oder meinung mit einer langen/ vngereimbten/ vnd
argwöniſchen
red an.
als namlich. Der ewig Richter/ ſo alle ding ſicht/ der
gebe
den begerenden die himmeliſche freüd/ vnd den fründen die ewigkeit.
Deß milten herren tuget iſt den ſchwachẽ wol bedencken/ er ermanet die
vngerechten
taglöner mitt ehrlichen reglen/ daß ſie die gegenwürtigen

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