Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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417ccclxiſachen/ Das acht bůch. ſcherden/ mag das gantz vntödtlich ſein/ vnd die theil zerſtörlich/ wie man
diſes
in den Elementẽ/ beſonderen arten der thieren gewechſen erfaret.
Darumb haben alle die ſo nateürlich geredt/ vnd die ſeel für vntödtlich
gehalten
/ angezeigt/ es ſeye nur eine/ als Theophraſtus/ Themiſtius/ vnd
Auerr
oes.
Wie dann nur eine vnnd ein theil an dem gantzẽ/ alſo iſt ſie auch
ewig
/ dem höchſten gemüt zůgeeygnet.
kommet alſo von auſſen herzů/
wie
eines jeden ſeel/ darzů an der eigenſchafft des leibs ſo tödtlich ſeind.
da-
rumb
hatt es an einem orth ſein ſubſtantz/ an dem anderen ſein würckung.
Das gemüt hatt vier habitus oder gebreüchliche eigenſchafften. zůhand-
len
/ ſo fürſichtigkeit oder weißheit genennet.
würckẽ/ vnd heißet kunſt.
erkennen allein/ vnnd heißet ein Sciẽtia oder erfahrung.
oder iſt in den
angebornen
erkantnuſſen/ vnnd dreyen vorgenden notwendigen dingen/
vnd
wirt der Verſtand genẽnet/ als nam̃lich/ daß das gãtz allwegẽ größer
dann
ſeine theil ſeind.
Ariſtoteles theilet die einfache erkantnuß in zwo ar-
then
.
dann es iſt eintweders diſes/ ſo zům theil den ſinnen vnderworffen/
vnnd
heißet ein ſcientia oder kunſt/ oder ſie ſeind ihnen nit vnderworffen/
vnd
heißet die weißheit.
Vnnd ob diſes wol vngewiſſer dann die kunſt/ iſt
ſie
doch vyl edler.
Alſo werden in gemein fünff Habitus vnd gebreüchliche
eigen
ſchafften des gemüts/ durch wölche es faſt beſteth vnd erkẽnet wirt.

Die
aller edelſte iſt/ derẽ man den minſtẽ theil hatt/ nam̃lich die Weißheit.
Darumb iſt das gemüt der beſſer theil an der ſeel/ ſo an der ſubſtãtz vnd
11was glaub
ſeye
.
ſeiner würckung ewig iſt/ vnd iſt etwas anders dañ die vorbereitung/ dañ
es
mag etwas ſein/ wie auch die erſt matery.
Wie auch der leblichen geyſterẽ
růw
ein ſchlaaff/ alſo iſt diſem der glaub.
wie auch der vollkommẽ ſchlaaff
ein
vollkommen růw der geiſteren/ alſo iſt diſer ein vollkommene růw des
gemüts
.
dann der vernünfftigen ſeel würckung höret beyden theilen vff.
darũb haben die ein kleineren glaubẽ/ ſo einer ſterckerẽ vernũfft ſeind/ wie
auch
in dem ſchlaaff/ die ſeel faſt frey/ ſich dem höchſten gemüt thůt/
künfftige
ding ſicht/ vnd nicht handlet/ alſo wirt auch im glaubẽ ein einig-
keit
des vnſeren vnd des höchſten gemüt.
darumb handlet es etwas/ vnnd
ſicht
nit zůkünfftige ding.
Wie aber auch ehe ein berg ſich verſetzet/ dañ daß yenen ein lere ſtatt ſein
ſolte
/ oder die matery ſich auſſerthalben die natur ſtrecken/ alſo wirt diſe ei-
nigkeit
che laſſen die gantze welt zergehn/ dann das ſie nit wolt eins ſein
ſich
von einanderen ſünderen.
Wie aber das warhafft gemüt den willẽ hat/
alſo
iſt alle ding recht abgetheilet.
darum můß alle ding dem glauben noch
beſchehen
.
Wie aber in dem ſchlaff nit alle zeyt die ſeel hinauß faret/ auch
nitt
zůkünfftige ding rathet vnnd ein wider glantz hatt/ alſo vyl minder
iſt
ein einigkeit jm glauben.
Dann wañ die ſeel vnrein/ oder von außerlich
en
anfechtungen betrübt/ vereinbaret ſie ſich nit/ faret auch nit hinauß.
doch wellend wir von dem anderẽ zeyten reden. darũb iſt diſes die höchſt
vollkommenheit
diſes zergengklichen ſthats.
erſt namlich als jm leib/ da
mit
es ein ſolliches ſeye.
dem anderen daß es diſes ſeye/ ſo in dem iſt. dann
die
ſeel iſt menſchlich.
demnach daß ein ewig gemüt darinnen. letſt daß
es
ſich als durch einen ſchlaff mit dem göttlichen vereinbare.
Bey dem ei-
nen
iſt es/ als wann die geiſter vnnd leipliche vnrůw geſtillet.
bey dem an-
deren
aber kommet es gar über ein/ als wann ſeine eigenſchafften faſt hin-
genommen
.

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