Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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846dccxcAußzug von allen vyl jar wie auch der ſchnee/ vorab inn kalten gebirgen/ ſo vnder dem arcti-
ſchen
Polo gegen mitnacht gelegen.
Hie iſt aber ein frag/ ob vnſer feüwr ein ſubſtantz oder ein accidens oder
11Feüwr iſt kein
ſubſtãtz
oder
weſẽlich
ding.
zůfellig ding ſeye?
dann wañ es ein ſubſtantz were/ müßten in einem glüen-
den
eyſen zwo ſubſtantzen ſein/ die durch einander tringend/ ein eyſene vnd
feüwrige
.
alſo wann die ein zergangen/ als wann dz eyſen glüend wirt/ müß
te
die ander gemachet werden/ wölches ſich gar nit reimet.
Wann du aber
ſagſt
es brenne allein der verborgen lufft darinnenn/ wurde deß holtz ſub-
ſtantz
nitt äſchen werden/ vnnd wurde das eyſen nitt geſchwecht.
darum̃
brennet
die eigene feüchte am eyſen/ wann es glüend worden.
Deßhalben
iſt
diſes feüwr kein ſubſtantz/ ſonder allein ein große hitz mitt einer trück-
ne
/ ſo an den ſubſtantzen erfunden/ wie auch das eyß ein zůfellige kelte an
ſubſtantzen
iſt.
darumb mag es auch kein element ſein/ wie vorhin anzeiget.
Es iſt auch ein feüwr heiſſer dann das ander/ vnnd nit allein von wegen
der
matery/ als mehr am eyſen dann am ſtrouw/ oder mehr am eichen heltz
dañ
weiden holtz/ ſonder wie an dem eyß iſt etliches kaum gefroren/ das an-
der
hert/ das dritt gantz hert/ alſo auch hie mag etliches kaum ein feüwr ge-
nennet
werden/ als wann das feüwr angefangen in dem eyſen/ vnnd wann
es
weiß worden/ vnd letſt gantz häliſt.
dann weil es ein accidens vnd zů-
fellig
ding iſt/ mag es gemehret vnd geminderet werden.
Darumb wirt das feüwr auff ſechs weg geſtercket. Von natur/ dann das
22Feüwr auff
ſechs
weg ge-
ſtercket
.
hitziger verzeeret ehe dañ das ander.
Auß der matery/ als das in dem eyſen/
iſt
mehr dañ im ſtrouw.
3. durch bewegung/ dañ es tringt mehr hindurch. 4.
durch die größe/ es ſeye von jm ſelbs oder langwerender zeyt/ dann diſes iſt
mencklich
bekanndt.
5. demnoch wann es nit vyl lufft hat. diſes wüſſend die
ſchiff
leüt wol/ welche bey einer kleinen herdſtatt ein hafen auff den andern
ſetzẽ
/ vnd machẽ ſie alle ſiedẽ/ damit {der} armůt radt beſchehe.
doch můß das
feuwr
ein wenig lufft habẽ/ damit es nit durch ſein eignẽ rauch erſticke.
deß-
halben
welche etwas koſten erſparẽ wellen/ machẽ kleine küpffere offen/ wie
ein
hafen/ vnd nidereſt enge getter auß eyſen/ damit die äſchen hindurch
fallen
möge.
Zům letſten wann das feüwr zůſammen getriben/ darũb mag
man
den kalch mit waſſer anzünden.
dann die werme ſo er inn dem offen be-
kommẽ
ligt verborgen/ vnd weil ſie einer feüwrigen art/ wirt ſie mit wenig
kaltẽ
waſſer zůſamẽ getribẽ/ entſthet durch die bewegũg ein fewr darauß.
Darumb iſt diſes der beſt kalch welcher ein groß getöß machet/ wañ man
33G@@er kalch. waſſer darauff ſchüttet/ auch ein feüwr anghet/ vnd das nechſt holtz darbey
begreiffet
.
er iſt gemeinlich äſchenfarb. dannin dem weiſſen iſt das feüwr
theil
verrochen/ vnd der lufft hinein kom̃en.
dann wann der lufft hinein ge
trungen
/ můß er weiß werden.
man bereittet jn auch von gůten herten ſtei-
nen
.
dañ je herter die ſtein/ je größere vnd langwerendere hitz ſie behaltend.
Es machet aber die bewegung nit allein die durchtringung ſtercker/ ſon
44@traals natur der zündet auch die werme an/ darumb iſt kein wunder daß ſo große krafft
bey
dem ſtraal iſt/ daß auch deſſen feüwr weit von anderen vnderſcheiden/
vnnd
faſt wunderwerck anrichtet.
dann von wegen der ſchnellen bewegung
tringet
er nitt allein durch alle ding/ ſonder wirt auch vyl wermer/ dann al
les
ander feüwr.
darumb ertödet er alle thier allein durch das anrüren/ vnd
mag
der menſch ſelten daruon kommen.
wiewol Ioannes Maria Carda-
nus
entrunnen/ vnnd darnoch gelebt hat/ wölliches man für ein wunder-

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