Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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329cclxxiijſachen/ Das ſiebend bůch. ſich auch nit allein auß forcht halben ſo nach zůſamen/ ſonder vyllicht/ weil
ſie wenig nateürlicher werme habend/ erhalten ſie einanderen/ darumb ſter
ben ſie bald/ ſie wachſen auch bald auß jhnen ſelbs wider/ wie wir dann ſolli
ches bey vns an den fröſchen ſehen.
Alſo werden ſie auch von wegen der vyl
faltigen feißten feüchtigkeit/ von jhnen ſelbs in den ſchifflinen zů öl/ welli
ches die fiſcher zů dem liecht brauchend.
Diſes thier iſt aller anderer ſpeyß/
wie auch der Balenen.
darumb hatt die natur diſe mitt hauffen geben/ ſie
beſchirmend ſich auch auß beſonderem glück/ weil ſie ſich in aller mitte ver-
bergend/ dann ſie habend ſonſt kein andere hilff.
Es iſt nach ein andere art
auß diſen/ die gar klein iſt/ wölliche ich zů Genauw geſehen/ daß ſie faſt nie
mandt nutz iſt.
Man hatt erſt in diſem iar in vnſerer ſtatt/ mitt großer be-
gird angefangen ein gewün daran zů ſůchen.
Sonſt iſt nach ein andere art/
die wir lang im brauch gehabt/ wölche man Encraſichole nennet/ als wañ
ſie jhr gall in dem haupt hettend.
darum bringt man diſe on heüpter zů vns
in einem ſaltzwaſſer eingemachet/ vnnd wirt von den Meylendiſchen An-
chioua geheiſſen/ in wölchen auch kein eingeweid mehr iſt.
dann wann man
jhnen das haupt abbrichet/ ſo reiſſet man alles eingeweid darmitt harauß.
vnd ſoll man doch nit glauben als wann die gall in dem haupt lege/ ſonder
man nimmet ſie am ſelbigen orth harauß/ ſonſt möcht man es nit komlich
zů wegen bringen.
Diſe habend von den Sardinen ein vnderſcheid. dañ die
Sardinen mehren ſich durch einanderen/ vnd werden von eyeren geboren/
ſie ſeind auch größer vnd bleicher vnd nit alſo angenẽ/ weil ſie hertere grädt
vnd ſtachel an jhnen hand.
Weil diſe grundelẽ noch friſch ſeind/ keñet man
ſie wol/ dann ſie haben ein langen ſtrich/ ſo etwas dunckel vnd ſich nach der
lenge außſtrecket.
Sonſt iſt nach ein andre arth/ die man nit im ſaltzwaſſer/
ſonder im trockenen ſaltz zů vns bringt/ wölliche man von der ſilberen farb
har/ ſilber nennet/ diſe iſt nach ſchlechter/ vnd hatt kein gewüße größe.
dañ
etlich ſeind größer/ etlich kleiner dann die Encraſicholen.
Man erkennet al
le arthen {der} Apuen oder grundelen an diſem/ dz ſie weder eyer nach ſaamen/
ſo wir ein milch nennen/ in jhnen hand.
Es hatt aber villicht die milch (ich
nim̃ hie den gemeinen namen für milch) von dem ſaamẽ diſen vnderſcheid/
daß ſie in einem fäl oder dünnen heütlin eingefaſſet iſt/ dañ es iſt nitt gleüb
lich/ daß diſe alle harauß flieſſe.
wañ ſie auch vorhandẽ/ mag ſie on ein haut
beſthen/ vnd zůſamen gehalten werden.
Alſo hatt man durch diſes argu-
mẽt erfarẽ/ dz die äl nit auß den eyeren/ o{der} auß dem ſaamen geborn werden.
Alſo iſt gewüß dz die äl nit von den wiſelen geboren werden/ dieweil ſie an
11A@@ natur vnd geſtalt ein großen vnderſcheid haben/ als wir harnach wöllen be
weiſen.
auch nit auß den eyeren oder ſaamen/ dañ am ſelbẽ iſt kein zweiffel/
ſon{der} auß einer feüchten feißtigkeit/ wie man die auch vnder der erdẽ findet.
darum̃ zeigt Rondelletius an/ dz in dẽ Magaloniſchen ſee treffenlich vyl äl
gewachſen/ als man ein todtroß darein geworffen.
Auß wölchẽ zů verſthen
dz deß Platonis Idea vñ einbildtnuſſen nit gar zů verachtẽ/ dieweil on ſaa
men ſo vyllerley thier/ wölche einer arth ſeind/ vñ einanderẽ gantz geleich/
als ob die von eines thiers ſaamẽ kemen/ geborn werdẽ.
Es iſt gewüß dz mã
in dẽ bach Minciẽ etwan tauſet bey einanderẽ ob einẽ hauffen fahet.
warum̃
hauffen ſie ſich alſo zůſamen?
es beſchicht auß forcht/ o{der} auß mangel {der} wer-
me/ als geſagt iſt/ o{der} daß jhnen ſolches für ein beyſchlaff iſt/ dañ wañ ſie by
einanderẽ ſeind/ mehrt ſich jr art.
Dañ es iſt gleüblich wie etlich thier allein

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