Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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430ccclxxiiijVon mancherlei wunderbaren vnd entpfinden nit/ das ſie aber ſich zů entpfinden vermeinẽ. Es beſchicht
auch dz etlichen menſchẽ diſe drey ding zůmal bey einanderẽ ſeind/ nãlich dz
gemüt/ der innerlich vnnd auſſerlich ſinn/ alſo daß ſie ſchlaffende nicht ent
pfinden/ vnnd gar kein traum habend.
den anderen ſeind allein zwey ding
bey einanderen/ vnnd iſt das dritt zertheilet.
etlich en ſeind alle drey alſo ab
geſünderet/ daß ſie in dem ſchlaff entpfinden/ vnnd ſich auch beratſch lagen
mögen.
was ſie auch/ weil ſie gewachet/ entpfunden/ vermeinend ſie/ es ſeye
jnen im traum begegnet/ wie man dann ſolches in truncknen leüthen ſicht.
dann ſie handlen vyl ding auß bedachtem můtt/ vnnd ſeind doch nit recht
bey jnen ſelbs.
vnnd etwan ſeind ſie wol bey jnen ſelbs/ vnnd thůnd wider-
umb vyl ding/ ſo ſie meinend jnen im traum begegnet zeſein.
Ich hab von
einem gehört der diſe drey gründ vnd anfeng alſo von einanderen abgeſün-
deret gehabt/ daß er ſich ſchlaffende anlegt/ vnd die geber für die abgeſtor-
benen geleſen.
demnach auch zů dem Fürſten ſo jm gerüffet kame/ deſſen kä
merling er geweſen/ vnd zů letſt auch denen/ ſo jn gefraget/ geantwortet.
Den menſchen wachſend die zän für vnnd für weil der menſch iung iſt/
11@än wachſüg doch wachſend ſie jnen nitt wider.
dann in dem alter wachſend ſie nit/ vnnd
wachſend nitt wider/ ſonder kommend von der wurtz harauß.
in der kindt-
heit beſchehen die ding beid/ vnd in der inget nur das ein.
dann wann man
einem den zan von dem weiten maul reyſſet/ wirt das zan fleiſch gleich von
dem lufft verletzet.
darumb wann man die lucken geleich mitt ancken oder
mitt der immen vorgebauw erfüllet/ mögend die zän in vylen wider wach-
ſen.
diſes iſt durch gewiſſe vrſachenn/ vnnd nitt durch erfarnuß bekanndt.
doch hat man den vnderſcheid deß vrſprungs vnd zůnemmens erfaren. dar
umb rechnet man diſes nit zů den ſorgen/ ſonder eigenſchafften.
Es iſt aber der menſchen natur fünfferley. Zům theil wie das Element/
vnnd alſo fallet er auch wider ſeinenn willen vonn der höche herab.
Zům
theil wie das gewechs/ alſo wirt er wider grün/ vnd wachſet.
Zům theil wie
ein thier/ darumb befindet er auch deß wolluſtes vnnd ſchmertzens.
Er iſt
auch göttlich/ darumb er auch vyl ding vollbringet/ von wöllichen vorhin
vnnd an anderen orthen geſagt.
An ſeiner eigenen vnnd beſonderen natur aber iſt er gar arbeitſelig/ dar-
umb weinet er auch ehe dann er lachet/ ſo bald vnnd er geboren wirt.
vnnd
zeiget alſo den erbarmgcklichen ſtath ſeines lebens an.
wann er auch zů er-
ſten weinet/ wachet er.
wann er aber lachet/ ſchlaffet er. zeiget alſo deß ge-
genwirtigen lebens iamer/ vnnd deß zůkünfftigen freüd vnnd auch ſelig-
keit an.
Man vermeinet auch/ es weinend etliche in můtterleib/ wölliche ſo ſie
geboren werdend ſollend anzeigen/ daß ſie jr můtter vmbringen/ oder ſonſt
gottloß leüth ſein werdend.
doch hab ich diſes nitt alſo eigentlichenn erfa-
ren/ vnnd iſt auch nitt gar gewüß/ ob ſolliches alſo beſchehe.
Diſes iſt noch
gewüſſer/ daß etliche an größe deß leibs/ geberdenn vnnd anderen eigen-
ſchafften der natur/ ſich alſo enderend/ daß es ſchier ein wunderzeichen.
Man ſagt daß Euthymenis ſun inn dreyen jaren ſoll drey ellenbogen hö
cher gewachſen ſein.
doch hatt er ein dollen verſtand gehabt/ auch ein ſchwa
ches vnnd kurtz leben.
er hatt ein ſtarcke ſtimm/ vnnd langſammen gang.
Man ſagt es habe Lucius Flaccus vnnd Metellus inn Creta ein cörper ge-
ſehen/ ſo xxxiij.
ellenbogen lang geweſen. Man ſagt auch es ſollend auff

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