Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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314cclviijVon mancherlei wunderbaren ergründen/ dieweil Ariſtoteles/ welcher eigentlich von der ſach gehandlet/
darwider iſt.
dañ er hatt kein krefftig argumẽt/ mit dem er ſich beſchirmet/
weder eben diſes/ welches doch nit waar iſt/ namlich dz die fiſch/ wañ man
ſie in einẽ geſchirr/ dz voll waſſer vnd bedeckt iſt/ haltet/ von ſtund an ſter-
ben.
dañ ſie ſterben nit vyl belder wañ man dz waſſer enderet/ vnd der teckel
nit warm iſt.
Wañ diß argument ein waren grund hette/ möcht er wol alſo
beſchlieſſen.
dañ wann ſie gleich ſturben/ were es ein anzeigung dz ſie müſtẽ
den lufft in jrẽ athmen haben.
Weil er aber ein falſch en grund legt/ mit wel
chem er Ariſtotelem anfichtet/ iſt offenbar/ daß er ein vnbilliche ſach vn-
derſtath zůbeſchirmen.
Ich lob jn wol daß er von der warheit wegen von Ariſtotele vnd Galeno
11wider Ariſto
telem leeren.
abtrittet/ daß er aber von der warheit fallet/ damitt er mit Ariſtotele oder
einẽ anderen nit überein kom̃e/ lob ich nit.
dañ es vnderſthan mir vyl nach
zůuolgen/ weilich an einem oder mehr orthen/ nit mit Ariſtotele ſtim̃e.
wir
ſeind aber alſo wider diſen/ daß wir die erfarung vnd ſteiffe vrſach dem ent
gegen ſtellẽ.
Ich thůn auch diſes nit daß ich jn widerfechte/ ſonder weil die
kunſt weitläuffig iſt/ vnnd ſonſt nit mocht zů einem rechten end gebracht
werden.
alſo/ wann Ariſtoteles ſelbs lebt/ wurde er mein meinung annem
men/ oder auff das wenigeſt nit für übel haben/ das ich auß ſo vyl ſteyffen
argumenten/ vnd trefflichen nutzbarkeit von jm abgewichen.
ich hab auch
diſes mit ſollicher vernunfft vnd beſcheidenheit gethan/ das ich wol geach
tet von ihm abgetretten zů ſein/ vnd aber nit mit geneigtem willen.
Es iſt aber offenbar/ daß diſer ſollichen zanck auß ehergeittigkeit willen
angefangen/ weil er ein falſche erfarung zůhanden genommen/ damitt er
den anfechte.
Doch ſagt ich zůuyl von diſem handel/ wann ich ſolliches
von deſſen wegen anzeigte.
Ich thůn aber diſes nit vmb deſſen willen/ wel
cher ſonſt vyl herrliches dings geſchriben/ vnd an anderen orthen vyl billi-
cher von dem vnd auch Galeno abtrittet/ ſonder vyl mehr daß ich diſe ab-
ſchrecke/ welche gantz vnuerſchampt weidlich menner werwerffen/ vñ rich-
ten neüwe ſecten an/ ſo ſie doch die alten noch nie verſtanden hand.
welches
dann menſchlichem geſchlecht vnnd gůten künſten treffenlich ſchedlich iſt.
Dann weil diſer nit entſchuldiget/ welcher mit ſo vyl argumenten allein in
diſem puncten von den alten vnbillich abgetretten/ was ſtraaff ſeind dañ
die wirdig/ welche boßhafftig vnnd vnkennet Sophiſten vnnd ſchwetzer/
damit ſie geſehen werden/ das menſchlich geſchlecht mit großem ſchaden be
triegen?
vnd alſo bößlich der alten arbeit leſteren.
Damit ich aber wider zů dem handel kom̃e/ diſe ſo ein breite fiſchſchoren
habẽ/ ſterben belder/ dz ſie nit gewhonet den lufft an ſich zůziehen/ wañ ſie
im waſſer ſeind/ weil ſie nũ diſen mit hauffen faſſen/ erſtickẽ ſie gleich.
Wañ
ſie in dem waſſer den lufft an ſich zugen/ wurde kein fiſch außerthalben dem
waſſer alſo bald ſterben.
Er ſagt aber/ die äl ſterben in einem trüben waſſer
bald/ weil ſie nitt athmen mögen.
es iſt nit waar. dann man fahet ſie bald
weil ſie blind werden/ ſterben aber doch nit ob ſie wol vnder der erden (wie
er ſelbs bezeügt) leben.
Di Tincen oder ſchley en leben auch inn dem trüben
waſſer/ vnnd lang auſſerthalben dem waſſer.
dann diſe thier leben darumb
lang/ weil ſie ein kalt bertz hand/ vnd deßhalben auch enge fiſch ſchorẽ/ mö-
gen auch nit erſticken/ darumb athmen ſie auch nit.
dann diſe fiſch wurden
ſonſt ehe dann andere/ in dem trüben waſſer erſticken.

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