Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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944dccclxxxviiiAußzug von allen man leichtlich in Italia beſehen/ dann die Florentiner reden mit der kälen/
die Venediger mit dem rachen/ die zů Neapolis mit den zänen/ die Ienue-
ſer mit den lefftzen.
Der letſt vnderſcheid iſt in den ſitten vnd geberden/ dann es ſeind etlich
11Menſchen
freſſer.
die freſſend die menſchen/ welcher man noch vyl in der neüwẽ welt/ bey der
jnſel Hiſpana findet.
Diſe menſchen müſſen wild ſein/ vnd zů der menſchẽ
fleiſch geneigt/ wie die wölff zů den ochſen.
Sie haben es auß neid vnd haß
angefangẽ/ darnach hatt ſie {der} geſchmack alſo verlickert (dieweil alle ſchant
liche ding bey den menſchen zůnemmẽd) das auß der raach ein brauch wor
den iſt.
Es ſeind auch andere nateürliche vnderſcheid/ als in dem geſchlecht/ al-
ter/ vnd in der Complexion/ alſo dz ein größerer vn{der}ſcheid vn{der} den men-
ſchen/ dann vnder einem wolff vnd einer geiß iſt.
Der erſt vnderſcheid iſt
in der größe/ vñ welche gar groß/ werden Riſen geneñet.
welche klein ſeind/
heiſſend Pygmei oder zwergen.
Daß Ryſen geweſen/ zeigend vns die alten bücher an/ vñ auch der Key-
22Riſen. ſer Claudius/ zů welches zeiten ein Araber geweſen/ mit nammen Gabba-
ra/ der vaſt zehen werckſchůch lang was/ diſe machen bey vnns ſieben elen
vnd ein vierdtẽ theil/ darzů ein ſechtzehenden theil einer elen.
Zů vnſer zeit
möcht es nit ſo ein groß wunder ſein/ dieweil inn der neüwen welt/ ein jnſel
der Riſen funden worden iſt.
Ich weiß aber nit eigentlich/ ob Keyſer Caro
lus diſen auß der Inſel bracht/ welchen er in Italia gezeigt hatt.
Es iſt gewiß/ daß der Ryß Gabbara/ ein mechtige größe gehabt hat.
dann ein großer menſch iſt nit über drey ellen lang. Darumb iſt nitt verge-
ben von den alten geſagt/ es ſeye kein größerer menſch nach Claudij zeit ge
funden/ auch tauſent jar vor Auguſti zeiten kein ſollicher geſehen worden.

Vor dem Troianiſchẽ krieg iſt Aiax Telamonius/ einer vnſeglichen größe
geweſen.
Alſo daß er auch größer weder Gabbara geachtet. Dz hatt ſich auß
ſeinem gebein erſchinen.
Gleich wie Hyllus der zů Herculis zeiten gelebt/
welches gebein zů Keyſer Adriani zeiten außgegraben worden.
Etliche menſchen ſeind zůuerwunderen auß den zůfälen vnnd geſchich-
33Menſchn ſel-
@za@@e zů@fäl.
ten/ wie dann das glück Ariſtomenis Meſſenij geweſen.
Diſer ward zům
erſten inn einer ſchlacht von den Lacedemoniern gefangen/ vnnd mit an-
deren gefangenen in Ceadam (daß was ein tieffe grůben vnder der erden)
geſtürtzt.
Als die anderen geſtorben/ vnnd er zwen tag darinnen gelegen
wie ein todter menſch/ iſt er widerumb erquickt/ vnd wie er ein fuchs ſahe/
welcher die todten cörper fraß/ hatt er deſſen ſchwantz erwütſcht/ den man
tel für ſich geworffen/ vnd iſt alſo zů dem orth kommen/ durch welches der
fuchs hinein gangenn war.
Diſes was ein eng loch/ vnnd iſt er doch alſo
entrunnen.
Darnach do er ein ſon bekam/ iſt er widerumb gefangen worden/ vnnd
durch den traum eines döchterleins/ welche der ſon darnach zů der ehe ge-
nommen/ errettet worden.
Als er alt was/ iſt er an einer kranckheit nateür-
lich geſtorben/ vnnd den ſon hinder jm verlaſſen.
Iederman/ vnd fürnem-
lich die Griechen/ habend endtlich gemeint/ er ſeye vntödtlich/ vnd werde
nach vyl jaren widerumb leben.
Leonhardus Piſtorienſis hatt eben ſo große wunderzeichen gethon/ wel
cher ſich allgemach dohin gebracht/ daß er in der wuchẽ nur ein mal geſſen.

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